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Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Titel: Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei
Autoren: Fritz Leiber
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hin – Nehwon mit seinen Türmen, Skeletten, Juwelenschätzen, Schwertern und Zaubersprüchen. Der erschlossene Teil des Landes gruppiert sich um das Binnenmeer: nach Norden zu das grünbewaldete wilde Land der Acht Städte, zum Osten hin die Mingol-Reiterstämme, die in den Steppen leben, und die Wüste, die die Karawanen aus den reichen Ländern des Ostens vom Tilth Fluß her durchqueren müssen.
    Doch im Süden, mit der Wüste nur durch das Sinkende Land verbunden und überdies noch durch den Großen Wall und die Hungerberge geschützt, erstrecken sich die reichen Kornfelder und wohlbefestigten Städte Lankhmars, des ältesten und wichtigsten Landes Nehwons.
    Hingeduckt um die verschlammte Mündung des Hlal-Flusses, sicher eingebettet zwischen den Kornfeldern, der Großen Salz-Marsch und dem Binnenmeer, beherrscht die massiv bewehrte, labyrinthische Metropole Lankhmar das Land – eine Stadt voller Diebe und glatzköpfiger Priester, hagerer Zauberer und beleibter Händler – das Unvergängliche Lankhmar, die Stadt der Schwarzen Toga.
    Wenn wir den Runenbüchern Sheelbas der Augenlosen glauben können, war es in dieser Stadt, daß sich unsere bei den zweifelhaften Helden und Allerweltskerle zum erstenmal begegneten: Fafhrd und der Graue Mausling.
    Fafhrds Herkunft ließ sich mühelos an seiner Größe von über sieben Fuß und seiner Geschmeidigkeit ablesen, aus seiner Vorliebe für gehämmerten Schmuck und an seinem gewaltigen Langschwert: Er war unzweifelhaft ein Barbar aus der Eis-Öde nördlich der Acht Städte und des Trollgebirges.
    Die Vorfahren des Mauslings waren weniger offenkundig angesichts seiner kindlichen Statur, seiner grauen Kleidung, seiner Mäusehaut-Kappe, die ein flaches, dunkles Gesicht beschattete, und seines zierlichen Rapiers; doch irgendwie um gab ihn ein Hauch von Städten und südlichen Gefilden, von dunklen Straßen und sonnengetränkten Weiten.
    Als sich die beiden herausfordernd anstarrten durch einen Nebel, der nur von entfernten Fackeln leicht erhellt wurde, dämmerte ihnen die erste Erkenntnis, daß sie die lang entbehrten, zueinander passenden Hälften eines größeren Wesens waren und daß jeder von ihnen einen Kameraden gefunden hatte, mit dem zusammen unzählige Gefahren zu überstehen und ein ganzes abenteuerliches Leben zu verbringen war – oder hundert abenteuerliche Leben.
    Niemand hätte in diesem Augenblick wissen können, daß der Graue Mausling wirklich einmal Maus geheißen hatte, oder daß Fafhrd erst kürzlich noch ein Jüngling gewesen war, dessen Stimme hoch und dünn klang, der zudem nur weiße Felle trug und noch, obwohl er bereits Achtzehn war, im Zelt seiner Mutter schlief.

I. Die Schneefrauen
The Snow Women (1970)
    Im Schneewinkel, zur Zeit der Winterwende, fochten die Frauen des Schnee-Clans mit den Männern einen kalten Krieg aus. Sie stapften in ihren weißesten Fellen wie Gespenster herum, kaum zu erkennen vor dem Hintergrund des frischgefallenen Schnees, fanden sich zu Gruppen zusammen, schweigend oder allenfalls zischend wie ärgerliche Schatten. Sie mieden die Gotteshalle mit ihren Stützpfeilern aus lebenden Bäumen und Wänden aus zusammengenähten Häuten und dem hochaufragenden Dach aus Piniennadeln.
    Sie versammelten sich im großen ovalen Frauenzelt, das vor den kleineren Wohnzelten Wache stand, und machten sich daran, Gesänge und unheilvolle Klagerufe anzustimmen und durch verschiedene geheimnisvolle Praktiken Zauberwirkungen heraufzubeschwören, die die Füße ihrer Männer an Schneewinkel banden, ihre Lenden gefrieren ließen und ihnen Erkältungen verschafften, wobei sie allerdings den besonders schlimmen Großen Husten und das Winterfieber aussparten.
    War ein Mann so unklug, sich bei Tage allein auf den Weg zu machen – sei er nun Skalde oder mächtiger Jäger –, konnte es sehr leicht geschehen, daß er verfolgt und mit Schneebällen beworfen und – verprügelt wurde, wenn er sich erwischen ließ.
    Und so ein Schneeballfeuer der Frauen des Schnee-Clans war wirklich keine Kleinigkeit. Gewiß, ihr Wurfstil war nicht gerade männlich, doch dafür waren ihre Muskeln gut durchgebildet, gestählt durch das ständige Feuerholzspalten, das Abschlagen hoher Äste und das Gerben von Häuten – einschließlich der eisenharten Häute des Schnee-Behemoth. Und sie ließen ihre Schneebälle manchmal gefrieren, ehe sie warfen.
    Die sehnigen, wintergestählten Männer ertrugen das alles mit unendlicher Würde; wie Könige schritten sie einher in
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