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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)
Autoren: Alexander Ruth
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spürte ihre Beine nicht mehr, doch bewegten sich
diese wie eine Maschine immer weiter. Weiter nach vorne. Immer weiter. Sie nahm
ihre Umgebung auch schon nicht mehr richtig wahr. Sie war in den Wald geflüchtet.
Hier waren nicht mehr so dichte Bäume. Auch merkte sie, sie vermutete, dass sie
einen Berg hochlief. Wie lange war sie schon unterwegs? Sechs, sieben Stunden?   
      Sie
war immer in eine Richtung gerannt, glaubte sie zumindest.
    Auf
jeden Fall immer weiter weg von Besham City. Doch jetzt glaubte sie, ihr Herz
würde explodieren. Es reichte. Nicht weiter.
      Ja!
Sie war einen Berg hochgerannt. Unzählige kurze Atemzüge verliehen ihr ein
Schwindelgefühl. Es drehte sich um sie herum. Da war eine Höhle? Schwankend bewegte
sie sich auf den dunklen Flecken zwischen den Steinen zu. Ja, es war eine
Höhle. Sie blickte sich nicht um, als sie in den Eingang trat. Schneller als es
ihr lieb war, umgab sie Dunkelheit. Sie spürte noch kurz dieses Gefühl.   
      »Geschafft!
Du hast es geschafft«, hörte sie ihre innere Stimme sagen. Dann sackte sie
zusammen auf den Boden. Sie hatte das Bewusstsein verloren.
     
    Langsam
erwachte sie wieder. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie weit hinten einen
Lichtfleck - aber nicht mehr.
      Sie
tastete um sich herum und fühlte erdigen Boden. Es roch modrig feucht. Ja, hier
roch es alt. Die Luft schien sich hier nicht oft zu bewegen. Als sie ein wenig
weiter um sich herum tastete, bemerkte sie einen kalten Untergrund. Stein. Jetzt
kamen ihr wieder die Erinnerungen zurück.
      Sie
war geflüchtet. Nachdem die Nachricht der Union ihren Planeten erreicht hatte,
war eine Panik ausgebrochen. Sadasch war einer der sechs Planeten des
Galagha-Systems. Der Befehl von Claudius Brutus Drachus hatte schieren Unglauben
und Entsetzen ausgelöst. Auf allen öffentlichen Vid-Screens, in jeder Stadt auf
Sadasch, war der Befehl durch den obersten Magistraten der Union, Lord Vanduld,
verlesen worden. Nur wenige Zeit später waren die Troopers schon unterwegs.   
      Die
Bewohner des Planeten versuchten, zu flüchten. Doch egal, in welches Schiff sie
stiegen, um Sadasch zu verlassen, es bedeutete ihr Todesurteil. Sie selber war
eine Barskiefrau. Auf dem Planeten wohnten jedoch die verschiedensten Rassen.
Sie war Single. So hatte sie niemanden gehabt, nach dem sie hätte wirklich
schauen müssen. Ihr Name war Cassandra Taksch.
     
    Als
Cassandra aus ihrem Haus lief, um zum nächsten Ship-Port zu gelangen, konnte
sie von der Straße aus die unzähligen weißen Streifen am Himmel sehen. Hunderte,
ja Tausende Schiffe versuchten, diesen Planeten zu verlassen. Doch am Ende der
meisten weißen Streifen war ein weiß-grauer Klecks. Sie konnte gerade einen aus
ihrer Nähe startenden Transporter sehen. Auch er zog nach einigen hundert
Metern Höhe einen weißen Streifen hinter sich her. Dabei fiel ihr auf, dass es eigentlich
ein schöner, blauer Himmel war.
      Cassandra
konnte erkennen, dass sich der Transporter daran machte, die Atmosphäre von
Sadasch zu verlassen, als aus dem Orbit ein schneller, gelblicher Schuss kam.
Nun war auch an diesem Ende des weißen Streifens ein weiß-grauer Fleck. Sie
erkannte, dass sie so keine Chance hatte. Da hörte sie einige laute
Kommando-Stimmen. Angst lief ihr unheimlich den Rücken runter. Ihr Haus stand
am Rande eines großen Waldes. Sie wohnte in einem Vorort von Besham City. Sie
schaute sich nach links und nach rechts um. Irgendwie war die Straße
leergefegt. Dann lief über die Kreuzung eine junge Barskie-Familie.   
      Die
Kinder schrien und der Mann musste seine Frau ziehen. Sie schrie auch. Hektisch
versuchte die Barskiefrau, ihre Kinder vor ihren Körper zu schieben. Doch es
sollte nichts bringen. Jetzt konnte Cassandra wieder Schreie hinter der Familie
ausmachen. Dann fielen Schüsse. Als erstes ging die Frau zu Boden. Cassandra
konnte nicht ausmachen, ob sie sofort tot war. Dann erwischte es die beiden Kinder.
Der Mann versuchte noch, sich vor sie zu werfen. Doch vergebens. Halb liegend,
halb kniend hielt er eines seiner leblosen Kinder in den Armen. Seine Frau lag
neben ihnen. Jetzt konnte Cassandra den Offizier der Kommando-Gruppe ausmachen,
der auf den wehrlosen Barskie zuging. Er hielt ihm seine Waffe kalt an den Kopf…und
drückte ab.
      Cassandra
war zu einer Salzsäule erstarrt und schrie vor Schreck auf. Sie hielt sich die
Hand vor den Mund - zu spät. Der Offizier drehte sich um und blickte in ihre
Richtung. Dann brüllte er einige
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