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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili
Autoren: Joe R. Lansdale
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sich ziemlich gut als Wischlappen.«
    »Nett.«
    »Wie geht’s dir, Mann?«
    »Ich weiß nicht recht.«
    »Ja, ich auch nicht. Hat sich in kurzer Zeit ziemlich viel verändert. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Der arme alte Leon.«
    »Ja.«
    »Clinton wird ziemlich fertig sein.«
    »Ja. Und die arme Ella.«
    »Genau. Die arme Ella. Weißt du, was ich glaube?«
    »Was?«
    »Ich glaube, das Schlimmste ist vorbei.«
    »Du redest hier von unserem Leben. Kommt mir so vor, als wärst du idiotisch optimistisch. Jedes Mal, wenn wir uns umdrehen, öffnen wir ’ne Büchse mit Würmern.«
    Leonard schlug mir auf die Schulter. »Ist schon in Ordnung, Mann. Wir rappeln uns schon wieder auf. Big Man hatte ’n Hühnchen mit Pierre zu rupfen und hat es auch getan, also ist Pierre kein Problem mehr. Big Man wird jetzt kein Interesse mehr an uns haben. Es ist nur ’ne Frage der Zeit, bis die Cops ihn schnappen. Ein Bursche, der so aussieht, kann sich nicht ewig verstecken. Was King betrifft, tja, ich würde sagen, wir übergeben Charlie die Bänder und lassen ihn die Sache regeln. Wir haben alles getan, was wir tun können.«
    »Wird wohl so sein.«
    »Heute war es anders als sonst.«
    »Das ist eine Untertreibung.«
    »Nein, ich meine, ich war’s, der dich davon abgehalten hat auszurasten. Normalerweise läuft es immer andersrum.«
    »Das ist es ja gerade. Ich war kurz davor, einen Mann zu erschießen, und zwar aus Wut und Misstrauen. Hätte ich ihn getroffen, wäre ich nicht besser als Big Man, Pierre und die anderen.«
    »An deinem schlimmsten Tag bist du noch besser als sie alle zusammen. Wenn du King umgelegt hättest, hätte das nicht meine Gefühle verletzt.«
    »Leonard, manchmal jagst du mir Angst ein.«
    Jim Bob ging hinein, um zu bezahlen.
    Ich sagte: »Er macht keinen sonderlich verstörten Eindruck, findest du nicht auch?«
    »Ich hab so das Gefühl, dass dieser verdrehte kleine Scheißer schon mehr Leichen und abartigen Scheiß gesehen hat als wir, Hap.«
    »Ich habe das Gefühl, als wäre mein Leben vergiftet worden. Ich komme von einem beschissenen Job nach Hause, werde von einem tollwütigen Eichhörnchen gebissen, meine Krankenversicherung ist für den Arsch, und mein bester Freund wird des Mordes beschuldigt.«
    Leonard nickte. »Gestern lebe ich noch mit diesem Burschen zuammen, den ich liebe, und dann brennt er mit ’nem Schmierlappen durch. Dann wird Raul umgebracht, und ich finde heraus, dass er selbst ’n Schmierlappen war. Das bringt einen ziemlich aus der Fassung. Ich dachte, ich könnte mir meine Kerle besser aussuchen.«
    »In Anbetracht meiner Katastrophen mit Frauen kann ich dazu nicht viel sagen.«
    »Du hast recht. Das kannst du nicht.«
    »Mit Brett könnte es anders laufen. Ich möchte gern glauben, dass sie anders ist. Ich will glauben, dass ich anders bin. Dass ich mich verändert habe. Dass ich nicht mehr ganz so dämlich bin.«
    »Tja, ich hab den Eindruck, dass Brett ’ne Wahnsinnsfrau ist. Was dich angeht, wie wär’s, wenn wir uns nicht allzu große Hoffnungen machten?«

30
    Ein paar Tage später rief ich zusätzlich noch Charlie an und erzählte das meiste, was ich wusste, wobei ich nur sehr wenig zurückhielt. Die Cops waren bereits in Pierres Wohnung gewesen und hatten die Videos gefunden. Es gab auch Videos ohne Gesichtsbalken, sodass die meisten der an dieser traurigen Geschichte beteiligten Leute identifiziert werden konnten.
    »Ich wollte dir und Leonard noch für den Kram danken, den ihr in meinen Briefkasten geworfen habt, Hap.«
    »Welchen Kram?«
    Charlie lachte. »In Ordnung. Wenn du es so haben willst. Aber irgendein hilfsbereiter Hurensohn hat da zwei Videos und ein Notizbuch mit verschlüsselten Telefonnummern deponiert. Auf dem einen Video geht es um Fett, auf dem anderen um Sex und Gewalt.«
    »Nützen sie was?«
    »Sie haben auf keinen Fall geschadet. Wir haben hier einen der seltenen Fälle, in denen ein ganzer Ring von Arschlöchern ausgehoben wird. Ein paar von den beteiligten Bikern werden wohl ungeschoren davonkommen, weil wir nicht genug gegen sie in der Hand haben. Im Augenblick gibt es einen ganzen Haufen von Videoladenbesitzern mit dem Arsch auf Grundeis. Es geht mir ziemlich gegen den Strich, euch überhaupt irgendwas als Verdienst anzurechnen, aber in dieser Geschichte könnt ihr wirklich stolz auf euch sein.«
    »Ja, aber um welchen Preis?«
    »Um den Preis, der bezahlt werden musste. Ihr hättet es besser machen können. Ihr hättet das Gesetz
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