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Schlimmer geht immer

Schlimmer geht immer

Titel: Schlimmer geht immer
Autoren: David Lubar
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Erwachsene«, sagte ich.
    »Erwachsene haben aber keine Zeit für Computerspiele«, wandte er ein.
    Mir wurde klar, dass ich die Sache falsch anging. »Kaufst du mir eine Spielkonsole?«
    »Was kosten die denn?«, fragte Dad.
    »Eine richtig gute kostet ungefähr drei- oder vierhundert.« Als ich die Summe laut aussprach, kam sie mir sehr hoch vor. »Vielleicht auch weniger.«
    »Und dann noch das Geld für die Spiele, richtig?«, meinte Dad. »Und noch Controller und was man sonst so braucht, um die Konsole anzuschließen.«
    »Vermutlich.«
    »Tja, im Moment können wir uns das nicht leisten. Ich habe grad das Auto reparieren lassen, und es war viel teurer, als icherwartet hatte. Aber wenn du selbst darauf sparst, erlaube ich dir, eine Konsole zu kaufen, und ich schenke dir das erste Spiel. Mehr kann ich dir im Moment nicht anbieten.«
    »Danke.« Das war wahrscheinlich besser als nichts. Auch wenn ich weit entfernt davon war, eine solche Summe Geld zusammenzuhaben.
    Als wir nach Hause kamen, ging ich zum Computer, um meine E-Mails zu checken. Ich war überrascht, was in meinem Postfach auf mich wartete.

5

HETZJAGD

    In meinem Postfach fand ich die üblichen E-Mails vor. Abigail hatte mir einen Link zu einem lustigen Katzenfoto geschickt, Mookie hatte ein paar blöde Witze rumgemailt und ein Video von einem Typen, dem ein tiefgefrorener Lachs auf die Birne geschlagen wird. Nichts Überraschendes also. Aber dann sah ich diese Mail:
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Wir treffen uns gegenüber von den Fahrstühlen.
    Ich musste kein Superspion sein, um diese Nachricht zu verstehen. Peter Pflugschar war der Name, den Mr Murphy bei dem Online-Multiplayer-Spiel verwendet hatte, über das er michbeim ersten Mal kontaktiert hatte. Mit »gegenüber von den Fahrstühlen« konnte nur ein Ort gemeint sein: Mr Murphy wollte mich heute Abend im BUM-Hauptquartier treffen. Man gelangte dorthin, indem man im Nationalmuseum für Fliesen und Mörtel den Fahrstuhl nahm. Sämtliche Fahrstühle des BUM waren an Orten versteckt, an denen sich niemand freiwillig aufhält. Die Idee war ziemlich clever.
    Ich war erstaunt, dass er mir eine Mail geschickt hatte. Bisher hatte er mich immer auf die seltsamsten Arten verständigt, durch Roboterfledermäuse, Laserstrahlen, explodierende Tauben oder Ähnliches. Geheimhaltung war ihm sehr wichtig. Wahrscheinlich war das auch gut so, schließlich war er Geheimagent. Andererseits war ich ja auch einer, und ich war trotzdem der Meinung, dass nichts verkehrt daran war, wenn wir uns normale Mails schickten.
    Jedenfalls war ich sehr froh, von ihm zu hören. Die miesen Typen von VADU hatten ihm übel mitgespielt. Er sprach nie darüber, was genau sie mit ihm gemacht hatten, aber ich war mir sicher, dass es nichts Nettes war.
    Als meine Eltern im Bett waren, schlich ich mich aus dem Haus und ging zum Museum. Die Tür war nicht abgeschlossen, und eine Dame saß am Empfangstisch. Ich ging hinein und nahm den Fahrstuhl. Es war kein gewöhnlicher Fahrstuhl, sondern eher eine Art Achterbahn oder Raketenschiff. Nachdem ich mich gesetzt und den Sicherheitsbügel heruntergezogen hatte, schoss die Kabine direkt zum BUM-Hauptquartier. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo es sich befand.
    »Eine Mission?«, fragte ich Mr Murphy, als ich aus dem Fahrstuhl stieg. Ich brannte darauf, einen neuen Auftrag zu bekommen. Mein letzter Einsatz war ziemlich gefährlich gewesen, aberauch wahnsinnig aufregend. Es war, als wäre ich mitten in ein Computerspiel geworfen worden.
    »Demnächst«, sagte er. »Erst einmal müssen wir noch trainieren und ein paar Feldversuche machen. Du bist schließlich immer noch grün hinter den Ohren.«
    Ich griff mir hinter das Ohr und hielt dann den Finger hoch. »Bin ich nicht, sehen Sie?«
    »Das ist nur so eine Redensart. Es bedeutet, dass das alles für dich immer noch sehr neu ist. Du musst noch viel lernen. Deshalb habe ich dich heute Abend hierherbestellt.«
    »Sie haben mir eine E-Mail geschickt«, bemerkte ich. »Ich dachte, das wollten Sie nicht tun.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich dachte mir, ich sollte deinem ständigen Genörgel mal nachgeben und es auf deine Weise versuchen. Aber bilde dir bloß nicht ein, du könntest jetzt alle möglichen Änderungsvorschläge machen. Wie schon gesagt, in Bezug auf Spionage bist du immer noch wie ein Neugeborenes.« Er zeigte auf einen der anderen Fahrstühle, die die Wand säumten. »Lass uns
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