Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
Vom Netzwerk:
sie deinem Pfad folgen. Wo es zuerst nur einen gab, gibt es jetzt viele und wird es noch viele mehr geben. Ich musste dich kennenlernen. Ich musste mir selbst ein Bild davon machen, ob da etwas in dir ist, das die Macht ausgleicht, die du besitzt – ich musste sehen, ob ich dir etwas von dem geben konnte, was der Kreis mir gegeben hatte. Über das, was ich wollte, habe ich dich nicht belegen. Dir hat etwas gefehlt, etwas vom Licht, etwas, was mit Frieden zu tun hat und damit, dass man die Dinge nehmen muss, wie sie sind. Ich habe versucht, dir dabei zu helfen, dieses Fehlende zu finden.«
    »Aber du hast mich angelogen«, sagte Luke und sprang erregt auf.
    Akanah lächelte betrübt. »Du hast ja selbst gesehen, dass die Fallanassi nicht darüber erhaben sind, Täuschungen einzusetzen.«
    »Also war Nashira lediglich ein Produkt deiner Phantasie? Ein Abbild dessen, was sie nach meinen Wünschen sein sollte?«
    »Nein«, sagte Akanah. »Sie war mehr als das.«
    »Akanah…« warnte Wialu.
    »Ich muss es ihm sagen«, entschied Akanah in plötzlich aufflammendem Zorn. »Wenn ich ihm das verheimliche, ist das auch wieder so, als würde ich lügen.« Sie stand auf und trat auf Luke zu. »Im zweiten Jahr kam eine Frau nach Carratos und suchte Isela auf. Sie war Fallanassi, aber ich kannte sie nicht – sie war auf Lucazec nicht im Kreis gewesen. Sie blieb fünf Tage bei uns und verbrachte viele Stunden im Gespräch allein mit meiner Mutter.«
    Jetzt drehte sie sich zu Wialu herum. »Ich glaube, der Kreis hatte sie geschickt. Sie sollte meine Mutter dazu überreden, mich gehen zu lassen. Vielleicht hätte sie mich sogar mitgenommen, falls meine Mutter dem zugestimmt hätte. Ich habe mich oft gefragt, ob meine Mutter sie vielleicht dazu überredet hat, einer anderen Lösung zuzustimmen – Geld, das später geschickt werden sollte, vielleicht, um damit die Passage für mich zu bezahlen, Geld für meine Freiheit. Wer würde schon erwarten, dass sie das Geld nehmen und das Kind dann einfach verlassen würde?«
    Wialus Gesicht blieb ausdruckslos, bestätigte nicht und zeigte auch kein Bedauern. Nachdem Akanah sie sekundenlang erwartungsvoll angestarrt hatte, wandte sie sich wieder Luke zu.
    »Im Kreis lautete der Name dieser Frau Nashira«, sagte sie. »Sie war schön und mir gegenüber freundlich – erinnerte mich an alles das, was Isela nicht war. Wenn sie mit mir sprach, vermittelte sie mir den Eindruck, dass ich für sie wichtig war, und sie war auch offen zu mir. Als ich sie fragte, warum, sagte sie, dass der Imperator ihr ihre Kinder weggenommen hatte – einen Jungen und ein Mädchen. Und deshalb versuchte sie, alle Kinder in ihrer Umgebung zu lieben, in der Hoffnung, dass jemand eines Tages für ihre Kinder das Gleiche tun würde. Als du mich nach deiner Mutter gefragt hast, habe ich mir dabei die Frau ausgemalt, bei der ich mir immer gewünscht hatte, sie sei meine Mutter gewesen. Immer wenn ich von Nashira sprach, hatte ich sie vor Augen.«
    »Aber es ging immer nur um dich«, sagte Luke und schüttelte den Kopf. »Dein Schmerz – deine Phantasien…«
    »Sind sie denn so anders als die deinen?«, fragte sie. »Ich habe auch in dein Herz gesehen, Luke Skywalker. Ich konnte dich nur täuschen, indem ich dich kannte. Ich konnte dich nur mit der Wahrheit täuschen.«
    Luke entfernte sich langsam rückwärts von ihr, ging auf die Kabinentür zu. »Genug«, sagte er. »Ich habe genug gehört. Ich kann dir nichts mehr glauben. Ich kann gar nichts mehr glauben, was seit Coruscant geschehen ist.«
    Er deutete auf Wialu. »In ihrem Schweigen ist mehr Wahrheit als in deinen Worten«, sagte er bitter und fuhr dann, immer noch zu Wialu gewandt, fort: »Sie müssen mich für sehr dumm halten, dass ich so hinter einem Phantom herjage, das sie geschaffen hat. Vielen Dank, dass Sie mir die Augen geöffnet haben. Ich wünsche Ihnen viel Glück dabei, wenn Sie es schaffen wollen, sie von Iselas Pfad auf den Ihren zu bewegen.«
    Dann machte Luke kehrt und verließ die Kabine. Akanahs Tränen sah er nicht mehr.
     
    »Kommt er?«, fragte Akanah besorgt.
    Etahn A’baht runzelte die Stirn und blickte über die Ladebucht zu dem offenen Eingang hinüber. »Lassen Sie mich noch einmal bei meinen Leuten nachfragen«, sagte er, griff nach seinem Kommlink und entfernte sich dabei ein paar Schritte von der Einstiegsrampe.
    Akanah sah Wialu an, während ein Träger der Star Morning mit ihren Taschen zwischen ihnen hindurch auf das Schiff zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher