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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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sagte Lando und ließ den Behälter fallen. »Kannst du das glauben? Diese ganze Monstrosität ist nichts anderes als ein Museum…« Er hielt inne, um den bitteren Geschmack hinunterzuschlucken, der ihm in der Kehle hochstieg, und fing zu husten an, als ihm der Geschmack in den Mund drang.
    »Langsam, Lando…«
    Lando tat seine Besorgnis mit einer Handbewegung ab. »Ein Museum! Hast du jemals erlebt, dass ich in ein Museum gehe?« Er lachte heiser. Es klang wie ein Krächzen. »Und was das Komischste daran ist, weißt du noch gar nicht – keiner der Schätze hier ist echt. Das ist alles bloß Modelliermasse – nichts davon ist etwas wert.«
    »Wissen Sie, wovon er redet, Dr. Eckels?«
    »Kann schon sein«, sagte Eckels und suchte in der Tasche mit ihren Mitbringseln nach einer Packung Erstmahlzeit.
    Lando hörte nicht zu reden auf. Sein Tonfall war jetzt besorgt, fast kläglich geworden. »Alles nur anschauen – nichts mitnehmen. Keine Souvenirs. Was für eine Zeitvergeudung, Luke – was für eine klägliche Zeitvergeudung. Wie Blumen pflücken. Heute rot, morgen tot…« Plötzlich entdeckte er die Rationspackung und schnappte danach, drehte ihnen den Rücken, als wolle er sichergehen, dass niemand sie ihm wegnahm.
    »Lando, wo ist Lobot?«
    Die Antwort kam erst, nachdem er einen langen Zug durch das Rohr der Packung genommen hat. »Er hat neue Freunde.« Lando zuckte die Achseln. »Mit mir redet er praktisch überhaupt nicht mehr.« Dann gluckste er fast vergnügt. »Er hat den Verstand verloren. Du wirst ja sehen.«
    »Bring uns zu ihm«, sagte Luke entschieden. »Um ihn müssen wir uns auch kümmern.«
    Lando schlug einen langsamen Salto in der Luft und machte eine geistesabwesend wirkende Handbewegung, die ins Innere des Vagabunden wies. »Da drinnen. Links, links, rechts, rechts, Mitte, rechts, Mitte. So ähnlich etwa.« Das Essenspaket gab mit einem saugenden Geräusch den Geist auf. »Ihr könnt ihn nicht verfehlen. Er ist der mit den Beinen.«
     
    Luke und Dr. Eckels fanden Lobot in einem Seitenrohr schwebend, die Augen geschlossen, die Hände beiderseits gegen den Kopf gedrückt. Die durchsichtigen Leitungen seines halbierten Interface verbanden ihn mit der gerundeten Masse am weiten Ende des Rohrs.
    »Haben Sie eine Ahnung, was wir da vor uns sehen, Doktor?«
    Eckels spähte in ein benachbartes Rohr, wo seine Sicht nicht beeinträchtigt war. »Die haben etwa die Form und die Größe der Qellaüberreste, die wir aus dem Eis geborgen haben«, sagte er mit ehrfürchtig leiser Stimme.
    »Fühlen sich aber für mich nicht wie Überreste an«, sagte Luke und schob sich in das Rohr, in dem Lobot schwebte. »Lobot – ich bin’s, Luke. Aufwachen, Kumpel – die Ablösung ist da.«
    »Wollen Sie sagen, dass die leben?«, fragte Eckels. »Ich hatte diese Berichte als nicht verlässlich abgetan.«
    »Warum?«
    »Warum? Nun, weil es so etwas noch nie gegeben hat – weil es undenkbar ist…«
    »Für mich fühlt sich dieses ganze Schiff so an, als würde es leben, Doktor«, sagte Luke. »Wenn auch in einer ganz anderen Art, als ich das gewöhnt bin.«
    »Inwiefern anders?«
    »Gewöhnlich gehört zu so viel Kraft und Energie ein noch viel größeres Bewusstsein. Es ist fast wie – wie Schlafen. So wie Lobot hier den Eindruck macht, als würde er schlafen.« Luke runzelte die Stirn, packte Lobot am Ellbogen und drückte ihm die Fingernägel in die Haut. »Hey – reden Sie gefälligst mit mir.«
    »Aber diese Körper hier haben keine Gliedmaße«, protestierte Eckels. »Die Geschöpfe auf der Planetenoberfläche waren Vierbeiner.«
    »Ich habe keine Ahnung, was sie sind, Doktor. Ich sage nur, dass das, was Lobot berichtet hat, stimmt – diese Kreaturen hier sind lebendig und dieses Schiff auch. Was für eine Beziehung zwischen ihnen besteht, müssen Sie mir sagen.«
    Unterdessen regte sich Lobot. »Warte«, murmelte er monoton, wie in Trance.
    »Warten worauf?«, fragte Luke. »Und worauf soll das die Antwort sein?«
    Eckels, der hinter ihm stand, runzelte die Stirn. »Physisch ist diese Beziehung ein exaktes Abbild von der im Inneren der Qella zwischen den Eicrothkörpern und…« Seine Augen weiteten sich überrascht. »Luke, ich muss sofort den Rest dieses Schiffes sehen. Ich muss diese Museumsstücke sehen, von denen Lando gesprochen hat.«
    »Lobot, geben Sie mir Antwort«, sagte Luke. »Was brauchen Sie von mir?«
    »Wir warten«, sagte Lobot verträumt.
    »Wer ist ›wir‹?«, fragte
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