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Schwarze Sonne

Schwarze Sonne

Titel: Schwarze Sonne
Autoren: Marco Sonnleitner
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Hündchen ins Maul.
    »Ein Zwergchihuahua, nicht wahr?« Justus nickte zu dem Hund hin.
    »Ja, richtig.« Der Mann kam auf den Ersten Detektiv zu und streckte die Hand aus. »Ich bin Philipp Brooks.« Auch Peter und Bob gab er die Hand. »Und ich stehe tief in eurer Schuld. Ohne euch hätten diese Monster meine arme Dorothee sicher zerfleischt.« Sein Minihund leckte hingebungsvoll an seiner Hand und bekam noch ein Leckerchen. »Wie kann ich mich erkenntlich zeigen?«
    »Philipp Brooks?«, gab sich Justus erstaunt. »Der Besitzer der Brooks-Galerie?«
    »Ja, der bin ich.« Der Mann nickte und klemmte sich Dorothee unter den Arm.
    »Das trifft sich ja prima. Zu Ihnen wollten wir.«
    »Zu mir? Weswegen?«
    »Wir hätten Sie gerne zu dem Diebstahl befragt, der sich vorgestern Nacht in Ihrer Galerie ereignet hat.« Bob überreichte Brooks eine ihrer Karten, die dieser aufmerksam studierte.
    »Die drei Detektive«, sagte er erstaunt und warf seine Föhnwelle schwungvoll zurück. »Sieh mal einer an. Und für wen arbeitet ihr?«
    »Für Goldie Hopkins, die Tochter des vermeintlichen Diebs«, erwiderte Peter. »Sie glaubt nicht, dass ihr Vater damit etwas zu tun haben könnte.«
    Brooks runzelte die Stirn. »So? Das Bild wurde aber in seiner Wohnung aufgefunden. Das zumindest hat mir die Polizei erzählt.«
    »Tatsächlich?« Justus schürzte nachdenklich die Lippen. »Das ist allerdings ein bedeutsamer Umstand.« Und nach ein paar Augenblicken setzte er hinzu: »Um welches Bild handelte es sich denn?«
    Brooks winkte den dreien, ihm zu folgen. »Kommt mit in die Galerie. Ich kann es euch zeigen. Hier draußen ist es ohnehin viel zu kalt.«
    Die Galerie entpuppte sich im Inneren als sehr viel weitläufiger, als es das Haus von außen vermuten ließ. Das lag sicher an der gelungenen Raumaufteilung, aber auch an der Tatsache, dass sie sich über drei Stockwerke erstreckte, deren obere beide Etagen sich um einen hellen Lichthof gruppierten. Alles wirkte großzügig, lichtdurchflutet und – teuer. Die ausgestellten Bilder zeugten allesamt von großem Kunstverstand, wie zumindest Bob sofort auffiel.
    »Da ist ja auch ein Bild von Seinfeld«, stellte der dritte Detektiv überrascht fest, während sie Brooks durch das Erdgeschoss führte. Er nickte zu einer riesigen Leinwand, auf der zahllose Vierecke in allen möglichen Rottönen zu sehen waren.
    »Der Name sagt dir etwas?«, fragte der Galerist erstaunt.
    »Ich bin bei ihm im Kurs.«
    »Aha«, machte Brooks durch die Nase. Er lief noch ein paar Schritte weiter und blieb dann vor einem annähernd quadratischen Gemälde stehen, das etwa einen mal einen Meter maß. »Und das ist das Bild, nach dem ihr gefragt habt!« Wieder flogen die Haare.
    Bob pfiff leise durch die Zähne. »Ein Mendelstein!«
    »Du kennst dich aber wirklich gut aus.« Brooks warf ihm einen anerkennenden Blick zu.
    »Ich interessiere mich ein bisschen für Kunst«, gab Bob geschmeichelt zu. »Aber Mendelsteins Stil ist ja unverwechselbar. Dieses Bild hier habe ich allerdings noch nie gesehen.« Der dritte Detektiv ging näher an das Kunstwerk heran. Es zeigte etliche abstrakte Motive, einige stilisierte Personen, Umrisse von Gebäuden.
    »Ja, das glaube ich«, bestätigte Brooks. »Das Bild ist auch erst vor Kurzem aufgetaucht.« Er setzte seinen Hund auf den Boden und legte ihm ein paar Leckerchen vor die Schnauze, kleine Tierfiguren in den unterschiedlichsten Farben: blaue Fische, gelbe Pferde, rote Hühner, grüne Katzen. Dorothee roch an jedem und nahm sich dann das Huhn.
    »Erst vor Kurzem aufgetaucht?«, echote Justus. »Was meinen Sie damit?«
    Bevor Brooks antworten konnte, erklärte Bob seinem Freund: »Wie viele Bilder Seamur Mendelstein zeit seines Lebens gemalt hat, weiß keiner. Aber immer wieder tauchen in unregelmäßigen Abständen bei Versteigerungen neue Bilder von ihm auf. Wem sie gehören und wer sie anbietet, weiß man allerdings bis heute nicht.«
    Brooks nickte. »Und das hier wurde erst vor zwei Wochen bei Settler & Price versteigert.«
    »Dem Auktionshaus, aus dem diese übermalten Ölbilder stammten«, erinnerte sich Peter an einen ihrer letzten Fälle.
    Justus nickte. »Wie lange ist Mendelstein denn schon tot?«
    »Über vierzig Jahre«, sagte Brooks.
    »Und immer noch tauchen neue Bilder auf?« Der Erste Detektiv war sichtlich erstaunt.
    »Ja, etwa eines pro Jahr.«
    Während Justus die Informationen verarbeitete, besah sich Peter das Mendelstein-Gemälde genauer. »Ein Haus, das
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