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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition)
Autoren: C. J. Lyons
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herumwirbelte und dabei fast den Totmannschalter fallen ließ. Lucy hielt ihre Hand über seine, um den Schalter gedrückt zu halten.
    »Megan, Ashley, rennt. Los!«

KAPITEL 43
Montag, 2.22 Uhr
     
    Burroughs erreichte die aufgeschossene Labortür in dem Moment, als er den Schuss hörte. Er holte einmal tief Luft und rannte, so schnell er konnte. Callahan zerrte ein junges Mädchen, aber nicht Ashley, durch eine Stahltür heraus, die zum Hauptlabor führte.
    »Lucy ist noch da drin«, keuchte er.
    »Und Ashley«, schrie das junge Mädchen und versuchte, sich aus den Armen ihres Vaters zu befreien, um in den Flur zurückzulaufen.
    »Gehen Sie«, befahl Burroughs und hob seine Waffe. Dann trat er in den Flur, wo er verblüfft feststellen musste, dass Lucy und Fletcher vor einem offenen Kühlraum standen und Ashley mit einer Pistole auf beide zielte.
    Fletcher blutete aus einem Bein, während Guardino ihn festhielt, eine Hand fest um seine Hand mit dem Totmannschalter geschlossen, die andere im Würgegriff um seinen Hals. Sein Gesicht war dunkelrot, und er hing schlaff in ihrer Umklammerung. Seine Pistole lag auf dem Boden, unerreichbar für Guardino, selbst wenn sie eine Hand frei gehabt hätte.
    »Schaffen Sie sie hier raus«, rief Guardino.
    Burroughs trat vor, und Ashley wirbelte herum, zielte nun auf ihn. Ihr Gesicht war vollkommen ausdruckslos, als wüsste sie gar nicht, was real war, als hielte sie das alles nur für ein verrücktes Spiel.
    Er hielt in der Bewegung inne und ließ seine Pistole sinken. »Lass die Waffe fallen, Ashley. Ich tue dir nichts.«
    »Nein«, erwiderte sie mit einem Stirnrunzeln, das sie viel jünger aussehen ließ, fast wie ein Kleinkind. »Ich werde – ich kann nicht.«
    »Doch«, sagte Guardino mit leiser, unaufgeregter Stimme. Einer Stimme, die nur Mütter draufhatten, beruhigend und gebieterisch zugleich. »Doch, das kannst du, Ashley. Du bist von vielen Leuten angelogen worden, aber ich sage die Wahrheit. Du musst mir vertrauen, Ashley. Kannst du das? Mir vertrauen?«
    Ashley drehte sich langsam um und schaute Guardino in die Augen. Guardino nickte langsam, und Ashley tat es ihr gleich. »Braves Mädchen. Und jetzt, Ashley, musst du die Waffe auf den Boden legen und mit Detective Burroughs gehen.«
    »Aber – nein. Er, was er getan hat …« Ihre Stimme versiegte, doch ihre Absicht war klar, als sie auf Fletcher zielte.
    »Ich weiß, was er getan hat. Ich war da, in der Scheune. Ich habe die Schlangen gesehen, den Gestank gerochen. Ich war da, Ashley.«
    »Wirklich?« Sie hielt weiter die Waffe auf Fletcher gerichtet.
    Burroughs wollte auf Ashley zugehen, blieb aber stehen, als Guardino kaum merklich den Kopf schüttelte.
    »Ja. Ich wünschte, ich wäre früher gekommen und hätte dich retten können.«
    »Er hat behauptet, er hätte mich gerettet. Er hat gelogen.«
    »Ja, er hat gelogen. Und dafür wird er bezahlen. Aber du musst mir jetzt vertrauen, Ashley. Überlass das mir. Du warst sehr, sehr tapfer dort in der Dunkelheit mit all den Schlangen. Und jetzt musst du noch einmal tapfer sein, nur ein paar Minuten lang. Vertraust du mir, Ashley?«
    Guardinos hypnotischer Tonfall hätte eine Kobra dazu gebracht, sich zu verknoten, und Burroughs spürte, wie er synchron mit Ashley nickte.
    »Ich vertraue Ihnen.« Die Worte kamen zögernd, aber am Ende senkte Ashley doch den Arm.
    »Gut. Und jetzt leg bitte die Waffe auf den Boden und lass dich von Detective Burroughs hier rausbringen. Und dann schließt du die Tür hinter dir, wenn ich bis drei gezählt habe. Bist du bereit?«
    Guardinos Würgegriff lockerte sich so weit, dass Fletcher wieder Luft bekam und die Farbe in sein Gesicht zurückkehrte. Sogleich begann er, die Hand zu attackieren, die Guardino über den Totmannschalter hielt.
    »Eins, zwei, drei«, rief sie hastig, als Fletcher drauf und dran war, seine Hand aus ihrer Umklammerung zu befreien.
    »Nein, Ashley«, schrie Fletcher. »Ich liebe dich doch! Geh nicht weg!«
    Die Waffe fiel scheppernd zu Boden, als Burroughs Ashley packte und sie von der Stahltür wegriss.
    ***
    Sobald Burroughs Ashley in Sicherheit gebracht hatte, hörte Lucy auf zu kämpfen. Ein gespenstisches Gefühl der Ruhe bemächtigte sich ihrer, und alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen, als wäre die Welt um sie herum zu einem Film geworden und sie dazu bestimmt, ihre Rolle zu spielen.
    »Nein!«, schrie Fletcher, als Ashley verschwand. Dann fiel er über Lucy her. »Das haben Sie angerichtet! Das
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