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Schrecken der Nacht

Schrecken der Nacht

Titel: Schrecken der Nacht
Autoren: Jason Dark
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ebenso wie Bill Conolly oder Frantisek Marek, aber das war uns dreien noch nicht vorgekommen. Da waren wir wie vor den Kopf geschlagen und auch nicht in der Lage, etwas dagegen zu tun. Wir schauten der eigenen Vernichtung des Blutsaugers zu, und wir erlebten, wie sich die beiden Zustände immer wieder abwechselnd abzeichneten, während er auf dem Bett tanzte.
    Das Gesicht zeigte den menschlichen Ausdruck ebenso kurz oder so lang wie den des Monstrums. Und der Pfahl steckte in der Brust. Er hatte eine tiefe Wunde hinterlassen, aus deren Rändern sich das Blut der Gestalt hervordrückte.
    Er brüllte nicht mehr.
    Er fiel auf die Knie. Er blieb dort hocken und starrte uns einmal mit dem menschlichen Gesicht an und in der nächsten Sekunde wieder mit der Fratze des Blutsaugers.
    Ich hielt ihm mein Kreuz immer noch entgegen. Neben mir stand Marek und fluchte leise, während Bill nichts sagte.
    Unartikulierte Laute drangen über die Lippen. Der Vampir würde sterben, denn wir sahen es, da sich sein Aussehen als Untoter noch einmal veränderte.
    Die Fratze zerfiel. Die anderen Kräfte sorgten dafür.
    Sie waren in das Gesicht eingedrungen. Sie hatten die Haut spröde und alt gemacht, so daß er jetzt wirkte wie ein Blutsauger, der schon viel zu lange existiert hatte. Bräunlich-grauer Schleim klebte in seinem Gesicht. Wir sahen die bleichen Knochen durchschimmern, und mit einer letzten Kraftanstrengung riß Eros den Pfahl aus seiner Brust.
    Eine Fontäne Blut folgte. Sie schwappte hervor und klatschte auf das Bett.
    Eros kippte nach vom.
    Starr blieb er liegen. Das Gesicht sahen wir nicht mehr. Wir schauten nur auf seine Haare, die stumpf wie graue Putzwolle geworden waren.
    Marek trat an ihn heran. Er drehte ihn halb auf den Rücken. Das Gesicht war zerstört. Hautfetzen, Knochen, altes Fleisch, und zwei Augen ohne Glanz.
    »Geschafft!« sagte der Pfähler und nickte. »Der Schrecken der Nacht ist Vergangenheit...«
    Auf dem Deck wehte uns der Rauch einer Zigarette entgegen. Kommissar Dupont stand dort und rauchte. Als er uns sah, nickte er. »Ich denke, es ist geschafft – oder?«
    »Ja«, sagte ich, »erledigt.«
    »Und Eros?«
    »Tot und verfault...«
    Dupont sagte nichts. Aber er ging hin, um sich selbst zu überzeugen. Wir blieben auf dem Deck, auch wenn die Luft schwül war, hörten das Grollen des Donners in der Ferne und hatten das Gefühl, vom Schicksal Beifall zu bekommen...
    ENDE
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