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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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ihm eine Änderung vollzog. Das Schiff war wie ein winziger Kokon, in dem er eine Metamorphose durchmachte.
    Nach der langen Zeit, die er und Akanah zusammen verbracht hatten, hatte er Zeit für sich gebraucht. Für ihn war es wichtig gewesen, das Echo ihrer Gespräche zu hören, die Empfindungen nachklingen zu lassen. Luke verbrachte die Reise in völligem Schweigen, abwechselnd nachdenkend und mit seinen Reflektionen spielend. Es war, als würde er eine Liste seiner Erinnerungen der letzten Monate aufstellen, wobei er einige strich und andere neu formulierte. Im übrigen übte er seine Kräfte und verbrachte Stunden damit, das eine Fallanassi-Talent, das er zur Gänze begriffen hatte, weiterzuentwickeln.
    Er war mit seiner Arbeit noch nicht fertig, als die Galaxis um ihn herum wieder auftauchte und vor ihm Maltha Obex aus dem Weltraum herauswuchs. In diesem Augenblick wusste er noch nicht ganz, was aus ihm wurde und was der Verwandlung vorangehen würde. Er wusste nur, dass er jenen Augenblick herbeisehnte, in dem er wieder Verbindung aufnehmen würde.
     
    Die Glücksdame war tagelang vor dem Teljkon-Vagabunden geflohen, stets unter dem Horizont des mächtigen und unberechenbaren Qellaartefakts bleibend. In dieser Zeit hatten sie zwei Dinge beschäftigt – zum einen hielten sie den Vagabunden mit Hilfe der Anlagen in den verlassenen Lagern auf der Planetenoberfläche unter Kontrolle, zum anderen peilten sie die Umgebung des Maltha Obex-Systems nach einem Eintritt einer Schiffsformation in der Größe eines Einsatzkommandos ab.
    Aber das Schiff, das schließlich auf ihren Scannern zu erkennen war, war so klein, dass Joto Eckels eher Enttäuschung als Erleichterung empfand. »Vielleicht ist es eine Art Sonde«, meinte er über Pakkpekatts Schulter gebeugt. »Schicken die nicht gewöhnlich Sonden voraus?«
    »Das ist ein ziviles Skiff«, sagte Taisden. »Kein Militärkomm.«
    »Dann müssen wir es sofort warnen und zur Umkehr auffordern«, sagte Eckels. »Oberst, sobald der Vagabund es entdeckt, einen halben Orbit von jetzt…«
    Ein Bildschirm über ihnen erwachte zum Leben und ließ ihn verstummen. »Hier Schlammfaultier, ich rufe die Glücksdame. Lando, bitte melden.«
    Eckels Miene hellte sich auf, als er Lukes Gesicht erkannte. »Lando ist nicht hier, Luke…«
    Aber da war Pakkpekatt bereits aufgestanden und seine mächtige Gestalt verdrängte Eckels aus dem Holokomm, als er sich vorbeugte, um zu antworten. »Schlammfaultier, Sie dringen in eine Sicherheitszone des NRN ein und sind damit in Gefahr. Bitte machen Sie sofort kehrt und verlassen Sie dieses System.«
    »Sie dürften Oberst Pakkpekatt sein, nehme ich an«, sagte Luke. »Und war das Dr. Eckels? Dann hält Lando sich vermutlich hoch an Bord des Vagabunden auf? Sie konnten keine Verbindung mit ihm bekommen? Ich brauche Informationen über die letzten fünf Tage.«
    »Dafür sind Sie nicht autorisiert«, sagte Pakkpekatt. »Sie haben keine Freigabe für diese Sicherheitszone.«
    »Oberst, für die unmittelbare Zukunft bin ich die einzige Unterstützung, die Sie vermutlich bekommen werden, wenn man bedenkt, welche Anforderungen im Augenblick an die Flotte gestellt werden. Und Dr. Eckels möchte ganz bestimmt nicht, dass seine Expedition mit einer Schießerei endet, und…«
    »Völlig richtig«, sagte Eckels und drängte sich in den Sichtwinkel des Holokomm.
    »Also sollten wir sehen, ob wir nicht zusammenarbeiten und diese Geschichte hier zu einem guten Ende führen können.«
    »Haben Sie denn eine Vorstellung, wie das geschehen könnte, Luke?«, fragte Dr. Eckels. »Das Artefakt war bis jetzt alles andere als kooperativ – sogar noch weniger als der Oberst.«
    »Ich weiß. Ich habe Ihre Berichte verfolgt – Ihre und die seinen auch«, sagte Luke.
    Als Pakkpekatt das hörte, wandte er sich mit einer Geste resignierender Verzweiflung von der Flugkonsole ab. »Ich werde eine Untersuchung dieser ganzen Operation verlangen«, murmelte er. »Die Sicherheitsübertretungen – die völlige Missachtung aller Zuständigkeiten…«
    »Ich glaube, ich weiß, wie man das Team aus dem Vagabunden herausholt«, fuhr Luke fort. »Aber meine Hoffnung geht eigentlich weiter. Warum sagen Sie mir nicht, was Ihrer Ansicht nach hier geschehen ist, Doktor?«
    »Darf ich zuerst fragen, ob Sie vorhaben, selbst an Bord des Vagabunden zu gehen?«
    »Ja, das habe ich allerdings vor, Dr. Eckels.«
    »Wäre es dann vielleicht möglich, dass Sie mich vorher hier abholen? Ich werde
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