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Schlamm, Schweiß und Tränen

Schlamm, Schweiß und Tränen

Titel: Schlamm, Schweiß und Tränen
Autoren: Bear Grylls
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oder gar der Schlangenbiss, den ich mir in
Borneo zugezogen habe.
    Es gab unzählige Situationen, in denen ich dem Tod gerade noch
einmal von der Schippe gesprungen bin.
    Sie alle verschwimmen irgendwie in meiner Erinnerung. Alle waren übel.
    Doch alle sind sie gut ausgegangen. Ich bin am Leben.

    Es gibt viel zu viele solcher Situationen, um mich darüber aufzuregen. Denn das Einzige, worauf es im Leben ankommt, ist zu leben.
    Ich lächle nur.
    Am nächsten Tag ist der Zusammenstoß vergessen. Für mich gehört er der Vergangenheit an. Unfälle passieren eben; niemand hat
Schuld daran.
    Ich habe meine Lektion gelernt.
    Hör auf Deine innere Stimme.
    Und weiter geht's.
    „Hey, Si, ich nehm's locker. Du gibst mir einfach eine Pifia Colada
aus, wenn wir hier rauskommen. Ach, und außerdem werde ich die
Rechnungen für Bergrettung, Krankenhaus und Physiotherapie an
Dich weiterleiten."
    Er greift nach meiner Hand und drückt sie. Ich mag diesen Kerl
einfach.
    Wir haben immerhin schon so manches Abenteuer gemeinsam gemeistert.
    Ich schaue an mir herunter - auf meine zerrissenen Ski-Latzhosen,
auf meine mit Blut verschmierte Jacke, die zertrümmerte Minikamera
und die zerbrochene Skibrille.
    Doch insgeheim frage ich mich: ,Wann wurde dieses ganze verrückte Treiben eigentlich zu meiner Welt?"

     

Die jungen Leute wissen noch
zu wenig, um vernünftig zu handeln.
Darum versuchen sie das
Unmögliche - und bringen es,
Generation für Generation,
aufs Neue zuwege.
    - Pearl S. Buck, US-amerikanische Schriftstellerin
und Literaturnobelpreisträgerin

     

Mein Urgroßväter Walter Smiles hatte eine ganz
klare Vorstellung von seinem Lebenstraum. Denn während er an der
nordirischen Küste, die er so sehr liebte, die frische salzige Meeresluft
einatmete, ließ er seinen Blick zu den weit draußen liegenden Copeland Islands von County Down schweifen. Er gelobte, dass er eines
Tages nach Portavo Point - an diese ursprüngliche und windumtoste
Bucht - zurückkehren würde, um genau hier zu leben.
    Er träumte davon, sein Glück zu machen, seine große Liebe zu
heiraten und ein Haus für sich und seine Braut zu bauen - hier, in
dieser kleinen Bucht, von der aus man die zerklüftete irische Küstenlinie überblicken kann. Es war ein Traum, der nicht nur sein Leben,
sondern letztlich auch sein Lebensende prägen sollte.

    Walter stammte aus einer starken, hoch motivierten und zielstrebigen Familie. Sie war zwar nicht einflussreich und gehörte auch nicht
zur High Society, dafür zeichneten sich ihre Mitglieder aber als vernünftige und tatkräftige Menschen mit großem Familiensinn aus. Walters Großvater war Samuel Smiles, der Autor des 1859 erschienenen bahnbrechenden „Motivations"-Ratgebers mit dem Titel Self--Help. Das Werk galt als Meilenstein und wurde sofort zu einem Bestseller, dessen Erstausgabe sogar noch höhere Verkaufszahlen erzielte als On the Origin ofSpecies' von Charles Darwin.

    Samuels Buch Self--Help betonte insbesondere auch den Leitsatz,
dass harte Arbeit und Durchhaltevermögen eine Schlüsselrolle bei der
persönlichen Weiterentwicklung spielen. In der viktorianischen Gesellschaft traf sein Buch Seif-Help haargenau ins Schwarze, denn zur
damaligen Zeit lag einem Engländer die Welt regelrecht zu Füßen,
sofern er über den nötigen Elan und Unternehmungsgeist verfügte,
um sich tatkräftig für die Verwirklichung seiner Ziele einzusetzen.
Das Buch wurde zum ultimativen Leitfaden, der dem gewöhnlichen
Mann auf der Straße das Rüstzeug an die Hand gab, nach den Sternen zu greifen. Die Kernaussage des Buches machte deutlich, dass der
Adelsstand kein Geburtsrecht ist, sondern dass er durch unser Handeln definiert wird. Es enthüllte die einfachen, bislang jedoch unausgesprochenen Grundsätze für ein sinnvolles und erfülltes Leben und
definierte einen Gentleman einzig auf der Grundlage seines Charakters und nicht etwa seiner Abstammung.
    Reichtum und gesellschaftliche Stellung gehen nicht zwingend Hand
in Hand mit echten ritterlich-edelmütigen Charaktereigenschaften.
    Denn ein armer Mann, welcher reich ist an Mut und Tatkraft, ist in
jeglicher Hinsicht einem reichen Mann, welcher arm ist an Mut und
Tatkraft, weit überlegen.
    Um es mit den Worten des heiligen Paulus zu sagen, der Erstgenannte
„hat nichts und besitzt doch alles`, während der Letztgenannte zwar
alles besitzt und dennoch nichts hat.
    Nur diejenigen, welche arm sind an Mut und Tatkraft, sind wahrhaftig
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