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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade
Autoren: Suzanne Barclay
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zusammen, als es sich bewegte.
    „Oh, darf ich?“ Elspeth strich sanft über Rowenas Bauch und lächelte verzückt. „Wie sehr ich Euch beneide.“
    „Mich? Doch ...“
    „Ah, die Umstände mögen vielleicht gegen Euch sein, doch gibt es keine größere Freude, als das Kind Eurer Liebe unter dem Herzen zu tragen.“ Ihr Blick wurde streng. „Ich nehme an, Ihr liebt meinen Sohn.“
    „Von ganzem Herzen.“ Rowenas Augen füllten sich mit Tränen.
    „Geh weg!“ ertönte eine kindliche Stimme. Paddy stand mit zornigem Blick vor ihnen. „Mach meine Mama nicht weinen! “
    „Du musst Paddy sein.“ Lady Elspeth glitt von ihrem Sitz und kniete sich neben den Jungen. „Du bist das genaue Ebenbild meines Lucais.“
    „W...wer ist das?“
    „Lions Vater ... dein Großvater“, sagte Elspeth sanft. Sie strich zärtlich über Paddys Haar und zwickte spielerisch seine Nase. „Sogar seine Nase ... du wirst dich daran gewöhnen, wenn du älter bist.“
    „Ich hatte noch nie einen Großvater“, meinte Paddy zögernd.
    „Oder eine Großmutter.“ Lady Elspeth öffnete den Beutel an ihrem Gürtel und zog ein kleines Päckchen hervor. „Nun, es ist die Aufgabe der Großeltern, die Kinder zu verwöhnen. “ Sie öffnete das geölte Pergament, nahm das Karamell heraus und gab es Paddy.
    Er blickte zuerst zu seiner Mutter, dann steckte er die süße Köstlichkeit in den Mund. „Ich mag dich“, sagte er entschlossen und kaute vergnüglich.
    „Und ich mag dich.“ Elspeth setzte sich wieder auf die Steinbank, Paddy auf ihrem Schoß. „Ich kann dir Geschichten von deinem Vater erzählen, als er noch ein Kind war.“
    „Hast du noch mehr Süßigkeiten?“ fragte Paddy vorlaut.
    „Ja.“ Elspeth blickte lächelnd zu Rowena. „Er hat auch noch die Schläue von Lucais geerbt.“ Mit gesenkter Stimme fügte sie hinzu: „Lucais ist gewiss, dass Lion mit seiner Bitte Erfolg beschieden sein wird.“
    „Wahrhaftig? Wie kann er wissen, was der Papst entscheidet?“ „Lucais gab Lion einen Brief des Königs mit, mit der Bitte, die Angelegenheit rasch zu entscheiden, zusammen mit einer Truhe, bis zum Rand mit Gold gefüllt.“
    „Er will den Papst bestechen?“ fragte Rowena atemlos. „Bonifatius ist in Geldnöten, und Seine Heiligkeit ist nicht zu heilig, wenn es um Geld geht. Es ist bekannt, dass er Abteien an den höchsten Bieter verschachert, und das Vermögen, das Lion ihm bringt, ist zwei Abteien wert.“
    „Ihr macht Euch selbst zu Bettlern, für mich?“
    „Ihr gehört zur Familie, meine Liebe. Wir Sutherlands tun alles für unsere Sippe, doch habt keine Angst, wir werden deshalb nicht am Hungertuch nagen.“ Sie zögerte. „Ich verstehe nicht, weshalb Lion Euch nicht geehelicht hat, bevor er ging.“
    „Er wollte es. Indes, ich wollte nicht, dass er sich an mich bindet, ohne zu wissen, ob ich des Eides entbunden werde.“
    „Eine noble Geste, meine Liebe, doch ...“
    „Erzählst du mir eine Geschichte?“ fragte Paddy.
    „ Gerne. “ Elspeth lehnte sich zurück und begann, von Lions erster Jagd zu erzählen. Der Held dieser Geschichte jedoch war Lucais, der seinen Sohn vor einem wütenden Eber rettete.
    Rowena ließ sie gerade nur so lange alleine, um einen Becher Wein und ein Speisebrett mit Brot und Käse für ihren Gast zu holen. Paddy indes ließ seiner Großmutter nur wenig Zeit, zu essen oder zu trinken, denn er verlangte eine Geschichte nach der anderen zu hören. Bei den Begebenheiten aus Lions Jugend entspannte sich Rowena zum ersten Mal in all diesen Wochen und fühlte sich Lion näher als je zuvor. Als Paddy endlich ermüdet einschlief, reichte sie Lady Elspeth einen Becher Wein. „Ich bin so glücklich, dass Ihr kamt.“
    „Das bin ich auch.“ Lady Elspeth drückte einen Kuss auf Paddys Stirn. „Wir bedauern so sehr, dass wir seine ersten Jahre versäumt haben, deshalb schworen wir, so viel Zeit wie möglich mit Euren anderen Kindern zu verbringen.“
    „Kindern? Ihr glaubt doch nicht, es werden Zwillinge?“ rief Rowena aus. „Ich bin dicker, als ich es mit Paddy war, jedoch ...“ „Nein ... das glaube ich nicht, doch Daibidh - Ihr wisst, unser zweiter Sohn ist der Seher des Sutherland-Clans?“ Als Rowena nickte, fuhr sie fort: „Daibidh sagte, Lion und Ihr werdet sechs Kinder haben.“
    „Sechs! “ Rowena brauchte eine Weile, um die Nachricht aufzunehmen.
    „Daibidh sendet Euch ein Geschenk.“ Elspeth rückte Paddy sanft zur Seite und nahm ein kleines Säckchen aus ihrem
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