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Schokolade des Schreckens

Schokolade des Schreckens

Titel: Schokolade des Schreckens
Autoren: Thomas Brezina
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meine, ihr seid so nett und brav. Wie kommt das?“ fragte sie.
    „Ach ja“, sagte Lieselotte, „das wollten wir Ihnen gerade vorhin erklären! Wir reisen im Auftrag von Monsieur ( sprich Misjö ) Schwertli durch die Schweiz. Sagt Ihnen der Name Schwertli etwas?“
    Die Verkäuferin nickte langsam. „Dieser Herr schreibt doch Bücher“, murmelte sie vor sich hin. „Zum Beispiel: ,Die besten Restaurants der Schweiz’. Oder: ,Die besten Hotels’!“
    „Stimmt“, antwortete Axel. „Und sein neues Buch heißt ,Kinder Willkommen! Kinderfreundliche Schweiz’!“
    „Wir testen für Monsieur Schwertli Bonbon-Läden, Theater, Kinos, Restaurants und Hotels auf ihre Kinderfreundlichkeit!“ erläuterte Dominik. „Dazu benehmen wir uns unglaublich schlecht und prüfen, wie die Leute reagieren!“
    „Sie bekommen ein Spitzenklasse’!“, verkündete Lilo. „Ihre Engelsgeduld ist einzigartig!“
    Vor dem Laden ertönte tiefes, lautes Hupen. Am Straßenrand parkte ein silberner Cadillac. Ein etwa 3Ojähriger Bursche mit einem dichten, schwarzen Schnauzbart und wachen, blauen Augen sprang heraus. Er trug eine dunkelblaue Livree und ein blaues Käppi.
    „Das ist Max!“ rief Poppi erstaunt und streckte den Kopf zur Tür hinaus.
    „Schnell, einsteigen!“ kommandierte der Fahrer. „Anruf vom Boß. Er hat einen neuen Einsatz für Sie, zu dem ich Sie sofort hinfahren muß!“
    „Das geht doch nicht!“ meinte Poppi. „Wir müssen noch auf die Polizei warten.“
    „Unmöglich...! Das heißt... Polizei... wieso?“ Der Chauffeur war verwirrt. Grübelnd kratzte er sich hinter dem Ohr. „Steigen Sie jetzt bitte trotzdem ein. Wir können in einer Stunde zurück sein!“
    „Sie haben es gehört“, meinte Lilo entschuldigend zur Verkäuferin. „Aber wir kommen wieder!“ versicherte Axel.
    Bevor die Frau noch ihre Meinung dazu sagen konnte, waren die vier Knickerbocker schon davongefahren.
    „Also los, sag schon, wohin geht es?“ fragte Poppi neugierig.
    „Gleich, etwas später!“ murmelte Max und trat auf das Gaspedal. Dem Superhirn fiel auf, daß der Chauffeur ununterbrochen in den Rückblickspiegel blinzelte.
    Das Mädchen drehte sich um und schluckte. „Leute“, flüsterte es den anderen zu, „hinter uns ist der schwarze Wagen, in den der Kerl im blauen Mantel gesprungen ist. Nicht umdrehen!“ zischte sie dann noch warnend.
    „Max“, wandte sich Axel an den Fahrer, „wir werden verfolgt, nicht wahr?“
    „Meine Herrschaften... ich... ich...“, stammelte Max., Ich... habe keine Ahnung und darf auch nichts sagen. Bitte bleiben Sie ruhig!“

Verfolgt!
     
     
    „Was soll das heißen?“ schrie Poppi und packte den Chauffeur an der Schulter. „Was? Was?“
    Max kaute an seiner Lippe und schwieg. Lieselotte hatte hastig aus ihrem Rucksack einen kleinen Spiegel ausgepackt, den sie nun als Rückblickspiegel benutzte. So konnte sie den schwarzen Wagen beobachten, ohne den Kopf zu drehen.
    „Der Typ, der den Wagen fährt, gibt Max Zeichen, wohin er fahren muß!“ meldete Lilo ihren Knickerbocker-Kumpels. „Es ist nicht der im blauen Mantel. Aber auch er trägt eine Sonnenbrille, obwohl heute ein trüber Tag ist.“
    Dominik rüttelte den Fahrer am Arm und forderte ihn auf: „Max, bitte fahr los! Ich meine, häng den Verfolger ab.“
    „Wie?“ wollte Max wissen.
    „Drück auf die Tube! Vollgas!“ kommandierte Axel. „Hast du noch nie in einem Krimi gesehen, wie das geht?“
    „Doch!“ stieß der Chauffeur zwischen den Zähnen hervor. „Festhalten!“ Nach einem letzten, hastigen Blick in den Spiegel gab er Vollgas und ließ den Motor aufheulen. Die Knickerbocker-Bande wurde in die weichen Sitze gedrückt.
    Max verriß das Lenkrad und schlitterte um die Kurve in eine Nebengasse. Schon nach wenigen Metern raste er bereits um die nächste Ecke. Der Fahrer war nur noch damit beschäftigt, abwechselnd auf die Bremse oder auf das Gaspedal zu springen. Poppi klammerte sich an der Rückenlehne des Vordersitzes fest und blickte nach hinten. „Er ist weg! Der schwarze Wagen ist fort!“ meldete sie erleichtert. Doch sie hatte sich zu früh gefreut. Im nächsten Augenblick tauchte der Verfolger schon wieder hinter einem mächtigen Bürogebäude auf und blieb ihnen dicht am Auspuff. Weiter ging das „Katz-und-Maus-Spiel“ quer durch Basel.
    „Er wollte mir eine Kugel durch den Kopf jagen“, berichtete Max mit heiserer Stimme. „Plötzlich ist ein Kerl hinten in den Wagen gesprungen und hat mir
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