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Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia
Autoren: Unbekannt
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Geräusche im Schloss verursacht? Das Knurren und Fauchen? Nahm sie Drogen?
    „Bringen wir es endlich zu Ende“, sagte Aurelius ruhig. Er bewegte sich so schnell, dass Amalia Mühe hatte, seinen Bewegungen zu folgen. Beide Kontrahenten warfen sich ineinander. In einer irrsinnig schnellen Bewegung flog Kamira über den Rasen des Gartens. Ehe Aurelius seinen Vorteil nutzen konnte, hatte Kamira ihm die Beine unter dem Körper weggetreten. Er warf sich auf sie und sie überschlugen sich. Die Körper wirbelten über das Gras, so schnell, dass Amalia übel wurde. Sie krachten gegen eine Bank, die splitternd zerbrach.
    Amalia wusste nicht, was sie denken sollte. Was geschah vor ihr? Wie konnte es sein, dass Menschen sich so schnell bewegten?
    Sie presste ihre Hände vor den Mund und hatte das Gefühl, einen Schrei tief in sich ersticken zu müssen. Für weitere Gedanken blieb ihr wenig Zeit, denn ein lautes Heulen ertönte mehrere Hundert Meter entfernt aus dem Schlosspark.
    Kamira hob den Kopf und löste sich von Aurelius. Er wollte ihr nachsetzen, doch damit schien sie gerechnet zu haben. Sie machte eine schnelle Handbewegung, Metall blitzte auf, Aurelius stöhnte schmerzerfüllt und sank auf die Knie. Er stieß Kamira von sich.
    Als sie sich von ihm löste, sah Amalia ein Messer in ihrer Hand liegen. Es war bis zum Heft blutverschmiert.
    „Aurelius!“ Endlich kam Bewegung in sie. Sie stolperte auf die beiden zu und blieb wie angewurzelt stehen, als Kamira sich zu ihr umdrehte. Das war nicht das Gesicht eines Menschen. Die roten Augen leuchteten in einer Weise, die keine Kontaktlinse hervorbringen konnte. Das Gesicht war zu einer Fratze verschoben und schien halb in einer Umwandlung begriffen, als wolle es sich in die Gesichtszüge eines Tieres transformieren.
    „Wenn wir das Seelenblut nicht haben können, bekommt es niemand“, sagte sie knurrend. Sie kam auf Amalia zu und hielt sie mit dem Blick ihrer roten Augen gefangen, als würde sie eine starke Hypnose ausüben.
    Amalia wollte fliehen, aber ihre Beine bewegten sich nicht. Bleich und zitternd stand sie an der Wand.
    „Aurelius!“ Ihre Augen wurden feucht. Sie wollte zu ihm. Er lag seitlich am Boden. Wie schwer war er verletzt?
    Dieses Monster hatte ihm ein Messer in den Bauch gestochen. Sie konnte kaum mehr atmen.
    „Bitte, stirb nicht.“ Wenn sie wenigstens zu ihm gelangen könnte, aber ihr Körper gehorchte ihr noch immer nicht.
    „Manche Geheimnisse bleiben besser im Dunkeln.“ Kamira hob das Messer an. „Schade um dein süßes Blut“, knurrte sie bedauernd. Dann blitzte der Stahl auf, schoss nach vorne.
    Amalia schrie auf. Das war ihr Ende.
    Fast zeitgleich sprang Aurelius wieder auf die Füße. Amalia begriff nicht, wie das ging, aber er war schnell – schneller als der Stahl auf der Suche nach ihrem Herzen. Seine Hand packte das Handgelenk der Fremden. Amalia konnte ihm ins Gesicht sehen, als er Kamira herumriss. In seinen Augen lagen Angst und Sorge - um sie.
    Er riskierte sein Leben für sie. Gleichzeit lag in seinen Gesichtszügen auch Wut, die sein sonst so perfektes Gesicht ebenso verzerrte wie das von Kamira. Seine Augen erschienen ihr größer und glühender. Sie lagen etwas schräg in den Höhlen, während sein Mund sich öffnete und scharfe Zähne aufblitzten. In diesem Gesicht lag keine Menschlichkeit. Er trat Kamira mit unglaublicher Wucht die Füße unter dem Körper fort.
    Wieder überschlugen sich beide Angreifer. Das Messer fiel zu Boden. Keiner konnte einen klaren Vorteil gewinnen. Schließlich löste sich der Körper von Kamira vor ihren Augen auf. Er verschwamm und nahm nach und nach die Konturen eines Wolfes an.
    Amalia glaubte ihren Augen nicht. Das war unmöglich.
    In Wolfsgestalt sprang Kamira davon.
    Der gesamte Vorfall hatte nicht länger als einige Sekunden gedauert. Sie spürte, dass sie sich wieder bewegen konnte.
    Auf wackeligen Beinen lief sie Aurelius entgegen, der ebenfalls nicht sonderlich sicher auf den Beinen war, aber zumindest stand er. Alles würde gut werden. Sie musste nur die Nerven behalten. Heftig atmend erreichte sie ihn und schlang ihren Arm stützend um seine Taille.
    „Du brauchst einen Arzt! Wir müssen einen Krankenwagen rufen!“
    „Das ist nichts.“
    Sie starrte ihn an und verstand einen Moment nicht, was er da sagte. Ein Messer hatte bis zum Heft in seinem Körper gesteckt und vielleicht lebenswichtige Organe verletzt. Er musste im Schock sein, sonst würde er nicht so reden. Vermutlich
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