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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade
Autoren: Suzanne Barclay
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ihr gut?“
    „Ja“, sagte Lion mit einer Überzeugung, die er nicht fühlte. „Ich mache mich auf den Weg, um sie zu holen.“
    „Darf ich auch mitkommen?“
    „Nicht diesmal, Junge.“
    „Doch Ihr werdet sie sicher zurückbringen, so wie das letzte Mal?“
    Lion nickte. Er konnte nichts sagen. Lion stürmte aus der Halle, ohne sich bewusst zu sein, dass ihm jemand folgte, bis er die Ställe erreichte und sich von Sutherlands umgeben sah.
    „Du hast doch nicht gedacht, uns zurückzulassen“, sagte Heckie.
    „Nun gut, aber ihr solltet euch lieber beeilen, denn ich werde nicht warten. “ Nur wenig später galoppierte Lion aus Glenshee hinaus, und dreißig Männer versuchten, mit ihm Schritt zu halten.
    An dem Pfad vorbei schnitten sie den Weg über das Hochmoor ab und kamen zum Loch über die felsigen Hügel im Osten. Obwohl er lieber direkt zum Wasser hinuntergeritten wäre, saß Lion ab. Seine Sinne waren mit Besorgnis erfüllt. Er suchte das Ufer ab, um ein Zeichen von Rowena und Dun zu entdecken.
    „Es ist möglich, dass er ihr nichts angetan hat“, flüsterte Heckie. „Wir hätten warten sollen, bis Kier zu sich kommt, um ihn zu befragen.“
    „Nein, wenn sie in Gefahr schwebt, ist jeder Augenblick kostbar. Sieh da!“ Er wies auf eine einsame Gestalt, die auf einem Felsen am Wasser saß. „Dort ist Dun.“
    Heckie bedeckte seine Augen. „Ich sehe Lady Rowena nicht.“ „Ich auch nicht, doch siehst du etwas in dem Fischerboot? Das Dun am nächsten ist?“
    „Ein Bündel mit Kleidern auf dem Boden.“
    „Kleider? Oder meine Lady?“
    „Dun könnte darauf warten, dass Kier mit dir erscheint, um euch dann beide ins Wasser zu werfen.“
    „Ja.“ Lion überdachte die Lage einen Augenblick. „Heckie, ich möchte, dass du die Hälfte der Männer nimmst, zurückreitest, den Weg herunterkommst, so als ob nichts Ungewöhnliches sei. Der Rest von uns wird sich ans Ufer schleichen.“
    Von Fels zu Fels kriechend, erreichten Lion und seine Gefährten das Wasser, ohne Duns Verdacht zu wecken. Dessen Aufmerksamkeit war auf den Pfad gerichtet, obwohl er von Zeit zu Zeit zu dem Boot ging und hineinblickte. Das Bewusstsein, dass Rowena darin sein musste, machte das Warten für Lion zur Qual. Alle Sinne seines Körpers waren angespannt. Der Drang war groß, hinzulaufen und Rowena außer Reichweite zu schaffen.
    „Sie muss noch am Leben sein“, flüsterte Naill. „Sonst würde er nicht immer nach ihr sehen.“
    Lion nickte. Es war ein Hoffnungsschimmer.
    „Dort kommen sie.“
    Lion sah, wie Heckie und seine Truppe sich dem Loch näherten.
    Dun erhob sich, hielt die Hand vor die Augen, um sich gegen die Sonne zu schützen. Etwas musste ihn beunruhigt haben, denn plötzlich besann er sich, ergriff das Ruder und ließ das Boot zu Wasser.
    „Nein! “ Lion sprang auf und lief ans Ufer, doch es war zu spät. Dun hatte sich schon entfernt und ruderte, als ob der Teufel hinter ihm her wäre. Was Dun an Erfahrung fehlte, machte er mit Stärke wett. Mit aller Anstrengung schaffte er das Boot weiter hinaus. „Komm zurück!“ Lion watete immer tiefer hinein ins Wasser.
    „Warte!“ Naill zerrte ihn zurück. „Du wirst ertrinken mit dem  Kettenhemd“, warnte er Lion.
    Lion lief zu den anderen Booten, doch alle hatten große Löcher. Er fluchte und schleuderte seinen Helm gegen einen Felsen. „Verfluchte Hölle! “ Voll ungezügelter Wut musste er zusehen, wie sich Duns Boot immer weiter entfernte.
    Als Heckie und die anderen herangedonnert kamen, war das Boot fast in der Mitte des Gewässers angekommen. „Was nun?“ fragte Heckie und saß ab.
    Lions Ausdruck verfinsterte sich, als er die Entfernung zum Boot abmaß. „Wenn ihr ihn ablenkt, könnte ich hinausschwimmen und ihn überraschen.“
    „Du wirst dir alles abfrieren“, sagte Heckie. „Lass unsere Männer einen Ring um den Loch bilden und warten, bis er zurückkommt.“
    „Was ist, wenn er Rowena zuerst ins Wasser wirft?“ Lion schüttelte den Kopf. „Stellt euch rund um den Loch auf“, sagte er. „Benehmt euch auffällig. Redet mit ihm. Wenn er fragt, wo ich bin, sagt, ich bin zurückgeritten um Verstärkung zu holen.“
    Lion ging dahin zurück, woher er gekommen war, und zog sich nackt aus. Er benutzte eine Senke, um sein Tun zu verbergen. Dann schlich er sich ans Ufer. Auf dem Weg dahin entdeckte er einen großen Stamm und zog ihn mit sich. Als er ins Wasser tauchte, war der Stamm zwischen ihm und dem Boot.
    Die Drohungen, die Dun über
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