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Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia
Autoren: Unbekannt
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nach Weihrauch und verbrannten Kräutern wies auf ein laufendes Ritual hin. Dort, wo es stattfand, war sicher auch die Priesterin. Gier und Hass trieben sie vorwärts. Erst wenn Hekae tot war, durfte sie sich um Aurelius kümmern und endlich Rache üben. Hoffentlich lag er dann bereits betäubt durch das Gas in irgendeinem der Säle oder Zimmer. Sie würde ihm die Kehle zerfetzen und sein Blut trinken, ehe er wieder zu sich kam.
    Mit einem gewaltigen Satz sprang sie gegen die Tür des Raumes im ersten Stock, aus dem der Weihrauchgeruch hervorquoll. Holz barst, Splitter flogen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte sie sich orientiert. Hekae saß allein im Raum, versunken in eine Trance, aus der sie langsam zu erwachen schien. Der vor ihr stehende, steinerne Altar, war groß genug für ein Menschenopfer. Kerzen flackerten und der Weihrauchgeruch brannte in Kamiras Nase.
    Sie nutzte ihre Chance, sprang, und hatte sich in Hekaes Kehle verbissen, ehe diese wieder ganz bei Bewusstsein war und ihre vollen Kräfte erlangen konnte. Blut tropfte über Hekaes Körper, während sie vor Schmerz und Zorn schrie. Sie erwachte endgültig aus der Trance und richtete sich auf.
    Karim sprang hinter ihr in den Raum und biss ebenfalls zu, kaum, dass er Hekae zwischen seine Fänge bekam. Obwohl der erste Biss sie hätte töten müssen, wehrte sich Hekae mit übernatürlichen Kräften. Brüllend erhob sie sich auf die Füße und schleuderte Karim von sich. Kamira sah, wie ihr kleiner Bruder gegen die Wand des Saals schlug, und ließ von Hekaes Kehle ab. Sie änderte ihre Gestalt, während Hekae beide Hände um ihren Hals legte.
    Während Hekae sie würgte, sahen sie einander in die Augen wie zwei Menschen, aber sie waren keine Menschen.
    Die Wunde an Hekaes Hals hörte bereits zu bluten auf. Anscheinend hatte sie lange kein Blut zu sich genommen. Ihre Enthaltsamkeit war bekannt. Trotzdem waren ihre Kräfte gewaltig. Der Druck um Kamiras Hals drohte, ihr das Genick zu brechen.
    „Hat Rene dich geschickt?“, brachte Hekae gurgelnd hervor.
    Kamira verweigerte eine Antwort und spannte ihre Halsmuskeln bis zum Zerreißen an. Sie senkte das Kinn, um den entsetzlichen Druck an ihrem Hals besser ertragen zu können und schmeckte zugleich das Gas, das in das Zimmer eindrang und ihr baldige Erlösung versprach. Sie musste nur noch wenige Sekunden durchhalten.
    Einen Augenblick später hörte sie die Explosion.
    Marut ging nach Plan vor. Er hatte die anderen Vampire abgelenkt und hielt sie ihnen vom Hals, damit sie Hekae töten und das Seelenblut entführen konnten. Es war zu spät. Hekae glaubte, im Vorteil zu sein, aber sie hatte schon verloren. Die Zeit arbeitete gegen sie.
    „Das wirst du nie erfahren, alte Frau.“ Ihre Hände schraubten sich unter einer gewaltigen Kraftanstrengung um Hekaes Hals und schnitten zielsicher die Sauerstoffzufuhr und die Durchblutung ab. Ein Vampir atmete wenig und er kam lange Zeit ohne Sauerstoff aus. Aber nicht ewig. Das Gas schwächte Hekae jetzt schon. Ihr Griff verlor an Kraft. Kamira packte die Vampirin noch fester. „Wo ist sie? Wo ist das Seelenblut?“, krächzte sie.
    Hekae antwortete nicht. Sie schien es nicht mehr zu können. Ihre Kraft ließ nach. Im Augenwinkel sah Karima, wie Karim und Tyres an der Tür gegen mehrere Vampire kämpften. Gracia führte die Gegner an. Anscheinend waren die beiden toten Vampirwächter gefunden worden. Es war einfach gewesen, sie mit schallgedämpften Pistolen außer Gefecht zu setzen. Zu einfach.
    Kamira hätte gerne Zeit gehabt, sich über die Unfähigkeit ihrer Gegner zu amüsieren, doch in diesem Moment roch sie etwas. Es war schwach und süß und drang durch das geklappte Fenster des Schlosszimmers. Ein Geruch, den sie schon in Aurelius‘ Wagen aufgenommen hatte und nach dem sie seit Tagen suchte.
    Das Seelenblut.
    Kamira ließ von Hekaes Hals ab und brach ihr ein Handgelenk. Die Klammer um ihren Hals sprang endgültig auf. Rasend schnell setzte sie nach. Sie hatte nur diese eine Chance, ehe die mächtige Gegnerin sich regeneriert hatte und sie nutzte sie. Mit beiden Händen packte sie Hekaes Kopf und brach ihr das Genick. Hekae sank vor ihr auf den Boden, der Blick ihrer Augen war gebrochen. Wilder Triumph erfüllte Kamira.
    Von der Tür her hörte sie Gracias hasserfülltes Fauchen. Doch noch standen Tyres und Karim zwischen ihr und Kamira.
    Kamira wich von der Toten zu ihren Füßen zurück und nahm sich nicht die Zeit, das Fenster zu öffnen. Mit einem
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