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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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müssen und für die Qella wäre es am besten, wenn sie dabei nicht gestört würden.«
    Das Bombardement des Planeten setzte sich fort, während die Schlammfaultier auf ihren Treffpunkt mit der Glücksdame zustrebte. Als die beiden Schiffe schließlich aneinander ankoppelten, hatten Lando und Lobot es eilig, das enge Skiff gegen die luxuriösen Räumlichkeiten der Yacht zu vertauschen. 3PO schloss sich ihnen an, weil ihn die Aussicht auf ein Ölbad lockte.
    Aber Luke und Eckels blieben zurück und blickten auf Maltha Obex hinunter, wo der Vagabund jetzt zu einem kleinen Gegenstand in der Ferne zusammengeschrumpft war. Keiner der beiden sagte etwas, aber beide waren von Ehrfurcht und zugleich Neugierde erfüllt.
    Als Luke dann die Augen schloss und in langen tiefen Zügen zu atmen begann, nahm Eckels das zur Kenntnis, ohne etwas zu sagen. Es überraschte ihn aber nicht, als kurz darauf der Vagabund völlig seinen Blicken entschwand.
    »Sie haben tatsächlich geübt«, sagte Eckels und schlug Luke beifällig auf die Schulter. »Ich muss gestehen, dass ich gerne hier bleiben würde, um alles zu dokumentieren – ganz besonders den Tag, an dem die ersten Qella auftauchen. Aber es ist wohl am besten, wenn man sie allein lässt. Sagen Sie, wie lange wird das halten, was Sie getan haben?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Luke und sah auf den Planeten hinunter. »Vielleicht gar nicht lange. Die Kräfte, die auf das Schiff einwirken, sind kompliziert. Und meine Lehrerin hat mir gesagt, dass ich immer noch zu viel Kraft aufwende. Aber ich musste es versuchen – musste versuchen, den Vorhang vorzuziehen und ihnen dabei helfen, allein zu bleiben, ihnen Zeit lassen für die Heilung, Zeit, wiederaufzubauen.« Er sah Eckels an. »Aber ich möchte zurückkommen und sie kennenlernen. Ich frage mich nur, wie lange wir darauf warten müssen.«
    Der Archäologe nickte bedächtig, sein Lächeln drückte zugleich Sorge und Bedauern aus.
    »Geben Sie ihnen hundert Jahre«, sagte er und wusste, dass das bedeutete, dass er nie nach Maltha Obex zurückkehren würde. »Oder tausend. Wir lassen diesen Planeten als tote gefrorene Welt auf den Karten, die nichts besitzt, was das Stehlen oder die Ausbeutung lohnt. Die Qella werden uns nicht vermissen. Ihr Leben wird auch ohne uns erfüllt sein. Sie haben ihnen ein großes Geschenk gemacht, Luke – eine Zukunft.« Er blickte auf die fahlweiße Scheibe des Planeten. »Ich weiß irgendwie, dass sie das Beste daraus machen werden.«

EPILOG
CORUSCANT, ACHT TAGE SPÄTER
     
    Der feuchtkalte Wind, der aus dem zerrissenen Himmel wehte, peitschte auf Luke Skywalker ein, als der auf der Klippe über seiner Zuflucht an der Küste stand. Er stand lange Zeit da und dachte über die Gründe nach, die ihn dazu veranlasst hatten, diese Zuflucht aus dem felsigen Sand zu errichten, und an das, was er hier hatte tun wollen.
    Er hatte die zerfallenen Ruinen des Festungsschlupfwinkels seines Vaters genommen und den Versuch gemacht, aus ihnen etwas Neues aufzubauen, das ihre Schuld in der Geschichte tilgen würde. Aber jetzt erkannte er, dass er bloß ein Gefängnis gebaut hatte, und dass es für ihn ein Glück gewesen war, dass er diesem Gefängnis hatte entkommen können.
    Luke streckte seine Hände und seinen Willen aus, fand die am stärksten belasteten Punkte in dem Gebäude und drückte gegen sie, fand die schwächsten Punkte und brachte sie zum Einsturz. Mit einem Brüllen, das einen Augenblick lang den Wind übertönte, brach sein Werk in sich zusammen und zermalmte den E-Flügler-Jäger, der darin auf ihn wartete.
    Aber das reichte nicht aus, um Luke zu befriedigen, reichte nicht aus, um die Versuchung für immer auszulöschen. Jedes einzelne Stück der jetzt zerstörten Zuflucht holte er heraus, riss das zermalmte Raumschiff aus dem Sand und jagte es in die Luft, zerdrückte es mit der Kraft seiner Gedanken, bis es nur noch eine dichte, wirbelnde Wolke aus winzigen Fragmenten und Metallteilchen war.
    Und dann, mit einer letzten, explosiven Willensanstrengung, schleuderte er die Trümmerwolke weit hinaus aufs Meer, jenseits der Brecher, und ließ sie auf die aufgewühlten Wellen herunterregnen, bis sie verschwunden war.
    »Noch ist für mich die Zeit zum Weggehen nicht gekommen«, sagte er zu dem Wind, als wäre er ihm eine Erklärung schuldig. »Und wenn die Zeit dafür da ist, wird es einen besseren Ort als diesen für mich geben.«
     
    Als Leia ihre drei Kinder durch das Tor führte, nickte sie S-EP1
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