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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)
Autoren: Alexander Ruth
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Nachricht zur Kenntnis genommen, dass während seiner Abwesenheit
sich ein ganzes Sonnensystem endgültig und wirklich gegen die Union erhoben
hatte.
      In
nur drei Monaten war das Galagha-System gefallen.
    Nur,
weil sie nicht auf ihn hatten hören wollen. Anführer war die Abgesandte Fu Ling
Shu, eine Banderfrau, mit ihren Beratern gewesen. Sie hatten die immer höheren
Abgaben an die Union satt gehabt. Zusätzlich fühlten sie sich in ihrer eigenen
Entscheidungsgewalt so weit eingeschnitten, dass sie es als eine Unterdrückung
empfanden. Sie bereiteten vor seiner Abreise zur Erde eine Revolution vor.
Eiligst war Pharso noch zu ihnen gereist, doch hatten sie ihn gar nicht richtig
angehört. Ja, sie wollten ihn gar nicht vortreten lassen, denn er war ja: ein
Niemand.
      Diejenigen,
die das Erbe der Ritter noch aufrechterhielten, waren im Verständnis der
Lebewesen selber schon zu einem Teil eines Märchens geworden. Und da es sich
hier um die Leben von Milliarden handelte, wollte man sich nicht auf Märchen
verlassen. Pharso hatte gerade einmal zu einem jüngeren Berater vordringen
können, doch hatte dieser ihn mit einem Kopfschütteln wieder weggeschickt.
    »Mein
lieber Freund…«, hatte der Berater hochnäsig gesagt. »…es war schon nett von mir,
dass ich mir überhaupt die Zeit genommen habe, dir ein Ohr zu leihen. Und das nur,
weil du mir hast zukommen lassen, dass du Hilfe anbieten könntest. Du hast
weder einen Beweis noch irgendeine Referenz, mit der du dein Anliegen
bekräftigen kannst. Es geht hier um die Leben von Milliarden. Da können wir uns
doch nicht auf etwas verlassen, das seit hunderten von Jahren nicht mehr
existiert. Geschweige denn… je hat. Kehre dahin um, von wo du gekommen bist und
gehe in Frieden. Oder greife direkt hier zu den Waffen und unterstütze uns
sofort, wenn du helfen willst«, hatte er noch fortgehend gesagt. Dabei hatte er
verächtlich gelächelt. Pharso hatte keine wirkliche Chance gehabt.
      So
war er nach Orso geflogen, um seine Mission fortzusetzen. Die Suche nach den
erwachten Rittern hatte Vorrang.
      In
seinem Hinterkopf hoffte er natürlich, dass die jungen Ritter nur erwacht waren,
um sie von der Union zu befreien. Doch war sein Anliegen eher persönlicher Natur.
Nicht alle Bewohner der Union empfanden sich als unterdrückt. Es gab
Sonnensysteme, die sich recht wohl in der Union fühlten, hatten sie wirklich
etwas davon gehabt.   
      Auch
besteuerte die Union nicht alle Planeten gleich. Die, die von Anfang an
unterwürfig gewesen waren, mussten nicht so viele Abgaben leisten wie andere,
die sich bei ihrer Eingliederung widersetzt hatten.
      Ursprünglich
war die Union auch in guten und ehrhaften Absichten gegründet worden. Doch je größer
die Union wurde, desto schwieriger war es auch geworden, die Interessen aller
zu vertreten. So hatte sich Misstrauen unter die Mitglieder der Union
geschlichen. Unruhen waren in den einzelnen Systemen entstanden, so dass man
sich entschlossen hatte, dem inneren Frieden zuliebe, die Nilas zu gründen.   
      Dies
war auch zu dem Zeitpunkt eine richtige Entscheidung gewesen. Bei der damaligen
Größe der Union.
      Doch
sie wuchs und wuchs, und somit änderte sich auch die innere Struktur der Nilas.
Sie hatten Befugnisse bekommen, die weiter reichten, als eigentlich noch vertretbar
war. Deshalb waren sie auch im Geheimen verabschiedet worden. Je größer die
Union geworden war, desto mehr war sie das, was sie heute ist. Und je größer
die Union geworden war, desto mehr waren die Nilas das, was sie heute sind. Die
Union mit ihren Nilas stand nicht mehr für Freiheit, Ordnung und ein geregeltes
Universum. Sie standen für Schrecken und Gewaltherrschaft.
      Als
Pharso und Sebastian weiterhin in die Weiten der Galaxie schauten, durch die
sie gerade flogen, und dabei die Sterne und die vorbeiziehenden Planeten
betrachteten, sagten sie immer noch kein Wort. Sebastian schaute zusammen mit
ihm raus und gähnte.
      Er
genoss diesen Anblick.
    Es
war ein wunderbares dunkles Meer, dessen Tiefe ihn immer wieder fesselte. Auf einmal
durchlief ein eiskalter Schauer Sebastians Körper.   
      »Uuuf«,
stöhnte er. Lukas, sein Schmetterling, materialisierte sich und schaute
verängstigt auf Sebastian. Pharso drehte sich um und schaute seinen ersten
Ritter besorgt an.
      »Was
ist los, Sebastian?«, fragte er. Sebastian lief kalter Schweiß von der Stirn.
Ihm wurde schwindelig, und er musste sich auf dem Tisch abstützen.
     
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