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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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ihr einen Arm um die Schultern und führte sie zu dem Klapptisch, an dem ich morgens immer meinen Iced Latte trank und in Zeitschriften oder dem Buch blätterte, das ich gerade las.
    Ich hatte mein Koffein eben gerne süß und kalt und meine Literatur in Tinte auf Papier, nicht in Computerpixeln.
    Wir setzten uns, und ich nahm ihre Hände in meine. Lindsey leitete nicht nur das Frauenhaus, sie hatte außerdem meiner Freundin Erin Matthews, Besitzerin der Scarlet Harlot Boutique, sehr geholfen.
    Erin hatte in jüngster Zeit durch meine Schwester Menolly eine einschneidende Verwandlung erfahren. Obwohl wir ihr damit das Leben gerettet hatten, sofern man es so nennen konnte, musste Erin sich erst noch in ihrem neuen Dasein als Vampir zurechtfinden. Lindsey war einer der wenigen Menschen, die wussten, dass Erin verwandelt worden war.
    Vorerst sorgten wir dafür, dass alle glaubten, Erin mache einen längeren Urlaub, und Erin unterstützte uns, indem sie alle möglichen Freundinnen anrief und so tat, als sei sie im fernen Ausland. Lindsey hatte den Vorsitz im Verein der Feenfreunde übernommen und rekrutierte aus dem Frauenhaus Aushilfen für Erins Laden.
    Im Green Goddess gab es immer Frauen, die ein paar Dollar zusätzlich gut gebrauchen konnten, um wieder auf die Beine zu kommen. Deshalb schuldete ich Lindsey mehr als nur einen beiläufigen Gefallen.
    »Sag mir, was los ist.« Ich ließ meine Masken sinken und meinen Glamour aufleuchten, damit sie sich weniger verlegen fühlte, wenn sie mit mir sprach.
    Zur Hälfte Fee zu sein hatte seine Vorteile, und Freunde gewinnen und Leute beeinflussen zu können gehörte zu den angenehmsten. Ich bemühte mich, brav zu sein und diese Fähigkeit nicht auszunutzen, aber es erstaunte mich immer wieder, welche Macht unser natürlicher Charme bei VBM - Vollblutmenschen - entfaltete.
    Sie schluckte gegen ihre Tränen an und lächelte schwach. »Ron und ich versuchen schon seit drei Jahren, ein Kind zu bekommen, aber ich werde einfach nicht schwanger. Inzwischen hätte ich schon mindestens zwanzig Mal empfangen müssen, aber nichts passiert. So eine Fruchtbarkeitsbehandlung können wir uns nicht leisten.
    Also wollten wir ein Kind adoptieren, aber wegen Rons Behinderung will die Behörde uns kein Baby geben.«
    Ich lehnte mich zurück und überlegte. In letzter Zeit hatten eine Menge Leute Babys im Kopf. Erst hatte unsere Freundin Siobhan Morgan, eine Werrobbe, Probleme damit gehabt, schwanger zu werden. Sharah und einige andere AND-Mediziner hatten die Ursache dafür herausgefunden - leicht zu beheben -, und erst vor einer Woche hatten sie und ihr Freund Mitch uns die frohe Kunde überbracht. Jetzt hatte Lindsey, die mit VBM-Magie arbeitete, ähnliche Schwierigkeiten. War vielleicht irgendein Gott auf die Idee gekommen, ein Moratorium über magische Babys zu verhängen?
    »Die haben euch wirklich gesagt, dass ihr wegen seiner Behinderung als Adoptiveltern nicht in Frage kommt? Könnt ihr dagegen nicht gerichtlich vorgehen?
    Ich dachte, diese Art von Diskriminierung wäre Vergangenheit, zumindest für Menschen.« Offenbar hatte ich mich geirrt.
    »Sie haben es nicht direkt gesagt, aber ich habe eine Freundin, die dort als Sekretärin arbeitet, und die hat mal einen Blick in unsere Akte geworfen. Sie haben uns ans unterste Ende der Liste verschoben, und die Sozialarbeiterin hat auf unserem Antrag vermerkt, wir seien ein Paar mit hohem Risiko, wegen Rons Zustand und weil ich mit misshandelten Frauen arbeite.« Lindsey runzelte die Stirn. »Wenn wir das Geld hätten, könnten wir schon vor Gericht gehen, aber selbst dann würde es wohl Jahre dauern, bis die Sache endgültig geklärt ist.« »Das darf doch nicht wahr sein.«
    Lindsey und Ron hätten großartige Eltern abgegeben. Ron mochte von der Hüfte abwärts gelähmt sein, aber er ließ sich von einer Kleinigkeit wie einem Rollstuhl nie an irgendetwas hindern. Und Lindsey hatte es im Judo zum schwarzen Gürtel gebracht. Sie wurde mit jedem wütenden Angreifer fertig, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Aber die Geschichte erklärte immerhin, warum sie verzweifelt genug war, nach dem Horn eines Einhorns zu grapschen, ohne auch nur um Erlaubnis zu bitten.
    »Ich zerstöre nur ungern deine Illusionen, aber diese Ammenmärchen sind nicht wahr.
    Das Horn eines Einhorns zu reiben, wird dich nicht fruchtbarer machen. Du könntest dabei getötet werden, aber schwanger wirst du davon ganz sicher nicht.«
    Sie umklammerte die Armlehnen des
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