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Schwarze Sonne

Schwarze Sonne

Titel: Schwarze Sonne
Autoren: Marco Sonnleitner
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jeden Fall übernehmt?«
    Justus blickte das Mädchen nachdenklich an. »Du brauchst unsere Hilfe, nicht wahr?«
    Ein Schatten flog über Goldies Gesicht. »Ja«, sagte sie kaum hörbar, »ja. Und ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll. Ihr seid meine einzige Hoffnung.«
    »Geht es um deinen Vater?« Bob war sich sicher, dass Goldies Besuch mit Denzels Verhaftung zu tun hatte.
    »Ja.« Goldie blinzelte. Verstohlen wischte sie sich über die Augen. »Es geht um Dad. Er wurde gestern Nachmittag verhaftet.«
    »Ich weiß.« Bob sah an ihr vorbei, tat so, als bemerkte er ihre Tränen nicht. »Ich war dabei.«
    »Stimmt, du bist ja auch in dem Kurs.« Goldie sagte es, ohne zu lächeln. »Aber was du nicht weißt, was niemand weiß, was aber einfach so ist, hundertprozentig, tausendprozentig …« Goldie holte tief Luft und blickte die drei Detektive flehend an. »Dad kann das nicht getan haben! Er würde so etwas nie tun. Nie, nie, nie!«
    Die drei ??? schwiegen für einen Moment. Einen Moment zu lange.
    »Doch! Ihr müsst mir glauben!«, beharrte Goldie. »Ihr kennt ihn nicht! Aber ich weiß es! Er ist kein Dieb!«
    »Das … das geht mir auch schon die ganze Zeit im Kopf herum«, beeilte sich Bob zu versichern. »Ich habe deinen Dad ja kennengelernt, und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass er – nein!« Der dritte Detektiv schüttelte energisch den Kopf. »Denzel und ein Dieb? Das passt einfach nicht zusammen.«
    Goldie nickte ihm dankbar zu.
    Auch in Justus wollte irgendetwas dem Mädchen glauben. »Man wirft deinem Vater also tatsächlich vor, dass er etwas gestohlen hat?«
    Sie schob die Karte wieder in ihre Jackentasche und verschränkte ihre Arme, als ob ihr kalt wäre. Dabei herrschte auf dem Schrottplatz eine flirrende Hitze. »Ein Bild. Die Polizei sagt, dass er ein Bild gestohlen hat.«
    »Aus einem Museum?« Peter wollte am liebsten sofort mit den Ermittlungen loslegen. Ihm tat Goldie einfach furchtbar leid, so müde und traurig, wie sie da vor ihnen stand.
    »Ich weiß es nicht.« Goldie hob beschwörend die Hände. »Sie sagen mir überhaupt nichts. Das ist es ja! Und Dad konnte ich noch nicht sprechen.«
    »Aber deiner Mutter müssen sie es doch wenigstens sagen«, warf Justus ein.
    Goldie schloss kurz die Augen. »Meine Mutter ist schon lange nicht mehr am Leben. Und Großmutter ist einfach zu alt, um sich um all das zu kümmern.« Goldie wirkte zunehmend verzweifelt. »Und mich halten sie für zu jung. Und einen Anwalt können wir uns nicht leisten.« Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. »Und überhaupt kann uns überhaupt niemand helfen, weil da nämlich keiner ist. Und diese Idioten rufen auch alle halbe Stunde an und lassen uns nicht in Ruhe.« Dicke Tränen kullerten ihr über die Wangen. »Und die Nachbarn reden hinter unserem Rücken. Und die Polizei –«
    »Goldie!« Justus legte ihr die Hand auf den Arm. »Goldie. Beruhige dich. Wir können dir nichts versprechen. Aber wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um dir und deinem Vater zu helfen.«

Senfgelbe Panik
    Die drei Detektive baten Goldie, jetzt erst einmal nach Hause zu fahren und sich ein wenig auszuruhen. Sobald sie etwas in Erfahrung gebracht hätten, würden sie sich bei ihr melden. Dann ließen die Jungen ihre Beziehungen spielen. In vielen zurückliegenden Fällen hatten sie mit Inspektor Cotta vom Police Department Rocky Beach zusammengearbeitet. Mit dem erfahrenen Polizisten verband die drei eine Art kollegialer Freundschaft, und Cotta half den Jungen, so gut und so oft er konnte. Zumal er auch schon häufig von ihrer Hilfe profitiert hatte. Justus rief ihn daher an und bat ihn, beim zuständigen Polizeirevier in Los Angeles nachzufragen. Sie bräuchten alle Informationen, die es über Denzel Hopkins gebe.
    »Worum geht’s denn diesmal?«, wollte Cotta am Telefon wissen.
    »Das wissen wir noch nicht«, antwortete Justus wahrheitsgemäß. »Bis jetzt haben wir nur einen Verdacht auf Diebstahl.«
    »Lass mich raten: an den ihr nicht glaubt?«
    »Irgendwie nicht«, bestätigte der Erste Detektiv.
    »Hm. Ich seh mal, was sich machen lässt.«
    Ein paar Minuten später rief Cotta zurück. Justus erkannte seine Nummer auf dem Display.
    »Haben Sie was für uns?«, fragte er sofort.
    »Nicht viel. Schwerer Diebstahl. Irgendein ziemlich wertvolles Gemälde. Wurde aus der … warte kurz«, das Rascheln von Papier drang durch den Hörer, »Brooks-Galerie in Santa Monica gestohlen. Vorgestern Nacht.
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