Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schon in der ersten Nacht

Schon in der ersten Nacht

Titel: Schon in der ersten Nacht
Autoren: Kim Lawrence
Vom Netzwerk:
beispielsweise. Würden Sie kopflos hinter einem Mann herfahren, den Sie lieben?"
    "Du liebe Zeit, ganz bestimmt nicht."
    "Das glaube ich Ihnen sogar", antwortete er nachdenklich und betrachtete ihre empörte Miene. "Daraus schließe ich, dass Sie es irgendwann einmal getan haben und dass der Mann es nicht wert war."
    "Als ich noch jung und sehr naiv war", gab sie zu. Es war erschreckend, wie Sam sie durchschaute. Sie musste einfach vorsichtiger sein. "Ich würde Sie gern mit Details langweilen, aber ich habe die ganze Sache vergessen."
    "Das kann ich mir nicht vorstellen. Nein, bleiben Sie noch sitzen", forderte er sie auf und hielt sie am Handgelenk fest, als sie aufstehen wollte.
    Lindy betrachtete seine sonnengebräunte Hand, während er langsam ihr Handgelenk wieder losließ. Ihre Haut schien zu brennen, wo er sie berührt hatte. Plötzlich verschwand ihr Ärger, und sie saß ganz ruhig da.
    "Ich kenne meine Schwester."
    Sam blickte sie seltsam mitfühlend an. "Wir brauchen uns deshalb nicht zu streiten, oder? Ich mag Hope und Lloyd. Es ist nur völlig egal, was die beiden machen. Aber vergessen Sie nicht, dass Leidenschaft stärker sein kann als die Liebe zur Familie,"
    Es sollte wohl eine gut gemeinte Warnung sein. Es stimmt, die Prioritäten verschieben sich, dachte sie, als ihr Anna einfiel, die jetzt mit Adam verheiratet war. Noch vor einem Jahr hätte sie mit Anna über ihre eigenen Probleme sprechen können, aber jetzt nicht mehr.
    "Ich möchte nicht, dass Hope verletzt wird", erwiderte sie nur.
    "Sie kann gut auf sich selbst aufpassen. Sie können nichts anderes tun, als für sie da zu sein, wenn sie jemanden braucht."
    "Ja, Sie haben Recht." Lindy seufzte.
    "In neun von zehn Fällen."
    "Können Sie nicht mal ernst sein?" Irgendwie fand sie sein verführerisches Lächeln viel zu faszinierend und ärgerte sich über ihre Schwäche.
    "Ich halte es für eine Tugend", erklärte er. "Aber Sie meinen offenbar, es sei ein Fehler", fügte er leicht wehmütig hinzu. "Um ehrlich zu sein, ich nehme meine Arbeit sehr ernst, obwohl ich mich bemühe, mich davon nicht beherrschen zu lassen. Ich habe mich intensiv auf die neue Rolle vorbereitet und kann noch nicht einmal den Regisseur dafür verantwortlich machen, wenn ich mich als Fehlbesetzung herausstelle, denn der bin ich selbst. Sie können ganz beruhigt sein, ich muss sparsam mit meinen Kräften umgehen", erklärte er humorvoll, doch seine Ernsthaftigkeit war deutlich zu spüren.
    "Sie sind ein Egozentriker." Er behandelt mich wie ein dummes kleines Mädchen, dachte sie gereizt.
    "Ach hören Sie doch mit dem Theater auf, Rosalind. Übrigens, der Name passt zu Ihnen, ich finde ihn schön."
    "Sie sind der Schauspieler, nicht ich - wegen des Theaters, meine ich."
    "Ich merke ziemlich schnell, wenn jemand Talent hat, Rosalind.
    Sie spielen so verdammt gut, dass ich zuerst geglaubt habe, Sie seien wirklich so kühl, gefühllos und beherrscht, wie Sie tun. Aber Sie haben Ihr Image gründlich zerstört. Geraten Sie jetzt nicht In Panik.
    Ich verrate niemandem, wie leidenschaftlich Sie sind und..."
    "Typisch Mann! Das ist reine Fantasie", unterbrach sie ihn viel heftiger, als sie beabsichtigt hatte.
    "Erinnern Sie mich nicht an meine Fantasien, Rosalind. Sonst lasse ich mich doch noch durch Sie ablenken."
    "Und was wäre es dann? Eine Therapie oder ein Training?" Sie ärgerte sich, weil er mit der erotischen Spannung zwischen ihnen viel besser umgehen konnte als sie.
    "Ich halte Gespräche unter Freunden für viel wirksamer und auch billiger als eine Therapie. Außerdem kenne ich meinen Körper besser als jeder Fremde. Immerhin sind wir schon einunddreißig Jahre zusammen. Trotz meines Erfolgs habe ich es nicht nötig, mich so zu verhalten wie andere Hollywoodstars. Mit anderen Worten, ich lebe so, wie ich es will."
    "Warum haben Sie dann so großen Respekt vor diesem Film? Oder leben Sie immer zölibatär, wenn Sie arbeiten?"
    "Natürlich habe ich mir nicht geschworen, völlig enthaltsam zu leben. Aber ich könnte mir eine Beziehung mit Ihnen sehr beunruhigend und aufregend vorstellen. Sie können mich gern korrigieren, wenn ich mich täusche. Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie auf einen One-Night-Stand oder ein einziges stürmisches Wochenende keinen Wert legen."
    Lindy errötete. "Das stimmt."
    "Ich auch nicht, egal, was über mich geschrieben wird. In Ihrem Fall wäre ich vielleicht zu einem Kompromiss bereit gewesen. Dieser Film bedeutet mir sehr viel, Rosalind."
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher