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Schmerzgeil

Schmerzgeil

Titel: Schmerzgeil
Autoren: Antje Ippensen
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keinen cut .  
    Deine Hand in meinem Nacken.
    „Komm, kleine sub.“
    Das klingt ja fast freundlich. Was ein zusätzliches Adjektiv so ausmacht …
    Sonst, schon im Chat zuckte ich immer leicht zusammen bei dem geschrienen SUB in Großbuchstaben.
    Wir gehen den Gang entlang, ich diesmal ohne Fesseln.
    Ich bin in nervöser Spannung; wo endet dieser Tunnel unter der Stadt?
    Von oben dröhnt dumpf der Verkehr. Straßenbahnen, Autos. Motorräder. Eine Polizeisirene.
    Alles gedämpft zu uns herab.
    Ich kann überhaupt nicht sagen, in welche Richtung wir gehen.
    Mehr zum Bahnhof hin oder mehr in die Stadt hinein?
    Als du wieder eine Tür öffnest und dunkeloranges Licht sich über uns ergießt, ich die kostbaren Teppiche sehe, weiß ich allerdings sofort, dies ist das Maritim Parkhotel, und es stellt sich bald heraus, du hast hier eine Suite gebucht.
     
    Die Suite ist in warmes gedimmtes Licht getaucht, soviel erkenne ich gerade noch, dann trittst du hinter mich und legst mir eine Augenbinde um. Und ich sehe nichts mehr. Ich lasse mich von deinen Händen führen, lande bald darauf auf dem Bett. Du ziehst mich aus – wieder nur halb, das die Brüste freigebende Lacktop bleibt an mir – und ich lasse alles geschehen, obwohl ich leicht zu zittern anfange.
    Ich liege auf dem Rücken. Meine Knie brennen noch leicht von der langen unbequemen Haltung. Du entfernst dich offenbar vom Bett. Dicke Teppiche schlucken allerdings fast jedes Geräusch, katzenleise bewegst du dich.
    Die Situation macht mich heiß, ich atme schneller und schneller. Was wird jetzt geschehen? Erst einmal passiert – nichts.
    Dann ertönt leise Chillout-Musik. Wunderbar beruhigend, entspannend.
    Etwas berührt meine Lippen.
    Ein Glas.
    Du gibst mir etwas zu trinken, was süß und herb zugleich schmeckt.
    Ich murmle etwas Undeutliches. Will eigentlich jetzt mit dir über die Sinnestäuschungen sprechen. Doch plötzlich schlafe ich ein.
    Als ich erwache, liege ich gefesselt da, Arme und Beine gespreizt und an den Bettgittern befestigt, mit nichts Aufwändigem, nur Kunststoff-Klettverschluss-Fesseln. Habe aber keine Augenbinde mehr.
    „Schön stillhalten“, sagst du freundlich-kühl. Du sitzt auf einem Stuhl neben dem Bett, betrachtest mich nachdenklich und hältst das jetzt zu einer Art Schlaufenknoten geschlungene Seil in der Hand.
    Ich ahne, was das bedeutet, und schlucke trocken. Bin aber bereit dafür. Ich spüre, wie sich meine Augen erwartungsvoll weit öffnen und wie mein Saft aus der enthaarten Möse tröpfelt. Sehr, sehr angenehm. Ich seufze verlangend, wodurch sich dein Lächeln noch verstärkt.
    „Du hast“, beginnst du, „keinen Grund dich darauf zu freuen. Die Schläge werden eine Strafe sein, und zwar für das hier.“
    Blitzschnell schießt deine Hand vor und fährt leicht, rasch, verächtlich-ärgerlich über ein „vergessenes“ borstiges Büschelchen am Saum meiner Schamlippen. „Es sah auf den ersten Blick gut aus, aber bei näherer Inspektion …“
    Kurz funkeln meine Augen rebellisch auf, aber ich sage nicht, was mir auf der Zunge liegt. Wir wissen beide, dass dies einer meiner wunden Punkte ist, dass ich da Widerstand geleistet habe, ausgewichen bin, es nicht so akzeptieren konnte, Schwierigkeiten hatte … „Stück für Stück“, hatte ich bestätigt, wann immer du in den letzten Tagen gefragt hattest: „Und, bist du jetzt ganz rasiert, oder arbeitest du dich Stück für Stück voran?“
    Und nun dies. Ich hatte geglaubt, alles entfernt zu haben, oder … hatte ein Teil von mir mit verstecktem Trotze dafür gesorgt, eine Ecke zu „vergessen“?
    „Wie viel Hiebe mit dem Seil hast du dir deiner Meinung nach dafür verdient?“, fragst du nun. Es klingt scharf.
    Ich überlege fieberhaft. Wenn ich „Drei“ sage, wirst du mich auslachen. Das will ich nicht. Nenne ich eine zu hohe Zahl, wirst du zu Recht erklären, ich würde mich und meine Zähigkeit überschätzen.
    „Zehn, Herr“, flüstere ich heiser.
    „Wir werden sehen. Nach dem zehnten Hieb werde ich dich fragen, ob es genug ist.“
    Du nimmst das Seil und die Züchtigung beginnt, und es wird in der Tat eine Strafe, nur leicht von dunklem Genuss durchsetzt … denn die meisten Hiebe zischen auf die sehr empfindlichen Innenseiten meiner Schenkel. Das brennt, brennt, brennt … immer wieder bäume ich mich auf in den Fesseln, stöhne auch, Tränen steigen in meine Augen.
    Du hältst inne nach dem zehnten Mal.
    „Ich würde gern das Dutzend voll machen, sub“,
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