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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade
Autoren: Suzanne Barclay
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Vollstreckungsurkunde gegen Alexander unterzeichnet und gesiegelt hatte.
    „Wird man den Wolf seiner Strafe zuführen?“ rief Micheil.
    „Ja. Der König war angewidert vom Verrat seines Bruders, doch es war das Parlament, das darauf bestand, dass der Earl vor Gericht gestellt werde“, erwiderte Lion. Er saß unter den Jubelschreien seiner Clansleute ab und übergab die Zügel einem Stallburschen. Obwohl er bezweifelte, dass der Bruder des Königs hängen würde, war Alexander nicht länger in der Lage, Schaden in den Highlands anzurichten.
    „Lasst ein Fass mit Ale aufmachen, um zu feiern“, rief Lion. Das wurde durch erwartungsvolles Geschrei begrüßt, und die Menschenmenge drängte die Treppe zur Burg hinauf. Micheil hatte das Ale bereit, als sie die Halle erreichten. Becher wurden gefüllt, und Trinksprüche wurden auf Lion, den Clan und Fergie Ross erhoben.
    „So habt Ihr also gewonnen“, sagte Finlay Gunn, den Becher in der Hand.
    Lion blinzelte. „I...ich dachte, du wärst nach Hillbrae zurückgekehrt.“
    „Nein. Rowena bestand darauf, auf Eure Rückkehr zu warten. “ „Wo ist sie?“ Lion blickte sich um und versuchte, über die Köpfe der Sutherland hinwegzublicken.
    „Sie ist ausgeritten“, antwortete Kier.
    „Allein?“ rief Lion.
    „Nein. Dun ist bei ihr. Ich kann Euch zeigen, wohin sie sich wandten.“
    „Sag es mir nur. Ich kenne das Land rundum recht gut.“
    „Ich würde es Euch lieber zeigen“, sagte Kier.
    „Was geht hier vor?“ wollte er wissen.
    „Nichts.“
    „Lügner.“ Lion packte Kier bei seiner Tunika und schüttelte ihn. „Sag mir, was du und dein Bruder vorhabt. Wohin hat er Rowena gebracht?“
    „Beruhigt Euch“, sagte Finlay und legte seine Hand auf Lions Arm. „Ich bin sicher, es geht ihr gut.“
    Lion schüttelte Finlay ab. „Nun, ich bin es nicht. Dreimal hat jemand versucht, mich zu töten ... einmal, als Rowena bei mir war. Ich vermutete, dass es Gunns waren, doch nun ...“
    Etwas zerrte am Saum von Lions Kilt.
    Er fluchte vor sich hin, blickte hinab - in das blasse Gesicht Paddys und seine großen, ängstlich blickenden Augen. „Paddy, was ..."
    „Seid Ihr mein Vater?“ fragte der Junge leise.
    „Paddy.“ Lion blieben die Worte in der Kehle stecken. Er ließ Kier los und kniete sich vor seinen Sohn. „Woher hast du diesen Gedanken?“
    „Von Dun. Ich hörte ihn und Mama darüber reden. Er ... er sagt, dass es so ist.“ Paddy hatte das Kinn vorgestreckt, doch seine Lippe zitterte. „Ist es so?“
    Nicht jetzt. Nicht auf diese Art. Lion blickte zu Finlay auf, um von ihm einen Rat, einen Einfall, zu erhalten.
    „Es ist nicht wahr“, sagte Kier wütend. „Es ist eine Lüge. Eine verdammte, dreckige Lüge. Dafür wirst du bezahlen, Lion Sutherland.“
    „Passt auf! Er hat ein Messer“, schrie jemand.
    Kiers Klinge blitzte in der überfüllten, sonnendurchfluteten Halle auf. Der Stoß richtete sich gegen Lions Hals.
    Lion wich ihm aus und sah, wie Kier mit der Waffe herumwirbelte, um einen neuerlichen Versuch zu machen. Für Lion gab es weder genügend Platz, um das Schwert zu ziehen, noch genug Zeit, das Messer aus dem Gürtel zu nehmen. Er stieß mit seinem Fuß gegen den Gegner und traf dessen Bein.
    „Zur Hölle!“ Kiers Knie knickte ein. Er fiel zur Seite, und die Faust Lions traf ihn. Knochen splitterten und Blut spritzte. Kier stöhnte auf und stürzte zu Boden. Der Dolch entfiel seiner Hand, als er die Besinnung verlor.
    „Lion! “ Heckie stürmte mit gezogenem Messer durch die Menge. „Was ist passiert? Bist du unverletzt?“
    „Ja.“ Lion stand auf, seine Beine zitterten.
    „Packt sie! Macht die Gunns nieder“, rief jemand.
    „Nein.“ Lion hob die Hand, um seine Clansleute zurückzuhalten. „Entwaffnet sie, sonst nichts“, sagte er zu Heckie. „Sie sind unsere Gäste, bis wir etwas anderes beschließen.“
    „L...Lion?“ Eine kleine Hand zog an seiner. „Warum wollte Kier Euch wehtun?“
    Er klopfte Paddy beruhigend auf die Schulter. „Ruhig, mein Junge. Es war nur ein Missverständnis.“ Er richtete seinen festen Blick auf Finlay. „Eines, dem wir gleich auf den Grund gehen wollen.“
    „Hatte Mama mit Dun auch ein M...Missverständnis? Hatten sie sich deswegen gezankt, wann wir nach Hillbrae zurückgehen?“ wollte Paddy wissen.
    Angst ließ Lions Blut gefrieren. Kniend legte er seine Hände auf Paddys Schultern. „Wohin sind Mama und Dun gegangen?“
    „Zum Loch.“ Tränen traten ihm in die Augen. „Geht es
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