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Schokolade des Schreckens

Schokolade des Schreckens

Titel: Schokolade des Schreckens
Autoren: Thomas Brezina
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auf die Straße.
    Die Pappkiste war verschwunden. Nur ein schwarzer Fleck auf dem Asphalt erinnerte noch an sie.
    „Die Schokoladen... sie... sie sind explodiert!“ stotterte der Junge fassungslos.

Der Schrecken aller Läden
     
     
    Der Mann im langen, blauen Mantel und der Typ mit der seltsamen Maske starrten ungläubig auf den schwarzen Fleck. Der Mantel-Mann nutzte dann die Überraschung seines Gegners und zerrte ihm die Larve vom Kopf. Ein hellblonder, strubbeliger Haarschopf und ein blasses, verschwitztes Männergesicht kamen zum Vorschein. Sofort bedeckte es der Mann mit seinen Händen und riß dem anderen die Maske wieder aus der Hand.
    In diesem Moment bog eine schwarze Luxuslimousine in die Straße ein und hielt vor dem Bonbon-Geschäft. Der Mann im langen Mantel sprang hinein, und mit quietschenden Reifen verschwand der Wagen hinter der nächsten Straßenecke. Der andere stülpte sich die Maske wieder über den Kopf und hastete davon.
    Die junge Verkäuferin stand stöhnend auf, ließ sich auf einen Sessel fallen und preßte die Hand auf die Brust. „Explosive Schokolade... Schokoladensprengstoff...“ stöhnte sie. „In meinem Laden! Ich bin neben einer Bombe gestanden!“
    Auch den vier Junior-Detektiven der Knickerbocker-Bande steckte der Schreck in allen Knochen. Lieselotte, das Superhirn, war die erste, die sich wieder faßte. Wer war der Mann mit der Maske? Wieso ist er überfallen worden? Was hatte es mit dem Schokoladen-Karton auf sich?
    Als das Mädchen aus dem Laden trat, entdeckte es in der Ferne, am Ende der Straße, den gelben Wuschelkopf, der gerade um die Ecke bog. „Halt, warten Sie!“ schrie Lilo. Das Krimi-Fieber hatte sie wieder einmal gepackt. Vielleicht war der Mann nur geschockt und benötigte Hilfe von der Polizei? Sie wollte ihn einholen und fragen. So schnell sie konnte, rannte Lieselotte los.
    Der Mann düste durch die verwinkelten Straßen der Innenstadt und schlug dabei immer wieder Haken. Doch Lilo blieb ihm dicht auf den Fersen und ließ sich nicht abhängen.
    Wieder einmal bog der Mann in eine Nebengasse ein. Als Lieselotte sie erreichte, prallte sie zurück.
    Das kleine Gäßchen war nur kurz und führte auf eine breite Hauptstraße, durch die gerade hunderte Leute mit schwarz-weiß karierten Hemden und gelben Wuschelkopf-Gurkennasen-Masken zogen!
    Lieselotte stürmte vor und drängte sich durch die schaulustige Menge am Straßenrand. Vielleicht gab es doch noch eine Chance, den Masken-Mann aus dem Bonbon-Laden zu erkennen? Doch es war sinnlos. Ein Gurkennasen-Clown sah aus wie der andere. Das Mädchen hätte jedem der Teilnehmer des Umzuges die Maske vom Kopf ziehen müssen, um den hellblonden Mann zu finden.
    Während das Mädchen noch grübelte, hüpfte ein Clown mit gelbem Wuschelkopf auf Lilo zu und kitzelte das Mädchen. Ärgerlich und mürrisch drückte ihn das Mädchen weg, doch der Spaßmacher ließ nicht ab und griff sogar frech in Lilos Jackentaschen.
    „Hau ab!“ zischte Lilo. Das wirkte. Der Clown trollte sich und raste zu seinen Kollegen, die schon ein Stück weiter vorne waren. Danach kamen in diesem ungewöhnlichen Karnevalszug Harlekine und andere närrische Masken, die Trommeln schlugen und auf Pikkolo-Flöten pfiffen.
    „So ein Mist“, schimpfte Lieselotte laut vor sich hin. Im nächsten Moment spuckte und hustete sie, denn ein grüngesichtiger Narr mit weißen Papierlocken hatte ihr eine Handvoll Konfetti in den Mund geschleudert.
    Ein älterer Herr neben Lilo lachte: „Jaja, so ergeht es jedem, der in der Basler Fasnacht den Mund zu weit aufreißt!“
    „Blödsinn, der Fasching ist längst vorbei“, knurrte das Mädchen und trat den Rückzug an. Das Getrommel und das Pfeifen der kleinen Flöten ging Lilo plötzlich sehr auf die Nerven. Mit mißmutigem Gesicht trottete sie zurück zum Bonbon-Laden.
    Während sie dann dort mit ihren Knickerbocker-Freunden auf das Eintreffen der Polizei wartete, erklärte ihnen die Verkäuferin: „Der gelbe Wuschelkopf mit der langen Nase... das war eine Maske, die in der Basler Fasnacht getragen wird!“
    „Fasnacht heißt doch so etwas Ähnliches wie Karneval“, stellte Dominik fest. „Aber am vergangenen Mittwoch war doch bereits Aschermittwoch – der Schlußpunkt des Faschings!“
    Die junge Frau nickte. „Die Fasnacht beginnt erst am Montag nach Aschermittwoch und dauert drei Tage.“ Danach blickte sie die vier Junior-Detektive prüfend an. „Aber wieso seid ihr plötzlich so verändert? Ich
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