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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)
Autoren: Alexander Ruth
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Planet alle freudigen
Vorbereitungen treffen sollte, um die Ankunft der Union unter der Führung des Kapitäns
Lord Kangan Shrump zu erwarten. Das Ritual selber ging immer gleich vonstatten:
  
      Die
acht Schiffe, aus denen ihr Verband bestand, nahmen eine bestimmte Position in der
Umlaufbahn des Planeten ein. Mit einem Richtstrahl landete Lord Kangan Shrump
persönlich als Erster, wie es ein guter Führer machte, auf dem Planeten. Sie
hatten vorher eine Wahl nach dem besten Landungsort getroffen. Das Kriterium
dabei war immer, dass möglichst viele Bewohner ihre Ankunft mitbekamen.   
      Eigentlich
war es eine Zeremonie, die schon bei der Ankunft die Größe und Stärke der Union
vermitteln sollte. Gelegentlich waren einige Bewohner verängstigt, die meisten
waren aber eher überrascht.   
      Der
Ankunftsort war oft ein belebter Platz. Er konnte es sich nur vorstellen, da er
selber erst später folgte. Doch musste es schon recht imposant aussehen, wenn
der grüne Richtstrahl funkelnd auf dem Planeten aufsetzte.
    Lord
Kangan Shrump materialisierte sich in einer ehrfürchtigen, seiner Aufgabe
entsprechenden, knienden Position. Er trug dabei immer die Verfassung der Union
in der linken Hand, an sein Herz gedrückt. Seine rechte Hand war nach vorne
gestreckt, um den Siegelring zu präsentieren und der damit ihm verliehenen
Macht und Rechtmäßigkeit Ausdruck zu verleihen. Er hatte einen roten Umhang an,
der sein Erscheinungsbild vervollständigte. Demütig sprach er dabei mit gesenktem
Kopf immer dieselben Worte:
      »Mit
der mir von der Union und all seinen Bürgern verliehenen Macht, bringe ich Euch
das Geschenk der Freiheit und übernehme Euch in die Verantwortung einer freien Gemeinschaft,
die durch die Geschicke und Vernunft eines jeden freien Geistes gelenkt wird.
Auf dass Ihr ein starkes und wachsendes Mitglied unserer Gesellschaft sein
möget.«   
      Noch
während er diese Worte sprach, landeten die 8.000 Troopers. Einer der Offiziere,
der hinter Lord Kangan Shrump erschien, trug das Banner des Verbandes mit den
Insignien der Union. Immer trat er nach den zeremoniellen Worten vor den Lord
und besiegelte die Neueingliederung damit, dass er Stab und Fahne in den Boden
rammte.
      Diesen
Augenblick hatte er selber schon oft mitbekommen, da er zum engeren Stab des
Lords gehörte. Er bekam immer eine Gänsehaut und war mit Glück erfüllt.
      Ja,
sie brachten Freiheit.
     
    Die
Nachricht, die er dem Kapitän übergab, war eigentlich nichts Bedeutendes.
      Sie
beinhaltete nur, dass ihr Verband einen Kurswechsel vornehmen sollte.
     
     
     
     
     
     
    ******

6. Rock 'n' Roll
     
     A ls Sebastian die Augen öffnete, war der Raum noch
dunkel. Er schaute auf eine dumpfe, metallene Kabinenwand. Das Rauschen der
Triebwerke lag leise im Hintergrund. Er hörte es nur, weil alles an Bord noch zu
schlafen schien. Anscheinend war es jetzt das einzige Geräusch, das ihm sagte,
dass er sich an Bord eines Transporters der Lutu-Klasse befand.
      Sebastian
hatte die Decke bis über die Schultern gezogen und drehte sich leicht um. Dabei
rutschte die Decke ein wenig nach unten, und Kälte kroch in seinen Nacken rein.
Schnell zog er die Decke wieder höher. Garth hatte das Bett neben ihm, doch
konnte er aufgrund der Dunkelheit nicht ausmachen, ob der Bander noch schlief.
Zumindest konnte er nach den vielen gemeinsamen Wochen an Bord des Schiffes
schonmal sagen, dass Garth nicht tief und fest schlief. Denn dann schnarchte er
unmenschlich laut vor sich hin. Gelegentlich war es so laut gewesen, dass
Sebastian davon wach geworden war und er im Dunkeln neben dem Bett nach seinen Schuhen
getastet hatte. Dann hatte er einen gepackt und auf Garth geworfen. Der war
dadurch jedoch nicht aufgewacht, sondern hatte sich einfach nur mit einem
Raunzen umgedreht. Vereinzelt hatte er dabei auch »Einen« fahren lassen - was
dann nicht unbedingt half, weiterzuschlafen.
      Sebastian
hatte ja selber gesehen, was der Schmetterlingsadept so alles verschlucken
konnte und wunderte sich, dass er dabei gar keine Bauchschmerzen bekam. Garth
war jetzt wieder ein Bander und hatte seinen Verwandlungsgürtel abgelegt. Er
brauchte ihn hier ja nicht. Ein Bander war für alle Anwesenden hier auf dem
Schiff das Normalste der Welt.
      Sebastian
wusste gerade eigentlich gar nicht, wie spät es war, weil hier auf dem Schiff
die Uhren sowieso anders zu laufen schienen. Sein eigener und Garths Tages- und
Nachtrhythmus war immer noch der von der Erde.
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