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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland
Autoren: Karen Hawkins
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Hugh. „Wo war das Mädchen?“
    „Sie hat in der Scheune meines Bruders gewartet, dass das Unwetter vorüberzieht.“
    „Ich bin froh, dass sie genug Vernunft besessen hat, sich ein trockenes Plätzchen zu suchen.“
    Devon verzog ihr Gesicht zu einer jämmerlichen Grimasse. „Ich ... ich wollte nicht allen so ... so ... viele So... Sorgen bereiten. Es ... es ... tut mir nur leid, weil...“
    „Pst.“ Hugh küsste sie auf die Wange. „Ich bin einfach nur froh, dass wir dich gefunden haben. Wenn dir etwas zugestoßen wäre ...“ Seine Stimme brach, und er zog sie heftig an sich.
    „Devon!“ Christina und Aggie kamen die Treppe heruntergelaufen, und Hugh ließ sie los, damit sie ihre Schwestern umarmen konnte. „Wo war sie?“, wollte Christina von Hugh wissen.
    „Auf dem Grundstück eures Onkels.“
    „Genau da, wo ich dachte, dass sie sein würde! Ich bin ja so froh, dass Catriona euch gefunden hat.“
    „Catriona?“
    Christinas Lächeln verblasste. „Hast sie dich nicht...“
    Nora trat nach vorn. „Catriona ist losgeritten, um Sie in MacFarlane Manor einzuholen und Ihnen von den Verstecken der Mädchen dort zu erzählen.“
    Zum zweiten Mal an diesem Tag blieb Hugh fast das Herz stehen.
    Die Eingangstür wurde aufgestoßen, und Ferguson rannte in die Halle. „Mylord! Bluebell ist gerade ohne Reiter zurückgekommen!“
    Unter Hughs Füßen schien der Boden zu schwanken.
    Dougal runzelte die Stirn. „Catriona kann nicht in Richtung meines Besitzes geritten sein, wir wären ihr unterwegs begegnet.“ „Sie hatte nicht vor, die Hauptstraße zu nehmen“, erklärte Christina.
    Alle Köpfe wandten sich ihr zu.
    „Sie hat einmal gesehen, wie Devon und ich auf dem alten Pfad entlanggeritten sind. Auf dem Weg durchs Tal.“
    „Ich habe euch beiden verboten, jemals diesen Weg zu benutzen! Er ist sehr gefährlich“, wetterte Hugh.
    „Wir reiten nur dort entlang, wenn wir sonst zu spät kommen würden, oder ...“ Sie warf Dougal einen Blick zu. „Oder wenn wir in Schwierigkeiten sind.“
    „Verdammt noch mal, wenn Catriona diesen Weg genommen hat...“ Hugh wandte sich der Tür zu.
    „Warte!“ Dougal packte seinen Arm. „Du musst erst etwas essen. Es war ein langer Tag, und wir können nicht...“
    Hugh befreite sich aus seinem Griff. „Ich muss sie finden.“ Nachdem er kurz überlegt hatte, nickte Dougal. „Wir werden sie finden. Ich hoffe nur, dass der Sturm ein wenig nachlässt.“ Nora schaute aus dem Fenster. „Es ist ein gewaltiger Sturm, das fühle ich in meinen Knochen.“ Dann kniff sie misstrauisch die Augen zusammen. „Das ist doch nicht Ihr Werk, oder doch?“ „Nein“, erwiderte Hugh knapp. „Obwohl ich wünschte, es wäre so.“
    „Warum?“
    „Wenn ich gegen die Unwetter kämpfe, die meine Brüder ausgelöst haben, weiß ich, dass sie zumindest nicht noch stärker werden. Dieses Gewitter wird immer schlimmer ...“Er blickte hinauf zu den rasch über den Himmel ziehenden schwarzen Wolken und den Blitzen, die immer schneller aufeinanderfolgten.
    „Was meinst du damit, dass du gegen Unwetter kämpfst?“, erkundigte sich Dougal und runzelte die Stirn.
    Nora schnaubte und schüttelte den Kopf. „Er meint das, was er getan hat, als Ihr Bruder Callum starb.“
    „Als wir Hugh bewusstlos auf den Burgzinnen fanden?“
    „Genau. Er hatte alles gegeben, um das Unwetter aufzuhalten.“ Sie legte ihr wettergegerbtes Gesicht in zahllose Falten. „In jener Nacht hätten wir ihn fast verloren, so war das. Wenn man eine solche Macht besitzt, muss man auch dafür bezahlen.“
    Dougal wandte sich seinem Bruder zu, doch Hugh war schon fort. Durchs Fenster konnten sie sehen, wie er mit gebeugtem Kopf durch den Sturm lief.
    Mit einem unterdrücken Fluch schlug Dougal seinen Mantelkragen nach oben, zog die Schultern hoch und folgte ihm.
    Inzwischen regnete es noch heftiger, die Blitze zuckten fast ununterbrochen durch den dunklen Himmel, und der wilde Wind blies den Regen direkt in ihre Augen. Die Pferde konnten sich nur im Schritttempo vorwärtsbewegen. Mühsam mussten sie auf dem tückischen Pfad über lose Steine und durch glitschige Pfützen ihren Weg suchen. An zwei Stellen hatte der Regen den Pfad vollständig weggespült, und sie waren gezwungen, die Pferde springen zu lassen.
    Hughs Herz klopfte verzweifelt in seiner Brust. Catriona, wo bist du? Ich muss dich finden. Die Vorstellung, es könnte ihm vielleicht nicht gelingen, löste einen Schmerz in ihm aus, der unbeschreiblich
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