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Schwarze Sonne

Schwarze Sonne

Titel: Schwarze Sonne
Autoren: Marco Sonnleitner
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Schlauch flicken?«, schlug Justus vor.
    »Erster! Das ist kein Fahrrad, vor dem du stehst. Auf dem Bremsschlauch ist ein Mordsdruck! Und wenn der Flicken während der Fahrt abgeht, dann Sayonara! Wer immer dann in der Karre sitzt, kann schon mal anfangen zu beten.«
    »Wie lange brauchst du noch? Wir hatten ja eigentlich heute Vormittag vor, die Zentrale auszumisten.«
    »Damit kannst du ja schon mal – anfangen. Lass – dich – nicht – zum Teufel!«, schrie Peter auf, während es unter dem Wagen blubberte.
    »Zweiter? Alles klar?« Bob sah unter das Auto.
    »Hörte sich so an, als wäre die Schraube aufgegangen.« Justus musste sich ein Grinsen verkneifen.
    Peter, der auf einem flachen Rollbrett lag, kam Stück für Stück unter dem Pick-up hervor. Zunächst sah es so aus, als wäre alles in Ordnung. Aber dann wurde offensichtlich, dass Justus recht gehabt hatte: von der Brust aufwärts war der Zweite Detektiv über und über mit einer blauen, schleimigen Flüssigkeit bekleckert.
    Peter setzte sich auf und sah an sich hinab. »Ich konnte das Hemd noch nie leiden«, sagte er lapidar.
    Bob lachte und hielt ihm einen neuen Schlauch hin. »Hier. Und komm mir ja nicht zu nah, hörst du!«
    »Sind wir etwas pingelig, oder?« Peter grinste und wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht. »Gib schon her.« Er nahm den Bremsschlauch und verschwand wieder unter dem Pick-up.
    Ein paar Minuten später war der Wagen repariert. Während sich Peter drinnen schon einmal sauber machte, füllten Justus und Bob noch neue Bremsflüssigkeit ein und machten eine kurze Probefahrt auf dem Schrottplatz.
    »Alles in Butter«, informierte Bob Peter, als der wieder bei ihnen war. »Titus kann wieder durch die Straßen heizen.«
    »Prima.« Peter sah an sich hinab. »Ich habe mir ein Hemd von dir geliehen, Just.« Er zeigte auf das rot gestreifte Kleidungsstück und grinste. »Eines aus der Uralt-Kiste, weil ich Angst hatte, mich in einem aktuellen zu verirren.«
    Justus lächelte ironisch. »Wie lustig.« Der Erste Detektiv konnte es gar nicht leiden, wenn er auf seine paar Pfunde zu viel angesprochen wurde.
    »So.« Peter rieb sich die Hände. »Zahltag. Wo ist Titus?« Gut gelaunt sah er sich um.
    Plötzlich runzelte Bob die Stirn. »Goldie!«
    »Was?«
    »Da. Das Mädchen an der Einfahrt.« Der dritte Detektiv zeigte auf das große Eisentor, durch das man auf den Schrottplatz gelangte. Ein dunkelhäutiges Mädchen stand dort, vielleicht dreizehn, vierzehn Jahre alt, und sah sich schüchtern um.
    »Wer ist das?«, wollte Justus wissen.
    »Die Tochter von Denzel. Sie hat ihn mal vom Kurs abgeholt, daher kenne ich sie.«
    »Du sprichst von dem Mann, der gestern in deinem Malkurs verhaftet wurde?« Justus machte große Augen. Bob hatte ihm und Peter natürlich erzählt, was gestern bei Seinfeld vorgefallen war.
    »Genau der.«
    »Und was will sie?« Peter schüttelte den Kopf.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Bob, »finden wir’s raus.« Er hob die Hand und winkte. »Goldie! Hier sind wir, Goldie! Hallo!«
    Das Mädchen drehte den Kopf und blickte zu den Jungen herüber. Ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht, verschwand aber sofort wieder. Zaghaft winkte sie zurück.
    »Komm ruhig rein!«, rief Bob.
    Goldie trat durch das offene Tor. Unsicher blickte sie sich um, als sie auf die Jungen zukam. Dann blieb sie wortlos vor ihnen stehen, knetete ihre Hände und schluckte.
    »Goldie!« Bob lächelte sie an. »Schön, dich zu sehen. Das sind Justus und Peter.« Er zeigte auf seine beiden Freunde, die dem Mädchen freundlich zunickten.
    »Hallo, Bob.« Ganz kurz streifte sie Justus und Peter mit einem Blick aus ihren goldfarbenen Augen. Sie wirkte irgendwie erschöpft.
    »Was … Wie geht es dir?« Bob war etwas irritiert. Wieso kam Goldie hierher?
    »Dad hat mir mal erzählt, dass man euch hier treffen könnte.« Goldie schien Bob gar nicht zugehört zu haben. »Auf dem Schrottplatz deiner Eltern.« Sie blickte Justus zaghaft an.
    »Er gehört meinem Onkel und meiner Tante. Aber ich lebe bei ihnen«, erwiderte Justus liebenswürdig.
    Goldie nickte, den Blick zu Boden. »Also bin ich in den Bus gestiegen und hierhergefahren.« Eine Weile sagte sie nichts. Dann griff sie in ihre Jackentasche, holte eine Visitenkarte daraus hervor und sah sie an. »Die hat Dad mir mitgebracht.« Sie drehte die Karte um, sodass die drei ??? sie sehen konnten.
     

     
    »Stimmt das, was hier draufsteht?« Sie deutete mit dem Finger auf eine Zeile. »Dass ihr
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