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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)
Autoren: Alexander Ruth
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Da hier aber auf dem Schiff alle
in Acht-Stunden-Schichten arbeiteten, war er trotzdem völlig durcheinander gekommen.
Acht Stunden hatte die eine Schicht Dienst und dann wieder acht Stunden frei.
So hatten einige nachmittags Zeit, sich mit ihm zu unterhalten oder was zu
spielen. Dann hatten sie allerdings wieder Dienst. Und am nächsten Morgen waren
es wieder ganz andere, die zusammen mit ihm frei hatten. Obwohl das mit dem
Spielen ja eigentlich auch nicht so ganz stimmte. Denn er hatte so eine Art
Unterricht bekommen. Na ja, vielmehr: Pharso, Mukki und Gringle erzählten ihm
alles über das Universum, die Galaxien, die verschiedenen Rassen, die Union und
die Geschichte der Ritter.   
      Sebastian
saß dann da und sagte kein Wort. Er hörte nur zu.
    Alle
drei schienen in ihren Ausführungen richtig aufzugehen, hatten sie alle noch
nie so einen interessierten Zuhörer gehabt.
      Sebastian
war einfach nur fasziniert. Es war einfach besser als jeder Star-Wars-Teil oder
jede Raumschiff-Voyager-Folge. Es war echt!!
      Es
gab zum Beispiel keine reinen Planeten mehr, auf denen nur eine Rasse lebte.
Mit den Jahrhunderten hatten sich alle Rassen auf allen Planeten angesiedelt,
so dass es überwiegend Multi-Kulti-Planeten waren.
      Man
konnte allerdings sagen, welche Planeten die Ursprungsplaneten der verschiedenen
Lebewesen waren. So kamen die Bander über-raschenderweise von einem recht
kleinen Planeten namens Brenda. Sebastian hatte schon längst aufgehört, sich zu
wundern, da einfach alles wunderbar war.
      »Deswegen,
weil der Planet so klein und dadurch so eine geringe Anziehungskraft hat, sind sie
auch so schwer und müssen so viel essen«, hatte Mukki ihm erklärt, als sie
beisammen saßen. Witzigerweise war genau in dem Moment Garth an der offenen Tür
des Raums vorbeigegangen, mit einem Tablett voller Kuchenstücke.  
      Sebastian
hatte genau gewusst, was jetzt passierte. Garth machte das nämlich ziemlich
oft, war ihm aufgefallen. Irgendwie bekam er immer was aus der Küche des
Raumschiffes ab und ging dann sogar ohne Eile in ihre Kabine. Heimlichtuerei
war nicht ganz so Garths Ding.   
      Dort
schloss er dann die Tür und verputzte den ganzen Teller, oder wie in diesem
Fall, das ganze Tablett. Einmal war er zufälligerweise in die Kabine gekommen und
staunte nicht schlecht: Schon vor der Tür hatte Sebastian gehört, dass Garth
auf gar keinen Fall alleine sein konnte. Als er dann hereintrat, hatte er nicht
schlecht gestaunt. Garth hatte die Decken und die Kopfkissen von beiden auf dem
Boden ausgebreitet und sogar die Matratzen auf den Boden gelegt. Unzählige
Stimmen füllten den Raum, der nur von einer Kerze in der Mitte des Quartiers
erhellt war. Darum saßen, wie bei einem Lagerfeuer, knapp 30 Schmetterlinge
zusammen mit Garth und erzählten sich Geschichten. Einige von ihnen lagen auf
dem Rücken, schauten an die Decke und hörten einfach nur zu. Andere waren untereinander
in hitzige Diskussionen über den Wahrheitsgehalt der letzten Erzählung verstrickt,
und ein oder zwei hatten einfach schon mal begonnen, ihre Neuigkeiten zu
erzählen. Jeder hier hatte seine eigenen Zuhörer… und so hatte es auch niemand
mitbekommen, dass Sebastian die Tür geöffnet und schnell wieder geschlossen
hatte. Was ihm allerdings noch aufgefallen war, dass die jungen Schmetterlinge,
vor allem die Mädchen unter ihnen, in Sebastians Kuscheldecke eingehüllt waren.
Zwei hatten sogar friedlich geschlafen.
     
      Sebastian
stand langsam auf, reckte sich einmal kräftig, griff im Dunkeln zu dem Stuhl
rüber, auf dem seine Sachen lagen, zog sich an und ging leise aus ihrer Kabine.
     
    ******

7.
     
     E igentlich passte sie gar nicht in diese Runde. Vor ihr
an dem kleinen Tisch, in dieser kleinen Wohnung in Berlin Neuköln, saßen
insgesamt drei Menschen. Die Frau Sarah gegenüber hatte einen Hosenanzug an.
Sie machte einen sympathischen, aber entschlossenen und ernsten Eindruck. Es war
die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Neben ihr saß ein Mann, von
dem Sarah noch von ihrem ersten Gespräch her wusste, dass er kein Politiker
war. Er war ein Beamter, der auch über die Legislaturperiode der
Bundeskanzlerin hinweg in seiner Position weiterarbeiten würde.   
      Sarah
hatte ihn damals nur nebenbei bemerkt, doch seinen Namen und seine genaue
Funktion wollte sie noch mal hinterfragen. Aber später.
      »Hallo
Frau O’Boile. Darf ich sie so nennen? Oder wäre ihnen ein anderer Name
lieber?«, sagte die
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