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Schiffbruch

Schiffbruch

Titel: Schiffbruch
Autoren: Sissi Kaipurgay
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ist. Allein wäre ich wohl schon verzweifelt. Das Dosenfutter aus dem Rettungsboot ist ekelhaft und allein Tomasos Kochkünsten ist es zu verdanken, dass es einigermaßen genießbar wird.
    Ich habe uns eine Kochstelle aus Steinen gebastelt und versuche mich nun an einer Bettkonstruktion. Die letzte Nacht haben wir, in Decken eingewickelt, auf dem weichen Gras verbracht, doch was, wenn es mal regnet? Aus Baumstämmen zimmere ich ein rohes Gestell, versehe es mit einem provisorischen Lattenrost, den ich mit Palmblättern polstere. Erst als ich fertig bin, fällt mir auf, dass ich ein Doppelbett gebaut habe. Okay, zwei Betten wären zu viel Aufwand gewesen und Tomaso hat bisher keine Anstalten gemacht, sich mir zu nähern.
     
    Logbuch Tag 3:
    Tomaso hat sich wahnsinnig über das Bett gefreut. In der Nacht ist er immer näher gerückt, doch das war okay, denn es kühlt hier schon sehr ab. Gerade wäscht er sich am Fluss und mein Blick huscht immer wieder rüber zu ihm. Er ist ganz hübsch für einen Mann und ohne die kosmetischen Hilfsmittel um vieles anziehender als… Mein Gott, was schreibe ich hier?
     
    Logbuch Tag 4:
    Mein täglicher Rundgang einmal um die Insel hat wieder kein Ergebnis gebracht. Kein Schiff am Horizont, kein Flugzeug, wir sind ganz allein hier. Ob der Sender noch Signale liefert? Ich überprüfe das, nachdem ich zurückgekehrt bin. Ja, das Gerät funktioniert. Tomaso hat sich wirklich mit Gabel und Messer daran gemacht, eine kleine Fläche von Gras zu befreien, um dort ein Feld anzulegen. Er richtet sich offensichtlich auf einen längeren Aufenthalt ein. Bei der Arbeit trägt er nur eine Shorts, sodass ich seinen kleinen Hintern deutlich sehen kann, was meinen Blick für eine Weile fesselt. Werde ich schwul, aus der Not heraus?
     
    Logbuch Tag 10:
    Es passiert hier nicht viel, weshalb ich die letzten Tage nichts geschrieben habe. Tomaso und ich haben einen festen Tagesablauf. Morgens machen wir gemeinsam Frühstück, das aus Beeren und Bananen besteht, die wir gesammelt haben. Diese Insel ist wirklich ein Paradies. Es mangelt nicht an Früchten und noch sind unsere Nahrungsreserven aus dem Rettungsboot üppig. Tomaso wässert täglich das Kornfeld, irgendwie niedlich.
     
    Logbuch Tag 11:
    Ich habe es heute getan. Dafür sollte ich mich schämen, aber irgendwie ist es einfach über mich gekommen und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich habe gespannt, als sich Tomaso im unteren Flussbereich gebadet hat. Der Anblick seines schmalen, sehnigen Körpers hat mich erregt und ich habe mir darauf einen runtergeholt. Ob er was gemerkt hat? Mit einer Hand habe ich mir den Mund zugehalten, damit er mein Stöhnen nicht hört. Verdammt, ich muss dieses Buch unbedingt gut verstecken, damit mein Geheimnis niemals ans Tageslicht kommt. Tomaso ist ein netter Kerl, aber Sex mit einem Mann… Nein, das könnte ich niemals.
     
    Logbuch Tag 13:
    Ich hab’s schon wieder getan und heute Nacht wurde ich steif, als sich Tomaso an mich kuschelte. Es wird Zeit, dass wir gefunden werden und…
     
    „Was schreibst du da?“, ertönt in diesem Moment hinter mir seine Stimme.
    Mist. Ich klappe schnell das Buch zu und schiebe es unters Bett, ein blödes Versteck, ich weiß, aber ein anderes fällt mir auf die Schnelle nicht ein.
    „Das Tagebuch eines Schiffbrüchigen“, murmele ich und schiebe den Stift in meine Gesäßtasche.
    „Klingt spannend.“ Tomaso lacht und wandert langsam zum Fluss, wobei er tuckig sein Schirmchen dreht. Er wackelt mit dem Hintern und schon wieder passiert es: Mein Schwengel schwillt an. Verdammt!
     
    Logbuch Tag 15:
    Jetzt tu ich es jedes Mal und zwischendurch könnte ich auch noch. Erst die zwanzig Tage auf See ohne Sex, jetzt noch die Zeit hier. Mein Spermareservoir scheint unerschöpflich und meine Geilheit nimmt mit jedem Tag zu. Tomaso hat sich ein Röckchen aus ein paar Blättern gebastelt und zusammen mit seinem Körper, der eine sanfte Bräune angenommen hat, und den blonden Haaren sieht er aus wie ein schönes Südseemädchen. Fast jedenfalls, wenn nicht bei jedem Schritt sein Schwanz aus dem Röckchen hüpfen würde. Ich werde noch irre.
     
    „Zieh dir eine verdammte Hose an“, pflaume ich ihn an, als er den zweiten Tag mit diesem verflixten Blätterding vor mir herumwackelt.
    „Wieso? Das spart Wäsche und ich finde, es steht mir“, flötet der kleine Kerl und lässt das Becken kreisen.
    Mir wird immer heißer, als dabei sein Biskuitstängchen häufig hervorblitzt.
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