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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade
Autoren: Suzanne Barclay
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Beutel. Sie ließ den Inhalt in ihre Hand gleiten und zeigte sechs kleine Amulette aus Bernstein, die an goldenen Ketten hingen. „Ihr sollt sie aufbewahren und jedem Eurer Kinder an seinem Namenstag eines übergeben.“
    „Sechs“, wiederholte Rowena. Als das Kind sich unter ihrem Herzen bewegte, zuckte sie zusammen. „Das ist nicht gerade die rechte Zeit, mir zu sagen, ich müsse das noch viermal durchstehen.“
    Elspeth musste lachen. „Nun, ich erinnere mich ... “
    Die Tür zur Halle wurde aufgestoßen. Lion stand mitten im Licht, das nun hereindrang. „Rowena!“ rief er aus.
    „Hier bin ich.“ Sie sprang auf, und Angst erfüllte sie. Sein finsterer Ausdruck verhieß nichts Gutes.
    „O Rowena! “ Lion schloss sie fest in seine Arme.
    Das Kind regte sich lebhaft unter ihrem Herzen.
    „Wie ... wie ist das geschehen?“
    Rowena war sich der aufmerksamen Zuhörerin wohl bewusst und fühlte, wie Röte ihre Wangen überzog. „Ich denke, du weißt sehr wohl, wie es dazu kommt.“
    „Ja, doch ...“ Lion blickte unruhig um sich. „Wo ist der Priester? Wir müssen den Bund der Ehe schließen, bevor du ... “
    Seine Mutter lachte. „Es werden noch einige Wochen vergehen, bis das Kind zur Welt kommt, mein Sohn.“ Sie legte die Arme um den großen, kräftigen Mann, der mit Lion eingetreten war, ein Mann mit leuchtenden Augen und Silbersträhnen im kastanienroten Haar. „Darf ich Euch Euren künftigen Schwiegervater vorstellen? Lucais ..."
    „Großvater?“ Paddy klammerte sich an die Hand seiner Großmutter und blickte den Laird von unten an. „Hast du Süßigkeiten für mich?“
    Lucais lächelte, doch seine Augen waren verdächtig feucht, als er sich herabbeugte. „Nein, doch ich habe für dich ein hölzernes Schwert geschnitzt, und ich werde dir beibringen, damit umzugehen.“
    „Wirklich?“ Paddy ließ seine Großmutter los und hängte sich an Lucais. „Können wir gleich gehen?“
    Elspeth lachte. „Ich sehe schon, ich muss mehr bieten, wenn ich neben dir bestehen möchte. Doch bevor du gehst, welche Neuigkeiten bringst du aus Italien?“
    Lion drückte Rowena fester an sich. „Die besten. Seine Heiligkeit gab uns, nachdem er alles wohl überlegt und unser Gold zweimal gezählt hatte, vollen Dispens von dem verdammten Eid.“
    „O Lion.“ Rowena barg ihr Gesicht in seiner staubbedeckten Tunika und lächelte glücklich, als Hochrufe die Halle erfüllten.
    „Bonifatius erklärte den Eid, den Padruig von dir erzwungen hatte, für null und nichtig. Und ...“, er blickte zu Paddy, der die Hand seines Großvaters fest umklammert hatte, „... Seine Heiligkeit bestätigte, dass Paddy mein Fleisch und Blut und rechtmäßiger Erbe sei, da ich dich zur Frau genommen hätte, hätte Padruig nicht versucht, mich zu ermorden.“
    Tränen des Glücks traten in Rowenas Augen. „So dürfen wir zusammenbleiben?“
    „Für immer und ewig.“ Lion wandte sich an Harry. „Wenn du einen Priester findest, werden wir noch diesen Nachmittag unseren Bund schließen.“ Sein Blick wurde ernst, als er auf Rowenas Taille fiel. „Für alle Fälle. Und Paddy muss auf den Namen Sutherland getauft werden.“
    „Ich bekomme eine Großmutter, einen Großvater und einen neuen Namen?“ Paddy zögerte, als er all dies überdachte.
    „Ja.“ Lion ließ Rowena los, um seinen Sohn in die Arme zu nehmen. „Von heute an bist du Paddy Sutherland.“
    „Paddy ist mein alter Name“, sagte er und schürzte störrisch seine Lippen. „Ich will einen neuen. Ich möchte Avenger heißen, wie dein Schwert.“
    „Avenger?“ sagte Rowena schwach. „Warum nicht Lion oder Lucais?“
    „Nun ...“ Paddy blickte von einem zum anderen.
    Rowena ließ ihren Blick über Lucais’ zerfurchtes Gesicht schweifen und kam zu einem Entschluss. „Du hast bereits die Nase und das Haar deines Großvaters geerbt, mein Schatz. Warum nicht auch seinen Namen?“ Sie sollten noch genug Kinder haben, die Lions Namen tragen könnten.
    „ Ja. “ Paddy - der frühere Paddy - warf Lucais einen schüchternen Blick zu. „Wenn ich Lucais heiße, nimmst du mich dann auf die Jagd mit und rettest mich vor einem Eber?“
    Sein Großvater fuhr ihm durch das Haar. „Dein Vater hatte Recht. Du bist zu schlau für uns und unseren Seelenfrieden. Ja, ich nehme dich mit auf die Jagd, doch ich verspreche dir kein Wildschwein, Jung-Luc.“
    So war es beschlossen. Lion war so begierig, sie zu seinem Weib zu machen, dass er Rowena kaum Zeit zum Umkleiden ließ. Die
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