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Schwarze Sonne

Schwarze Sonne

Titel: Schwarze Sonne
Autoren: Marco Sonnleitner
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vielleicht sollten wir damit weitermachen: Lasst uns diesem Denzel einen Besuch abstatten. Dann wissen auch Peter und ich, mit wem wir es zu tun haben.«
    Der Zweite Detektiv drehte sich nach hinten um. »Du willst ins Gefängnis?«, fragte er erschrocken. »Na toll!«
     
    Denzel Hopkins im Gefängnis aufzusuchen, war nicht so einfach, das wussten die drei ???. Man würde sie nicht mit ihm reden lassen, dafür gab es keinen Grund. Also mussten sie Goldie bitten, mit ihnen zu kommen. Ihr würde man es sicher nicht verwehren, den eigenen Vater zu sehen. Sie mussten nur darauf achten, während der Besuchszeit in Sellamoore vorzusprechen.
    »Könnte knapp werden«, meinte Peter mit einem Blick auf seine Uhr. »Bis wir Goldie abgeholt haben und da draußen sind, ist es sicher nach fünf.«
    »Ich denke, das sollte kein Problem sein«, erwiderte Justus. Gerade hatte er mit Goldie telefoniert. Sie war zu Hause und natürlich bereit, die drei ??? ins Gefängnis zu begleiten. Zwar sei sie vorhin schon bei ihrem Vater gewesen, nachdem man es ihr endlich erlaubt habe, ihn zu sehen. Aber selbstverständlich würde sie noch einmal mitkommen.
    Dass sie im Moment bei ihrer Großmutter in Glendale wohnte sowie die genaue Adresse und ihre Telefonnummer hatte Goldie den drei Jungen noch mitgeteilt, bevor sie heute Vormittag wieder nach Hause gefahren war. Doch Glendale lag etwa 20 Meilen von Santa Monica entfernt und der immer dichter werdende Berufsverkehr bereitete den drei Jungen zunehmend Sorgen. Wenn sie sich weiter durch diese endlosen Blechschlangen quälen müssten, würden sie wohl doch noch zu spät kommen. Je näher sie aber den Randgebieten von Los Angeles kamen, desto mehr löste sich der Verkehr auf. Und als sie schließlich vor dem Block hielten, in dem Goldie wohnte, war es gerade mal kurz nach vier.
    »264 Vineyard Street. Wir sind da.« Bob parkte am Straßenrand.
    Peter sprang aus dem Wagen. »Ich hole sie. Wartet hier.«
    Zwei Minuten später saß Goldie im Käfer. Peter gesellte sich nach hinten zu Justus, damit sie vorne Platz nehmen konnte.
    »Habt ihr schon irgendetwas herausgefunden?« Sie strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und sah die drei ??? zweifelnd an. »Noch zu früh, oder?«
    »Wir haben tatsächlich schon ein paar neue Informationen«, antwortete Justus jedoch.
    »Wirklich?« Goldie wandte sich ihm überrascht zu.
    Während Bob rüber nach Pasadena fuhr, wo das Sellamoore-Gefängnis lag, berichtete der Erste Detektiv kurz, was sie von Cotta und bei Brooks in Erfahrung gebracht hatten. Goldie lauschte aufmerksam. Aber als er davon sprach, dass Denzels Auto vor der Galerie gesehen worden war, schüttelte sie heftig den Kopf. »Das beweist doch gar nichts!«
    Justus war ziemlich unwohl, als er sagte: »Nein, das nicht. Aber das Bild. Es wurde in eurer Wohnung gefunden.«
    Goldie zog die Augenbrauen zusammen und sah finster drein. »Ach, das Bild.« Sie knurrte. »Dieses verfluchte Bild. Dad sagt, er hat nicht den Schimmer einer Ahnung, wie es in unsere Wohnung gekommen sein könnte.«
    Peter überlegte einen Moment. Er hätte Goldie gerne etwas Tröstliches gesagt, aber ihm fiel nichts ein. Und Justus und Bob ging es ähnlich. Die Beweise waren erdrückend. Es sah alles andere als gut aus für Goldies Vater. Den Rest des Weges schwiegen alle.
    Das Sellamoore-Gefängnis im Nordwesten von Los Angeles kannten die drei Jungen vom Vorbeifahren. Es war ein hässlicher, grauer Betonklotz mit einer hohen, stacheldrahtbewehrten Mauer außen herum. Ein Gefängnis eben.
    »Warum müssen diese Dinger eigentlich immer so scheußlich sein?«, murrte Peter, als sie ausstiegen. »’n paar Blumenkästen vor die Gitterfenster, die Mauern pink anstreichen, und alles würde viel freundlicher wirken.«
    »Wir müssen da vorn rein.« Goldie deutete zu einer Treppe. Über Peters Anmerkung konnte sie nicht lachen.
    Dass Goldie heute schon einmal hier gewesen war, zahlte sich aus. Zum einen kannte man sie und zum anderen konnte sie den drei Jungen die notwendigen Formalitäten und Abläufe erklären. Anmeldung ausfüllen, Taschen leeren, durch diese Tür, durch jene Tür, hier warten, dort hinsetzen.
    »Falls ich es mal vergessen sollte«, flüsterte Peter Bob zu, während sie durch einen der kahlen Gänge liefen, »dann erinnere mich dran, dass ich nie kriminell werde. Das ist ja schauderhaft hier drin!« Der Zweite Detektiv sah sich beklommen um. Die nackten Wände, die massiven Zellentüren mit ihren winzigen
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