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Schlucht der Daemonen

Schlucht der Daemonen

Titel: Schlucht der Daemonen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Show‹ auf ihrem Weg durch die Staaten für Ventura, eine kleine Stadt westlich von Rocky Beach, angekündigt hatte, hatte er sofort für sich, Kelly und Peter drei Karten besorgt. So einen Event durfte er sich einfach nicht entgehen lassen!
    Peter und Kelly waren auch sofort von dieser Idee begeistert gewesen, zumal beide große Tierfreunde waren. Aber Kelly hatte kurz vor der Show eine böse Erkältung bekommen und musste zu Hause im Bett bleiben, während Peter als Nächstes mit offenem Mund Spins, Roll-backs und rasante Sliding Stops bestaunen konnte.
    Gerade diese letzte Prüfung hatte es Peter angetan. Die Reiter jagten hierzu auf ihren eigens dafür trainierten Pferden zunächst in einem rasanten Tempo durch die Arena, bevor das Pferd auf ein unsichtbares Kommando hin auf allen vieren bremste und schlitternd durch den Sand rutschte, bis es schließlich zum Stillstand kam. Gewonnen hatte das Pferd, das die harmonischste und kraftvollste Rutschpartie hinlegte, die manchmal bis zu zehn Meter und mehr lang sein konnte. Man ritt bei diesem Wettbewerb hauptsächlich sogenannte Quarterhorses, die deswegen so hießen, weil sie auf der Viertelmeile die schnellsten aller Pferde waren und vor dem Sliding Stop daher am meisten Tempo machen konnten.
    »Einundzwanzig Fuß für Rob auf Sweetheart! Alle Achtung!«, plärrte der Hallensprecher, als das erste Pferd in einer dichten Staubwolke zum Stehen gekommen war. »Einen donnernden Applaus für Rob Derenger!«
    Peter schob sich schnell ein wenig Popcorn in den Mund, das ihm Mr Madigan in einem riesigen, blau-rot-weißen Eimer hinhielt, und klatschte dann begeistert in die Hände. Er konnte es kaum fassen, zu welchen Leistungen diese Pferde fähig waren.
    »Warte erst mal, bis das Bull-Riding dran ist«, raunte ihm Mr Madigan da zu, während der nächste Wettbewerber in die Arena ritt. »Da geht es dann richtig zur Sache! Und ein Freund von mir ist auch dabei.«
    »Ein Freund von Ihnen?«, fragte Peter nach.
    »Hm«, nickte Madigan und genehmigte sich auch ein paar Popcornkrümel. »Ewan Donovan! Bin mit ihm zur Schule gegangen, hab ihn aber schon lange nicht mehr gesehen. Er wohnt jetzt irgendwo bei Las Vegas und tourt das ganze Jahr mit seinem Pferdetross durch die Staaten.«
    »Weiß er, dass Sie hier sind?«, wollte Peter wissen, während seine Augen gebannt auf das Pferd starrten, das unten in der Arena durch den Sand fegte.
    »Ja«, erwiderte Kellys Vater, »ich hab ihn vor ein paar Tagen angerufen. Hat sich riesig gefreut und meinte, dass wir nach der Show doch mal zu ihm ins Reiterlager kommen sollen. Er würde uns dann seine Pferde zeigen und so.«
    »Wirklich?«, freute sich Peter. »Wir können da mal hinter die Kulissen blicken?«
    Mr Madigan grinste ihm gut gelaunt zu und deutete auf die Arena. Dort passierte gerade, was manchmal beim Sliding Stop vorkam. Das Pferd rutschte nicht in einem Stück durch den Sand, sondern verkantete mit den Hufen, kam ins Stolpern und bremste daher äußerst holprig und hart ab. Der Reiter konnte sich nur mit äußerster Mühe noch im Sattel halten.
    »Meine Güte, das war ja mal ’ne Bruchlandung!«, spottete der Ansager und das Publikum lachte. »Kopf hoch, Jab! Das nächste Mal klappt’s sicher besser!« Die Zuschauer klatschten zwar aufmunternd, aber der glücklose Cowboy trabte dennoch mit hängendem Kopf durch das Gatter aus der Arena.
    Vier weitere Reiter ließen ihre Pferde noch durch den Sand rutschen und schließlich stand ein gewisser Jack Osborn aus Tucson, Arizona, als Sieger im Reining fest. Es folgten ein paar Minuten Pause, in denen einiges in der Arena umgebaut wurde, doch dann war es endlich so weit. Der Höhepunkt der Show stand an, das Bull-Riding!
    Die Cowboys mussten sich bei diesem Wettbewerb acht Se-kunden auf dem Rücken eines riesigen, wilden Brahmanbullen halten, wobei sie sich nur mit einer Hand an einem Seil festklammern durften, das dem Tier um die Brust gebunden war. Nach diesen unendlich langen acht Sekunden konnten sie dann abspringen, wobei für die Bewertung des Reiters auch noch seine Haltung während des brutalen Ritts zählte. Aber die Bullen gebärdeten sich fast immer so rasend, nachdem man sie aus der engen Box hinaus in die Arena gelassen hatte, dass die meisten Cowboys bereits nach wenigen Augenblicken in hohem Bogen durch die Luft segelten und in den Staub flogen.
    Aber dann wurde es eigentlich erst richtig gefährlich. Die bockenden Bullen gingen nämlich in ihrer Wut auf alles los,
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