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Schlimmer geht immer

Schlimmer geht immer

Titel: Schlimmer geht immer
Autoren: David Lubar
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auf das Essen von jemand anderem niesen konnte. Aber leider hatten wir als Nächstes Sport. Im Gegensatz zum Mittagessen war der Unterricht nicht nur für unseren Jahrgang.
    Wir wurden wieder mit den Achtklässlern zusammengelegt. Schlimmer noch: Unser Sportlehrer und ihrer taten sich zusammen. Und noch viel schlimmerer (ich weiß, Abigail würde sagen, das Wort gibt es nicht, aber hier ist es definitiv angemessen): Mr Lomux war zurück. Er war eine Weile weg gewesen, woran ich nicht ganz unschuldig war, und ohne ihn hatte ich Sport eigentlich ganz lustig gefunden.
    »Oh nein«, sagte Mookie, als wir auf das Spielfeld gingen. Er zeigte auf den Mittelschullehrer. »Der sieht noch härter aus als Mr Lomux. Wie eine Bulldogge.«
    Mookie hatte recht. Mr Scotus sah aus wie eine Bulldogge, die nicht genug Schlaf gekriegt hatte. Er war total muskulös und durchtrainiert. Unter den Augen hatte er dunkle Ringe, und sein Knurren könnte einen Stein spalten.
    »Hey«, sagte Mookie. »Wo wir grad über Tiere reden, was ist das Lieblingstier eines Zombies?«
    »Keine Ahnung.« Ich hatte keine Lust, zu raten.
    »Das Faultier«, sagte Mookie. »Verstanden? Faul-tier.« Er krümmte sich vor Lachen, bis Mr Lomux in seine Pfeife blies und Mookie anbrüllte, er solle aufhören herumzualbern.
    Wir spielten Football. Glücklicherweise mischten sie die Klassen nicht durcheinander, sondern ließen uns mit Gleichaltrigen spielen.
    »Ich bin echt froh, dass wir nicht gegen Ridley spielen müssen«, meinte Mookie.
    Ich beobachtete, wie Ridley seinen Arm ausstreckte und damit zwei rennende Kids stoppte, die flach auf ihre Hintern fielen. Ich konnte mir ziemlich genau vorstellen, was passieren würde, wenn er das bei mir machen würde. Mein Kopf würde abfliegen und über das Spielfeld hüpfen, und die anderen würden anfangen, damit Fußball zu spielen.
    »Ridley sieht aus, als machte es ihm Spaß, anderen wehzutun«, bemerkte ich.
    »Genau wie Rodney eben.« Mookie deutete mit dem Kopf auf die beiden Sportlehrer, die auf der Tribüne nebeneinandersaßen und sich unterhielten. »Denen ist das völlig egal, was?«
    »Sieht so aus.« Ein anderes Kind ging zu Boden, weil Ridleysich dagegengeschmissen hatte wie ein Holzklotz, oder besser ein Killerklotz. Der Kleine drehte sich zweimal um die eigene Achse, bevor er zu Boden ging. Ridley grinste, als hätte er gerade zum dritten Mal hintereinander auf der Kegelbahn alle neune getroffen. Rodney wütete auch ziemlich herum, aber ich war heute in seiner Mannschaft, also hatte ich nicht ganz so viel zu befürchten.
    Nach dem Sportunterricht gingen wir zurück ins Klassenzimmer. Es war völlig überfüllt, aber hier war es immer noch sicherer als auf dem Spielfeld.
    »Sollen wir heute zusammen rumhängen?«, fragte ich Mookie und Abigail, als die Schule aus war.
    »Geht nicht«, antwortete Abigail. »Ich muss zum Augenarzt.«
    »Ich kann auch nicht«, sagte Mookie. »Meine Mom hat total geniale Sneakers für mich bei einem Preisausschreiben gewonnen. Solche, die leuchten, wenn man auftritt. Wir holen sie jetzt ab.«
    Ich seufzte.
    »Was ist denn?«, fragte Abigail mich.
    »Es ist Teddysaison«, erklärte ich.
    »Jetzt schon?«, fragte Mookie. »Es war doch vor Kurzem erst Teddysaison.«
    »Ja«, stöhnte ich. »Das ist zweimal im Jahr.«
    »Wovon redet ihr?«, fragte Abigail.
    Ich erklärte es ihr.
    »Das klingt ja ganz entzückend!«, rief sie.
    »Du hast echt keine Ahnung.« In der Hoffnung, dass ein riesiges Loch sich vor mir auftun und mich verschlucken würde, ging ich nach Hause.

4

ZUCKERSÜSSE FOLTER

    Ich hatte das Haus ein paar Stunden für mich, also konnte ich mich mal richtig entspannen und musste nicht höllisch aufpassen, ob ich aus Versehen etwas tat, das Mom auf die Idee bringen könnte, ich sei kein normales Kind. Aber ich wusste, das würde nicht lange andauern. Als sie durch die Tür platzte, beladen mit Katalogen und Postern, war sie so aufgekratzt, als hätte sie zweiunddreißig Tassen Kaffee und eine halbe Palette Energydrinks auf ex getrunken.
    Ihre Ausgelassenheit hatte vor einer oder zwei Wochen als leises Rumoren begonnen, aber es wurde immer schlimmer, je näher die Teddysaison rückte. So nannten Dad und ich das. Teddysaison. Der Olle Teddy , der Teddy-Bastel-Laden, in dem meine Mutter arbeitete, brachte nämlich zweimal im Jahr eine neue Kollektion an Teddys und Teddyoutfits heraus. Zu meinerÜberraschung gab es offenbar viele Menschen auf dieser Welt, denen es Spaß
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