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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)
Autoren: Alexander Ruth
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sagen?«, fragte er nach.
    »Das
kann ich gar nicht alleine entscheiden. Wir stellen uns das so vor, dass wir es
mit einem zufälligen Wetterphänomen erklären werden. Eins zu einer Milliarde Wahrscheinlichkeit.
Oder so. Unsere Taktik wird im Hinauszögern der ganzen Wahrheit liegen. Nicht im
Leugnen. Wir können keine Panik gebrauchen. Oder vielleicht, schlägt es auch in
eine andere Richtung um… eine Masseneuphorie.   
      Das
nächste Zeitalter hat begonnen. Und das in Deutschland. Es reicht schon, dass
wir die Katastrophe mit dem Kölner Dom den Islamisten in die Schuhe geschoben
haben. Die christliche Welt sucht jetzt die Drahtzieher. Und die anderen
Religionen sind jetzt auch nicht mehr so zurückhaltend gestimmt. Islamisten
wollen ja die ganze Welt, nicht nur Europa und die USA. Zumindest konnten wir
damit auch den Vatikan und die Kölner beschwichtigen. Und der Nahe Osten spuckt
jetzt auch nicht mehr so große Töne. Keiner will was riskieren.
      Die
Kölner Reparaturforderungen an uns sind übrigens immens. Aber irgendwie hatte
ich den Kölner Erzbischof ein wenig stärker in Aktion erwartet«, fiel der
Kanzlerin ein, jetzt, wo sie nachdachte.
    »Er
ist ziemlich im Hintergrund geblieben«, fügte sie an. Ihr Gatte hörte einfach
nur zu.
      »Aber
eine Masseneuphorie über das nächste Zeitalter, hier in Deutschland? Die
Menschen würden noch unberechenbarere Dinge machen, als bei einer Panik. Ich
könnte jetzt schon die Staatschefs der anderen Nationen Nummern ziehen lassen
wie beim Arbeitsamt, und sie dann in einer Reihe mit Desinformation abfertigen.
Was meinst du, was die machen würden, wenn wir auf der Stelle eingestehen würden,
dass es Ritter, Schmetterlinge und das, was sie am meisten interessiert, Raumschiffe
und außerirdische Waffen, gibt? Für mich ergibt sich da eine persönliche Frage.
Das Wohl der Bundesrepublik Deutschland, der ich meine Treue geschworen habe
oder das der ganzen Menschheit?«, sagte sie noch leiser.
      Ihr
Mann hatte ihr einen Kuss auf die Stirn gegeben. Er wusste bereits, wofür sie
sich entschieden hatte. Denn das eine beinhaltete zwangsläufig das andere
- er liebte sie.
     
    Jetzt
saß sie mit dieser jungen Frau an einem Tisch in Neukölln. In völliger
Geheimhaltung. Sie hatte sich geradezu wegschleichen und dabei sogar auf ihre
Sicherheitsbeamten verzichten müssen.
      »Sie
können mich übrigens gerne Sarah nennen. Wir werden wahrscheinlich öfter
miteinander reden und die Sache an sich bedeutet ja, dass wir uns gegenseitig vertrauen«,
sagte die junge Ritterin.
      »Wir
vermuten, dass wir die ganze Sache nur noch wenige Wochen ganz verschleiert
bekommen. Wir hoffen, dass sie ihr Einverständnis geben, dass wir Stück für
Stück die Wahrheit rausrücken. Ist das in Ordnung für sie?«
      »Ja,
ich denke, dass es das Beste ist. Die Welt wird sich verändern… so oder so. Wenn
sie es bereits nicht schon hat. Was ist ihr Vor-schlag, was wir über den Jungen
sagen? Ich meine Sebastian…«   
      »Feuerstiel
hieß er? Nicht wahr? Ja, wir mussten ja schon sagen, dass er nur tot sein kann,
doch dass sein Leichnam nicht unter den Trümmern zu finden war. Wir hätten einen
anderen Körper dahin schaffen können, aber das wäre eine Lüge gewesen. Einfach
ein Steinchen, das vielleicht ein anderer Politiker gewählt hätte, über das ich
aber meiner Ansicht nach früher oder später politisch gestolpert wäre.«
    »Er
ist Samis. Der oberste Ritter«, klärte Sarah die Kanzlerin jetzt endgültig auf
- die erste Frau Deutschlands wurde blass.
      Die
Kanzlerin nahm ihren Kopf in die Hände und stützte sich auf dem kleinen Tisch
ab. Nicht ganz so selbstbewusst sagte sie: »Er sieht aber nicht so aus, wie der
große starke Ritter aus den Märchen«.
    Sarah
musste lächeln. In dem Moment materialisierte sich Sonja und setzte sich zu
Sarah auf die Schulter. Die Kanzlerin seufzte tief, als sie Sonja sah.
      »Nein,
das tut er wahrlich nicht. Wir sehen alle nicht aus wie in den Märchen«, sagte
Sarah O'Boile alias Gwendoline, Ritterin der Blauen Rose.
     
    ******

8.
     
     P harso stand vor dem großen Fenster des Transporters
der Lutu-Klasse. Sebastian hatte sich neben ihn gestellt und gähnte verschlafen.
Beide schauten hinaus und sagten kein Wort. Sie waren schon so weit in den Raum
der Union zurückgeflogen, dass sie auch schon wieder ganz normale Nachrichten
der Planeten, an denen sie vorbeiflogen, empfangen konnten. Pharso hatte mit
einem Bedauern die
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