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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland
Autoren: Karen Hawkins
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Gründen.“ Mam kniff ihre scharfen Augen zusammen. „Sie wollten, dass MacLean schlecht über dich denkt, und deshalb ist es nötig, dass er ein ernstes Gespräch mit ihnen führt. Ich würde mich sehr in MacLean täuschen, wenn er das nicht begreift.“
    „Ich will nur nicht, dass durch diese Geschichte das Verhältnis zwischen mir und meinen Stieftöchtern noch angespannter wird. Es ist doch im Grunde eine so unwichtige Sache, ich hätte das selbst mit ihnen regeln können.“
    „Sicher. Aber ihr seid nun mal eine Familie, und als Familie müsst ihr eure Schwierigkeiten klären. Es ist ganz in Ordnung von MacLean, dass er mit den Kindern redet, denn was sie getan haben, haben sie wegen seines Verhaltens gemacht.“
    Plötzlich hallte Hughs barsche Stimme durchs Haus. „Angus! Liam!“
    Catriona wirbelte herum, als Hugh die Treppe heruntergerannt kam. Christina und Aggie waren dicht hinter ihm, und die Gesichter der beiden Mädchen waren tränenüberströmt.
    „Was ist los?“, rief Catriona ihnen entgegen.
    „Devon ist verschwunden.“ Hugh wandte sich an Liam, der in diesem Moment die Halle betrat. „Sattle mein Pferd, und zwar schnell!“
    „Sehr wohl, Mylord.“ Der Diener eilte davon.
    „Hast du irgendeine Ahnung, wo sie sein könnte?“, erkundigte sich Mam.
    Hugh schüttelte den Kopf. „Sie ist von zu Hause fortgelaufen. Ein paar ihrer Kleider fehlen, und es sieht aus, als hätte sie ihr Reitkostüm angezogen.“ Für einen Moment presste er die Lippen aufeinander. „Wenn einer meiner Stallburschen so verrückt war, bei diesem Wetter ein Pferd für sie zu satteln ... “ Er ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen.
    Christina rang vor Sorge die Hände. Sie war leichenblass. Aggie versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken, doch es gelang ihr nicht ganz. Triona nahm das jüngere Mädchen in die Arme und schaute Hugh über ihren Kopf hinweg an. „Warum ist Devon weggelaufen?“
    Er zögerte. „Sie hat eine Nachricht hinterlassen.“
    Christina hob die Hand, mit der sie einen zerknüllten Zettel umklammerte. „Wir ... wir waren das, die die Möbel verrückt haben. Devon dachte, Papa würde uns deswegen ausschimpfen. Es war ja auch unsere Schuld, aber sie ...“
    Triona streckte einen Arm aus, zog das ältere Mädchen ebenfalls an sich und umarmte sie fest, während Christina Tränen über das Gesicht liefen.
    „Es gibt nichts, worüber ihr euch Gedanken machen müsst! Es war ein Scherz und nicht mehr. Meine Geschwister und ich haben viel schlimmere Dinge angestellt, das könnt ihr mir glauben.“
    Christina wich vor ihr zurück. „Es war kein Scherz. Wir ... wir wollten, dass du fortgehst. Wir hatten Angst, dass Papa uns wegschickt.“
    „Was?“ Hugh klang verwirrt.
    „Wir dachten, wenn du anfängst, Catriona zu mögen, würdest du uns nicht mehr wollen. Wir haben uns davor gefürchtet, dass ihr zwei ein Kind bekommt. Und dann würden wir im Wege sein und ...“
    Hugh legte ihr die Hände auf die Schultern und beugte sich so weit herunter, dass seine Augen auf einer Höhe mit ihren waren. „Hör mir zu, Christina. Ganz gleich, was in meinem Leben geschieht oder wer dieses Leben mit mir teilt, ich würde euch niemals verlassen.“
    „Und ich würde niemals zulassen, dass er das tut“, fügte Triona in entschiedenem Ton hinzu. „Was soll das für ein Mann sein, der seine Kinder im Stich lässt?“
    „Aber ...“ Christina legte ihr Gesicht in tiefe Falten. „Wir sind nicht seine Kinder!“
    Catriona blinzelte verwirrt und schaute Hugh dann erstaunt an. „Darüber habe ich mir schon so meine Gedanken gemacht“, murmelte Mam.
    Hugh wurde das Herz schwer. War Devon tatsächlich aus diesem Grund davongelaufen? „Wir haben doch schon über dieses Thema gesprochen, Christina. Ihr drei seid meine Kinder, weil ich es für mich so beschlossen habe, und niemand, am allerwenigsten Catriona, möchte, dass es anders ist.“ Über Christinas Kopf hinweg schaute er seine Frau an. „Habe ich recht?“
    Er hatte nicht vorgehabt, ihr die Frage in einem so herausfordernden Ton zu stellen, aber in jedem seiner Worte schwang Entschlossenheit mit.
    Catriona zuckte nicht mit der Wimper. Ihr Blick wurde weich, ihre vollen Lippen bebten. „Sie sind deine Töchter, und nun sind sie auch meine. Sie gehören hierher, nach Gilmerton, zu uns.“ Sie zog Aggie fester an sich. „Ich stamme aus einer großen Familie, Christina. Ich habe genug Liebe für alle, die hier leben. Selbst wenn Hugh und ich ein
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