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Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel

Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel

Titel: Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel
Autoren: Fritz Leiber
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seine Intuition und seine Reflexe pfeilschnell waren. Er erkannte den kleinsten der vier – Gis mit dem Messergürtel – als den gefährlichsten. Augenblicklich zerrte er Katzenklaue aus der Scheide, ließ den Arm zurückfahren, zielte und warf. Im gleichen Augenblick schleuderte auch Gis, der dem Mausling an Reaktion und Geschwindigkeit nicht nachstand, eines von seinen Messern.
    Doch der Mausling, der immer auf der Hut und im rechten Augenblick ängstlich war, hatte im Augenblick seines Wurfes den Kopf zur Seite gerissen, so daß ihn Gis' Messer nur am Ohrläppchen streifte.
    Gis, der sich zu sehr auf seine Schnelligkeit verlassen hatte, machte keine Ausweichbewegung – mit dem Ergebnis, daß ihm Katzenklaue bis zum Heft im rechten Auge steckte. Einen langen Moment schien er schockiert und überrascht mit dem anderen Auge auf den Messergriff zu starren, dann sank er mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden.
    Kreshmar und Skel und Gnarlag zogen nun blitzschnell ihre Schwerter, ungerührt über den schnellen Tod, der ihren Kameraden ereilt hatte. Da Gnarlag in jeder Hand eine Klinge führte, mußten sich die beiden Freunde gegen vier Waffen wehren.
    Fafhrd, der einen guten Sinn für Taktik hatte, zog nicht sofort sein Schwert, sondern ergriff den Feuerkessel an einem der brennendheißen Beine und schleuderte seinen rotglühenden Inhalt den Angreifern ins Gesicht.
    Das hielt den Angriff lange genug auf, daß der Mausling Skalpell ziehen und Fafhrd sein schweres Schwert in Position bringen konnte. Er hätte am liebsten ohne den Feuerkessel weitergekämpft, der viel zu heiß war, aber da er sich den beiden Schwertern Gnarlags gegenübersah, behielt er ihn in der Hand.
    Der nun ausbrechende Kampf war kurz. Die drei Angreifer, die sich durch die heißen Kohlen nur kurz hatten aufhalten lassen, starteten siegesgewiß ihren Angriff. Vier gutgezielte Klingen blitzten auf Fafhrd und den Mausling zu.
    Der Nordling parierte Gnarlags rechtshändiges Schwert mit dem Kessel und die linke Klinge mit seiner Waffe, deren Klinge er aus der gleichen Bewegung heraus durch den Nacken des Angreifers fahren ließ.
    Der Aufprall dieses tödlichen Streiches war so groß, daß Gnarlags Schwerter, die zu beiden Seiten an Fafhrd herabfuhren, vom Todeskrampf des Mannes nicht mehr aus der Bahn gebracht wurden. Fafhrd, der nun einen schlimmen Schmerz in der linken Hand empfand, befreite sich von dem Kessel, indem er ihn Skel an den Kopf schleuderte, der soeben den Mausling angriff. Dieser duckte sich zurück, ohne allerdings der Attacke völlig auszuweichen.
    Der Mausling huschte unter Kreshmars Klinge vor und stieß seinem Gegner aufwärts in die Brust – zog die Klinge blitzschnell wieder zurück und verpaßte dem betäubt taumelnden Skel einen ähnlichen Stich. Dann tanzte er zurück, schaute sich mit wachsamem Blick um, das Schwert drohend erhoben.
    »Alle erledigt«, versicherte ihm Fafhrd, der sich schon hatte umsehen können. »Autsch, Mausling, ich habe mir die Finger verbrannt!«
    »Und ich habe ein abgetrenntes Ohr«, berichtete sein Freund und erkundete vorsichtig die Wunde. Er grinste. »Zum Glück nur am Rande.« Dann kam ihm Fafhrds Ausruf zu Bewußtsein. »Geschieht dir ganz recht, wenn du wie ein Küchenjunge kämpfst!«
    Fafhrd erwiderte heftig: »Pah! Wenn du die Kohlen nicht so schlecht aufgeheizt hättest, wären sie alle hinüber gewesen!«
    »Und du hättest dir die Finger noch schlimmer verbrannt«, konterte der Mausling grinsend. Dann bekam seine Stimme einen noch fröhlicheren Klang: »Dachte ich mir doch, ich hörte das Klimpern von Gold ... bei dem Burschen, den du mit dem Kessel erledigt hast ... Skel heißt er wohl. Wenn ich Katzenklaue wiederhabe ...«
    Er stockte, als ein unangenehm saugendes Geräusch aufklang, das mit einem leisen Plopp endete.
    In dem Licht, das von den Häusern der Adligen herüberdrang, bot sich ihnen ein unheimlicher Anblick: Der blutige Dolch des Mauslings schwebte über Gis' zerstochenem Auge, nur von einem zusammengerollten weißen Nebeltentakel gehalten, jenem Nebel, der die vier Angreifer verborgen hatte und der jetzt noch dichter geworden war, als hätte der Tod seiner Gefolgsleute gewaltige Nahrung gebracht – was ja auch zutraf.
    Düstere Visionen befielen Fafhrd und den Mausling: Visionen von Blitzen, die aus Sturmwolken herniederzucken und alles Leben töten, Visionen von gewaltigen Seeschlangen, die von der See aus zuschlagen, von den Schatten, die im Wald zusammentreffen, um den
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