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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland
Autoren: Karen Hawkins
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Dutzend Kinder hätten, würde ich dich und deine Schwestern nicht weniger lieben.“
    Sie schaute Hugh an, und in diesem Moment begriff er, dass sie das eine geschaffen hatte, wozu er nicht in der Lage gewesen war -eine Familie. Aber nicht sein verzerrtes Bild von einer Familie.
    Vielmehr hatte sie ihm irgendwann während ihres gemeinsamen Weges eine bessere, großzügigere Bedeutung dieses Wortes beigebracht. Und nun verstand er, dass es nicht darum ging, Menschen auszuschließen, sondern darum, sie einzulassen. Und sie hatte es ihm mit Geduld und Liebe gezeigt.
    Liebe. Sie liebte ihn. Diese erstaunliche Erkenntnis traf ihn mit der Kraft und Stärke einer von den MacLeans ausgelösten Flut. Er hatte keine Ahnung, wann es passiert war; er wusste nur, dass er es endlich begriffen hatte. Und das war nur möglich, weil sein eigenes Herz von denselben Gefühlen erfüllt war. Er liebte sie ebenfalls.
    Als er den Mund öffnete, um es ihr zu sagen, wurde die Tür aufgestoßen, und Ferguson stürmte in die Halle. Er war in einen tropfnassen Umhang gehüllt. „Ich hab’ Ihr Pferd gebracht, Mylord. Und meins auch gleich. Ich hoff’ nur, dass wir sie finden“, erklärte er mit grimmiger Entschlossenheit. „Einer von den Stallburschen hat vor fast einer Stunde ihr Pferd gesattelt.“
    „Der verdammte Idiot!“
    „Er wird den Riemen zu spüren bekommen, bevor der Tag vorbei is’, so viel steht fest. Zum Glück ist noch heller Vormittag. Wir werden sie sicher finden, bevor es dunkel wird.“
    „Das müssen wir auch“, sagte Hugh mit gepresster Stimme zu. „Wir brauchen alle Männer ..."
    „Ich hab’ schon Bescheid gesagt, Mylord. Angus und Liam hab ich aufgetragen, die Stallburschen zu holen und außerdem noch jeden Mann, den sie finden können.“
    „Gut.“ Hugh umarmte Christina und schob sie dann sanft in Catrionas Arme. „Ich werde Dougal und ein paar seiner Männer holen und mit ihnen die Straßen in Richtung Dorf absuchen. Sie kann noch nicht weit gekommen sein.“ Er schaute Nora an. „Bleiben Sie hier, bis wir Devon gefunden haben?“
    „Natürlich.“
    Catrionas Blick suchte seinen, und in ihren Augen schimmerten Tränen. „Bitte, finde sie schnell!“
    Hugh reagierte auf ihre Worte mit einem nachdrücklichen Kuss und hoffte, dass sie die Liebe in seinen Augen lesen konnte. „Wir werde nicht eher zurückkommen, als bis sie in Sicherheit ist.“
    Dann wandte er sich auf dem Absatz um und ging zur Tür. Wenn er zurückkehrte, würde er mit Catriona reden. Es war an der Zeit, die Dinge geradezurücken und von vorn anzufangen. Er schlug seinen Kragen hoch, senkte den Kopf und ging hinaus in den Regen.
    Von dem Fenster neben der Haustür aus schauten Triona und die Mädchen hinter Hugh und Ferguson her, als sie davonritten. Dort draußen peitschte der Wind den Regen in alle Himmelsrichtungen, und das strömende Wasser schien alle Wärme mit sich zu nehmen.
    Mrs Wallis kam herbeigeeilt. Besorgnis lag in ihrem Gesicht. „Ich habe gehört, dass das Mädchen weg ist,“
    Triona nickte, und Mam erwiderte: „MacLean ist schon unterwegs, um nach ihr zu suchen.“
    „Er findet sie ganz sicher bald. Kommen Sie. Ich habe im Salon Gebäck und Tee vorbereitet. Sie können sich genauso gut stärken, während Sie darauf warten, dass Seine Lordschaft sie zurück nach Hause bringt.“
    „Tee ist jetzt genau das Richtige“, stimmte Mam zu. „Kommt, meine Lieben. Es hilft auch nicht, wenn wir in den Fluren herumstehen.“
    Christina schniefte leise und befreite sich sachte aus Trionas Umarmung. „Ein bisschen Tee wäre schön.“
    Mühsam verzog Triona den Mund zu einem Lächeln. „Kommt, lasst uns alle Kekse aufessen, damit wir Devon damit ärgern können, wenn euer Vater sie zurückbringt.“
    Aggie gelang es, ebenfalls zu lächeln. „Ich werde noch ein paar mehr essen als sonst.“
    Bald saßen sie im Salon, und vor ihnen auf dem Tisch standen ungegessene Plätzchen und volle Teetassen, die niemand anrührte. Draußen strömte der Regen noch heftiger als zuvor vom Himmel.
    Die Minuten vergingen. Dann war eine Stunde vorüber. Triona bemühte sich, nicht zu oft aus dem Fenster zu schauen, doch das war schwierig. Christina sah ununterbrochen nach draußen und zuckte bei jedem Donnern zusammen. Es kostete Triona all ihre Beherrschung, nicht aufzuspringen und nach der Kutsche zu verlangen. Doch was würde das bringen? Sie wusste nicht, wohin Devon geritten war, und mit der Kutsche konnte man viele Wege, die auf dem
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