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Schon in der ersten Nacht

Schon in der ersten Nacht

Titel: Schon in der ersten Nacht
Autoren: Kim Lawrence
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Seine Stimme klang ernst. "Ich bin auf bestimmte Rollen festgelegt. Darüber will ich mich auch gar nicht beschweren, denn ich habe gut damit verdient. Jetzt möchte ich jedoch beweisen, dass viel mehr in mir steckt. Zunächst wollte ich den Film selbst finanzieren, doch dann war Lloyd bereit, das Risiko zu tragen. Und dass es ein Risiko ist, ist mir völlig klar. Das Publikum liebt mich als den Sam Rourke, den es kennt. Da ich jetzt in einer ganz ungewohnten Rolle auftrete, kann es passieren, dass es ein totaler Flop wird. Wenn man ganz oben steht, warten sowieso alle darauf, dass man abstürzt, was ich jedoch nicht vorhabe."
    "Ihren Ehrgeiz kann ich gut verstehen." Es gefiel ihr, dass er so offen war.
    "Es ist auf jeden Fall der richtige Zeitpunkt." Es klang sehr zuversichtlich. Wenn er Ängste oder Bedenken hatte, ließ er es sich nicht anmerken. "Aber nicht für uns ..."
    "Ich wünschte, Sie würden so etwas nicht sagen." Lindy kam einfach nicht damit zurecht, dass er sie attraktiv fand.
    "Zwischen uns würde alles sehr kompliziert sein. Es könnte sich zu einem emotionalen Drama entwickeln." So eine feine Haut wie ihre habe ich noch nie gesehen, so hell und beinah durchscheinend, überlegte er. Und ihre Augen waren genauso faszinierend. Manchmal blitzte es darin stürmisch und leidenschaftlich auf, und im nächsten Moment wirkte ihr Blick wieder kühl und beherrscht.
    Sams Bemerkung raubte Lindy sekundenlang den Atem.
    "Glücklicherweise haben Sie sich doch noch entschlossen, uns die ganze Aufregung zu ersparen. Natürlich wäre ich viel zu schwach gewesen, Ihrem verhängnisvollen Charme zu widerstehen", stellte sie schließlich ironisch fest.
    "Mein Selbstbewusstsein ist sehr ausgeprägt", gab er lächelnd zu.
    "Es muss schon etwas Schwerwiegendes passiert sein, dass so eine ernsthafte junge Frau wie Sie die Karriere einfach an den Nagel hängt", sagte er und hätte zu gern erfahren, was sie dazu veranlasst hatte.
    "Nur vorübergehend", erwiderte sie, verblüfft über den unvermittelten Themenwechsel. "Mein Chef wollte meinen Vertrag nur unter der Bedingung, dass ich mich mit ihm auf eine Beziehung einlasse, verlängern. Aber weshalb erzähle ich Ihnen das überhaupt?
    Bis jetzt habe ich nur mit Hope darüber gesprochen. Nicht einmal Anna weiß Bescheid."
    "Ihre andere Schwester? Und warum nicht?"
    "Sie ist mit Adam verheiratet, meinem früheren Chef. Wenn er es erfahren hätte, hätte er sich vermutlich eingemischt." Sie runzelte die Stirn, als Sam zustimmend nickte. "Es war allein mein Problem. Ich wollte nicht, dass sich jemand für mich einsetzte. Und da Anna nichts für sich behalten kann, selbst wenn man sie darum bittet, habe ich es ihr lieber nicht erzählt.
    Anna wäre nicht einfach so davongelaufen wie ich, sondern hätte ohne Rücksicht auf die möglichen Konsequenzen für ihre Karriere den Arzt verklagt. Und Hope hätte sich auch gewehrt." Lindy wischte sich mit der Papierserviette die Tränen weg, die ihr plötzlich über die Wangen liefen. "Du liebe Zeit, wie pathetisch! Und sagen Sie jetzt nicht, es tue Ihnen Leid oder so, sonst fange ich wieder an zu weinen", warnte sie ihn rau. Sie wagte nicht, ihn anzusehen, weil sie gar nicht wissen trollte, wie er auf ihr Geständnis reagierte.
    "Das hatte ich auch nicht vor."
    "Nein?" In ihren Augen blitzte es empört auf.
    "Es wäre doch sowieso sinnlos - oder etwa nicht? Sie würden sich meinen Rat oder mein Mitgefühl verbitten. Sie sind ja noch nicht einmal dazu bereit, zuzugeben, dass Sie verletzlich sind.
    Wahrscheinlich wissen Sie selbst, dass Sie vor Situationen davonlaufen, die Sie nicht beherrschen können."
    "Wie wollen Sie das denn beurteilen können?" fuhr sie ihn an.
    "Gehen Sie doch einfach etwas sanfter und freundlicher mit sich um, Rosalind."
    "Ich dachte, Sie wollten mir keinen Rat geben."
    Er seufzte. "Sie sind mir zu scharfsinnig, Rosalind."
    "Hören Sie endlich auf, mich so anzureden", forderte sie ihn mit zusammengebissenen Zähnen auf.
    "Nein", antwortete er so unbekümmert und heiter, dass sie sich seltsam hilflos fühlte. "Auch wenn wir uns entschlossen haben, eine persönliche Beziehung erst einmal von der Tagesordnung zu streichen, denke ich nicht daran, Ihren schönen Namen abzukürzen."
    "Wir?" wiederholte sie. "Soweit ich mich erinnere, war es eine sehr einseitige Entscheidung." Er sah sie so eindringlich und rätselhaft an, dass sie errötete. "Damit habe ich natürlich kein Problem", fügte sie hastig hinzu. "Aber Sie haben
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