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Schrecken der Nacht

Schrecken der Nacht

Titel: Schrecken der Nacht
Autoren: Jason Dark
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war ebenso braun lackiert wie auch die anderen und unterschied sich in nichts davon. Trotzdem blieb Ardain stehen und schüttelte den Kopf. Den Grund für die Reaktion erfuhren wir kurze Zeit später. »Sie ist offen. Das hätte sie nicht sein sollen. Normalerweise ist sie immer abgeschlossen.«
    »Danke, das reicht«, sagte ich.
    Bevor ich die Tür aufziehen konnte, hielt mich der französische Kollege fest. »Sie wollen da wirklich runter?«
    »Ja. Dafür sind wir da.«
    »Was ist denn dort unten?«
    »Unser Lager«, sagte Ardain. »Wein, Bier, Champagner, Gläser und so weiter. Was man so braucht. Auch Stühle und noch Tische, die als Ersatz gelten. Manchmal brauchen wir sie.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Kann ich gehen?«
    Ich schaute Dupont an.
    »Es wäre besser, wenn Sie bei mir bleiben. Wir gehen zu dritt hinunter.«
    Der Kommissar grinste schief. »Sie werden lachen, aber das ist mir auch lieber. Ich halte mich zwar nicht für feige, aber ich denke mir, daß Sie mehr Erfahrungen haben.«
    »Worauf Sie sich verlassen können.«
    Ich zog die Tür auf und sah eine Treppe vor mir, die in einem Halbbogen in die Tiefe führte. Wahrscheinlich hatte sie mal früher zu einem alten Haus gehört, dessen Oberteil abgerissen worden war. Jetzt stand auf dem Grundstück eine Disco. Aber die Treppe hatte man gelassen.
    Der Keller lag vor uns. Ich schaltete das Licht an.
    Bill hielt die Beretta fest. Ich steckte mein Kreuz in die rechte Tasche. Marek zog den Pfahl. Sein Gesicht zeigt einen harten und entschlossenen Ausdruck.
    »Dann los«, sagte ich und ging vor.
    In diesem Augenblick erlosch das Licht!
    ***
    Es war wie verabredet gewesen. Aber keiner von uns hatte das Licht ausgeschaltet. Dafür fiel die Dunkelheit auf uns herab wie ein finsterer Sack. Nur hinter uns drang noch ein feiner Schleier aus der offenstehenden Tür.
    »Ich habe nichts gemacht«, hörten wir Dupont’s Stimme. »Das kann ich mir auch nicht erklären.«
    »Wissen wir«, sagte ich. »Bleiben Sie trotzdem oben.«
    »Haben Sie denn Licht?«
    »Ja.«
    Das war zwar etwas übertrieben, denn ich trug nur meine schmale Leuchte bei mir. Aber Marek war ebenfalls mit einer handlichen Lampe bewaffnet, und er schaltete sie vor mir ein. Der Lichtkegel tanzte nach unten über die Stufen hinweg und war so stark, daß er sogar das Ende der Treppe erreichte und sich dort auf dem Boden als heller Kreis abmalte.
    Ich hatte meine Leuchte ebenfalls eingeschaltet und den Lichtarm breiter werden lassen. Wie zitternde Gardinen bewegte sich die Helligkeit tiefer in den Keller hinein. Wir gingen recht flott die Treppe hinab und einer schon bedrückenden Stille entgegen. Es lag auf der Hand, daß sich der oder die Blutsauger nicht so schnell zeigen würden. Mittlerweile war ich davon überzeugt, daß sie sich in der Tiefe des Kellers versteckt hielten und dort am Licht manipuliert hatten. Vermutlich an dem Sicherungskasten.
    Wir ließen die Treppe rasch hinter uns. Ein normaler Keller teilt sich immer in mehrere Räume auf. Das war bei diesem hier nicht der Fall. Wie wir erkannten, lag vor uns ein großer Raum, der mit dem vollgestellt war, von dem der Besitzer gesprochen hatte. Da gab es die beiden Regalreihen, die sich gegenüberstanden. Wein und Champagner lagerten dort.
    »Bleiben wir zusammen?« flüsterte Bill und hielt sich hinter Marek und mir auf.
    »Wäre am besten.«
    »Ich gehe nach links«, sagte Marek. Er schwenkte seine Lampe und zeigte uns, was er damit meinte. Das Licht fiel dorthin, wo die Stühle standen. Man hatte sie übereinander geklemmt und an der Wand des Kellers aufgestapelt. Die Tische standen auch dort. Alle Möbelstücke sahen ziemlich verstaubt aus.
    »Warum?« fragte ich.
    Er hatte noch eine Hand frei. Als er die Faust öffnete, sahen wir das Vampirpendel in seiner Hand. Er ließ es fallen und hielt die Kette fest.
    Sehr langsam ließ er es schwingen. Bill und ich schauten gebannt zu. Wir konzentrierten uns dabei auf das Gesicht, in dem sich etwas verändern mußte, falls sich in einer gewissen Nähe die Blutsauger aufhielten.
    Ich war dabei gewesen, als Marek es erhalten hatte. Ich kannte auch die faszinierende Geschichte des Pendels, das von dem Pfähler in schwingende Bewegungen versetzt worden war.
    Die Augen interessierten uns besonders. Noch war in ihnen nichts zu sehen, aber das rote Leuchten ließ uns nicht im Stich. Das Pendel spürte die Gefahr, und das stilisierte Gesicht der alten Zigeunerin auf dem Pendel bekam einen unheimlichen
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