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Schule der Liebe

Schule der Liebe

Titel: Schule der Liebe
Autoren: Diane Gaston
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belustigten Blick zu. „Ich versichere dir, Tante Winnie, es geht mir hervorragend."
      Ihre Tante neigte sich vor, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Morgana schüttelte den Kopf.
      Nachdem sie weitergegangen waren, erkundigte sich Sloane: „Was hat deine Tante dir zugeflüstert?"
      Morgana schmunzelte. „Sie hat mich gefragt, ob ich in anderen Umständen bin."
      Er zog die Augenbrauen hoch. „Bist du es denn?"
      „Es ist noch zu früh, um das zu wissen. Meine Tante dachte, das sei der Grund für unsere eilige Heirat gewesen. Ist das nicht köstlich? Ich fühle mich geschmeichelt, dass sie glaubt, ich könnte einem Mann eine Sünde wert sein."
      Sloane lachte und gab ihr einen zarten Kuss. „Sie kennt noch nicht einmal die Hälfte der Geschichte. Als wir zuletzt hier waren, hätte ich mich beinahe von meiner Leidenschaft für dich übermannen lassen."
      Morganas Augen weiteten sich. „Aber du hast mich damals getadelt. Du hast mich für eine Frau mit lockerer Moral gehalten!"
      „Nein", antwortete er ernst. „Ich habe mich selbst für einen Wüstling gehalten."
      Eine Glocke ertönte, um das Konzert anzukündigen, und sie alle eilten gespannt zum Orchesterpavillon hinüber. Sloane legte einen Arm um Morgana, als das Gedränge um sie herum dichter wurde. Er sah, wie Hannah und David sich durch die Menge schoben. Elliot hatte Lucy den Arm gereicht, und Duprey geleitete Mary.
      „Ich bin so glücklich, Sloane", rief Morgana.
      „Wegen Rose?", meinte er.
      Sie umarmte ihn flüchtig. „Wegen allem."
      Das Orchester spielte ein kurzes Stück, dann trat Rose nach vorne. Morgana klatschte heftig Beifall, und die anderen applaudierten ebenfalls. Rose blickte herab, entdeckte sie und lächelte ihnen zu, bevor sie zu singen begann.
      Während ihrer Darbietung drückte Sloane seine junge Frau noch enger an sich. Wenn er daran dachte, wie leicht er sie hätte verlieren können, empfand er wieder dieselbe innere Leere wie früher. Doch heute war er zum ersten Mal in seinem Leben nicht mehr einsam.
      Er neigte den Kopf und berührte Morganas Mund mit seinen Lippen, um ihr mit einem zarten Kuss dafür zu danken, dass sie an seiner Seite war.
      Nachdem Rose ihr Lied beendet hatte, brach das Publikum in stürmischen Beifall aus, und Bravorufe ertönten überall.
      Eine Frauenstimme rief: „Rose! Rose!"
      Die Frau hatte feuerrotes Haar und trug ein kostspieliges grünes Kleid, das sehr freizügig geschnitten war.
      „Das ist ja Katy!", entfuhr es Morgana. „Sie ... sie ist in Begleitung mehrerer Herren."
      In der Tat hatte sich eine Schar von Männern um Katy gesammelt, deren Blicke auf ihr ruhten, und nicht etwa auf der Sängerin.
      Morgana schaute enttäuscht drein. „0 Sloane, sie hat es getan. Sie ist eine Kurtisane geworden."
      „Es scheint so, Liebling."
      „Ich hatte gehofft, dass etwas anderes aus ihr werden würde. Sie hat immerhin Mrs. Rice' Geld, genug, um davon zu leben, wenn sie sparsam ist." Im Flüsterton fügte sie hinzu: „Was habe ich bloß getan?"
      Sloane nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie, ihn anzusehen. „Es war ihre eigene Entscheidung, Morgana. Katy hat es selbst so gewollt. Du hast ihr die Möglichkeit gegeben, selbst über ihr Leben zu entscheiden. Du bist nicht dafür verantwortlich, welchen Weg sie wählt."
      „Ich wünschte, es wäre ein anderer Weg gewesen ..."
      Er umarmte sie. „Letztendlich, Liebste, hast du jedem dieser Mädchen etwas gegeben, was sie sich sonst niemals hätten träumen lassen. Selbst wenn du ihre Entscheidung nicht gutheißt, so scheint Katy doch glücklich zu sein. Wir alle sind glücklich, Morgana, und das haben wir dir zu verdanken."
      Sie schmiegte sich an seine Brust. „Sloane?"
      Er genoss das Gefühl, sie in seinen Armen zu halten, den Duft ihres Haars und die Wärme ihres Körpers zu spüren. „Ja?"
      „Geh mit mir den Dunklen Pfad entlang."
      Er sah verblüfft auf sie hinab. Sie nahm seinen Arm und warf ihm ein verführerisches Lächeln zu, auf das jede Kurtisane hätte stolz sein können. Doch sie war mehr als das, viel mehr. Sie war seine Gattin , die Frau, die er liebte, die ihn ergänzte und einen ganzen Menschen aus ihm machte.
      Sloane erwiderte ihr Lächeln. Gemeinsam bahnten sie sich einen Weg durch die Menge, durchquerten den Bogengang und gingen auf den Pfad zu.
      Hinter ihnen ertönte Rose' Stimme, klar wie ein Bergbach, nachdem das
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