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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition)
Autoren: W.T. Wallenda
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Konny war schlank, sportlich und auch optisch wohl eher das Gegenteil von Herbert Schmadtke. Vielleicht war es genau das, was das Geheimnis ihrer gegenseitigen Zuneigung ausmachte.
    „Kann doch jedem passieren“, lächelte Konny, als Berti während ihres Kennenlern-Abendessen beim Italiener etwas Parmesan über die Nudeln streuen wollte, dabei jedoch der Deckel des Käsestreuers, inklusive des gesamten Inhalts, in seinem Teller landete.
„Ich liebe Parmesan“, kicherte Berti. Und auch später, als er Rotwein nachschenkte und dabei das Glas umwarf, blieb Konny gelassen. Schmunzelnd und fasziniert, hörte er den Ausführungen des vor ihm sitzenden tough guy zu. „Ich kann weiße Jeans ohnehin nicht leiden. Die werfe ich später weg!“, verharmloste der Neu-Detektiv diese Peinlichkeit. Für Herbert Schmadtke war sein Gegenüber ein Traumtyp. Konny hatte ein Germanistikstudium abgeschlossen. Er schrieb für sein Leben gern Romane, und träumte davon, ein großer Schriftsteller zu werden. Als Konny Wels gelang ihm bereits ein erster Achtungserfolg. Einer der großen Verlage veröffentlicht hin und wieder ein Manuskript des Nachwuchs-Autoren. „Es sind zwar klischeebehaftete Liebesromane, genauer ausgedrückt handelt es sich um die wöchentlichen Groschenhefte, die von Frauen im gewissen Alter verschlungen werden, doch mit den Geschichten um Dr. Wenzel Langedoorn , treffe ich bei diesem Klientel mitten ins Schwarze“, erzählte er. „Warum Konny Wels und nicht Konrad Wels?“, wollte Berti wissen. „Weil die Frauen wohl lieber etwas von Frauen lesen, als von Männern. Der Verlag hat aus Konrad Konny gemacht. Das klingt weiblicher.“ „Verstehe ich nicht.“ „Egal. Ich werde mich als männlicher Autor erst öffentlich präsentieren, wenn ich meinen ersten Bestseller in den Läden stehen habe. Bis dahin kann ich gut damit leben, dass alle denken, Konny Wels ist eine Frau.“ Als sich ihre Beine zufällig unter dem Tisch berührten, schnellte ihr Puls augenblicklich nach oben. Ein Prickeln lief vom kleinen Zeh bis zu den Haarwurzeln. Ihre Blicke klebten aneinander. Amor hatte seinen Pfeil abgeschossen, und beide Herzen getroffen. Broke back Mountain beim Italiener. Zwei Cowboys können nicht voneinander loslassen. Sie kannten sich erst seit wenigen Stunden, doch sie waren sich von Beginn an so vertraut, wie zwei Freunde aus längst vergangenen Sandkastentagen. Das war für beide der Jackpot! Eine gemeinsame größere Wohnung musste her. Ein Auto sollte folgen. Auch der Berufsplan war perfekt. Konny schrieb seine Liebesgeschichten. Nebenbei sollte er den Bürokram von Berti erledigen, während dieser mit gefährlichen Missionen unterwegs war. Leider stellte sich die Auftragslage so dar, dass Anrufe potentieller Klienten ausblieben und Berti letztendlich als Kaufhausdetektiv für einen großen Konsumtempel arbeitete. „Nur Vorübergehend, damit die laufenden Kosten gedeckt werden“, meinte er dazu. „Betrachte es als Trainingsprogramm“, hatte Konny ihm gesagt, und wie jede Woche die Postkarte mit dem Lösungswort des Kreuzworträtsels aus der Fernseh-Illustrierten mitgegeben. „Wirfst du sie wieder ein?“ „Die 45 Cent für die Marke könnten wir uns sparen. Wir gewinnen doch sowieso nichts.“ Konnys Augenschlag reichte aus. Berti nahm wie üblich die Postkarte mit, um sie im Briefkasten vor dem Kaufhaus einzuwerfen. Anschließend betrat er das Gebäude, ging an der Personalabteilung vorbei, grüßte Frau Perla und wollte in seinem Vier-Monitor-Überwachungsraum verschwinden. „Herr Schmadtke, der Chef möchte Sie sprechen!“ Berti blieb stehen. Verdammt! Was war jetzt schon wieder los? Erst letzte Woche konnte er sich anhören, dass der Verlust aufgrund von Ladendiebstählen im letzten Quartal die 20.000 Euro-Grenze überschritten hatte. Weiterhin musste er sich garantiert wieder anhören, dass die Firma ihn dafür eingestellt hat, um genau das zu verhindern. Alles, was er bislang dingfest gemacht hatte, waren aber lediglich ein paar Jugendliche, die sich aufs mopsen von Mädchen-BHs spezialisiert hatten. „Hey Alter, das war nur ‘ne Mutprobe und so, und um vor den Tussies aufzusprechen und so. Ist doch besser als twixen, oder Hülsenfrüchte vernichten, oder?“ „Twixen? Hülsenfrüchte vernichten? Von was quatscht du da?“ „Na, Alter, wo bist du aufgewachsen, und so? Twixen ist heimlich rauchen. Hey Jungs, der Schnürschinken weiß nicht, was Hülsenfrüchte sind!“ Die anderen beiden Diebe
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