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Schwestern der Dunkelheit

Schwestern der Dunkelheit

Titel: Schwestern der Dunkelheit
Autoren: Lisa J. Smith
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Kreta, die Mutter der Tiere.
  Eileithyia, Herrin der Tiere, bitte, sage dieser Kreatur, sie solle sich beruhigen. Hilf mir, in ihr kleines Schlangenherz zu schauen, damit ich weiß, was ich tun muss.
  Und dann geschah es, die wunderbare Verwandlung, die Thea nicht einmal selbst verstand. Ein Teil von ihr wurde zu der Schlange. Theas Konturen fühlten sich mit einem Mal seltsam verwischt an - sie war sie selbst, aber sie lag zugleich zusammengerollt auf dem warmen Boden, wild und erregt und verzweifelt, und wollte wieder in die Sicherheit eines Kreosotbusches zurück. Sie hatte vor einiger Zeit elf Babys geboren und sich davon noch nicht ganz erholt. Jetzt war sie umringt von großen, heißen, sich schnell bewegenden Geschöpfen.
  Riesige - lebende - Geschöpfe ... viel zu nah. Reagieren nicht auf meine Drohgeräusche. Besser, ich beiße sie.
  Die Schlange kannte nur zwei Regeln für den Umgang mit Geschöpfen, die keine Nahrung für sie waren. Erstens: Schüttele den Schwanz, bis sie Weggehen, ohne auf dich zu treten. Zweitens: Wenn sie nicht weggehen, greif an.
  Thea hielt ihre Hände ganz ruhig und versuchte, einen neuen Gedanken in das kleine Reptiliengehirn zu schleusen. Rieche mich. Koste mich. Ich rieche nicht wie ein Mensch. Ich bin eine Tochter von Hellewise.
  Die Zunge der Schlange strich über die Innenseite von Theas Handfläche. Die Spitzen waren so dünn und zart, dass Thea ihr Flackern auf ihrer Haut kaum fühlen konnte.
  Aber sie konnte fühlen, dass die Erregung der Schlange nachließ. Sie entspannte sich, bereit, sich zurückzuziehen. Noch eine Minute, und sie würde Thea folgen, wenn sie ihr sagte, dass sie davongleiten solle.
  Da hörte Thea eine erneute Störung aus der Menge.
  »Da ist Erik!«
  »Hey, Erik - eine Klapperschlange!«
  Blende es aus, dachte Thea.
  Eine neue Stimme, noch fern, näherte sich. »Lasst das Tier in Ruhe, Leute. Es ist wahrscheinlich nur eine Bullennatter.«
  Aufgeregter Widerspruch brandete auf. Thea konnte spüren, wie ihre Verbindung zerrann. Bleib konzentriert ...
  Aber es war unmöglich, sich während der Ereignisse, die sich als Nächstes abspielten, zu konzentrieren. Sie hörte einen schnellen Schritt. Ein Schatten fiel von Osten auf den Boden. Dann hörte sie ein Aufkeuchen.
  »Eine Mojave-Klapperschlange.«
  Und dann traf sie etwas und sie flog zur Seite. Es ging so schnell, dass sie keine Zeit hatte, sich umzudrehen. Sie landete schmerzhaft auf ihrem Arm. Und sie verlor die Kontrolle über die Schlange.
     Als sie nach Osten schaute, war alles, was sie sehen konnte, ein schuppiger, olivgrüner Kopf, der so schnell zustieß, dass sie die Bewegung nur verschwommen wahrnahm. Die Kiefer des Tieres waren weit geöffnet - erstaunlich weit -, und seine Giftzähne bohrten sich in das in blauen Jeans steckende Bein des Jungen, der Thea aus dem Weg gestoßen hatte.

Kapitel 2
    Die Menge brach in Panik aus.
  Alles geschah gleichzeitig; Thea konnte die verschiedenen Eindrücke nicht sortieren. Die Hälfte der Leute rannte davon. Die andere Hälfte brüllte.
  »Wählt den Notruf...«
  »Sie hat Erik erwischt...«
  »Ich habe euch doch gesagt , dass ihr sie töten sollt!«
  Der rothaarige Junge machte mit seinem Stock einen Satz nach vorn. Andere liefen umher und suchten nach Steinen. Die Gruppe war zu einem Mob geworden.
  Die Schlange klapperte wild, ein beängstigendes, zischelndes Geräusch. Sie war in Rage, bereit, jeden Augenblick wieder zuzuschlagen - und es gab nichts, was Thea tun konnte.
  »He!« Die Stimme schreckte sie auf. Sie kam von Erik, dem Jungen, der gebissen worden war. »Beruhigt euch, Leute. Josh, gib mir das.«
  Er sprach zu dem Rothaarigen mit dem gegabelten Ast in der Hand. »Sie hat mich nicht gebissen. Sie hat nur zugestoßen.«
  Thea starrte ihn an. War dieser Junge verrückt ?
  Aber die Leute hörten auf ihn. Ein Mädchen in verbeulten Shorts und einem bauchfreien Top ließ ihren Stein fallen.
  »Lasst sie mich einfach packen ... dann kann ich sie ins Gebüsch bringen, wo sie niemandem etwas tun wird.«
  Definitiv verrückt . Er sprach so sachlich und vernünftig - und er würde versuchen, die Schlange mit diesem Stock auf den Boden zu drücken. Irgendjemand musste etwas unternehmen. Schnell.
  Etwas Rubinrotes blitzte auf und erregte Theas Aufmerksamkeit. Blaise befand sich in der Menge und schaute mit geschürzten Lippen zu. Thea traf ihre Entscheidung.
  Sie stürzte sich auf die
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