Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade
Autoren: Jeri Taylor
Vom Netzwerk:
nickte. »Alles bereit.«
    B’Elanna nahm einen von drei übrig gebliebenen
    Insignienkommunikatoren, die sie extra für diesen Zweck aufgespart hatten, und befestigte ihn an ihrer Uniform.
    »Schicken Sie mich hinunter«, forderte sie Harry auf.
    Ihre Gestalt erschimmerte kurz und dann erfolgte die
    Entmaterialisierung. Wenige Sekunden später erklang
    B’Elannas Stimme. »Holen Sie mich wieder hoch«, sagte sie und Harry kam auch dieser Aufforderung nach.
    Torres rematerialisierte und wirkte zufrieden. »Es ist ein wenig eng, aber der Platz sollte für zwei Personen genügen.
    Wir können mit dem Transfer beginnen.«
    Chakotay trat zum Eingang der Unterkunft und sah nach draußen. »Es wird bald dunkel. Wir warten nicht, bis im Lager Ruhe einkehrt, aber ich halte es für unklug, ohne den Schutz der Dunkelheit aufzubrechen.«
    »Wir sollten zuerst die Abendrationen in Empfang nehmen«, sagte Tuvok. »Man würde unsere Abwesenheit zu jenem
    Zeitpunkt bemerken.«
    »Einverstanden.«
    Chakotay versammelte alle um sich herum und erklärte noch einmal den Plan, damit jeder wusste, worauf es ankam. Harry Kim hörte stumm zu – er war längst mit den Einzelheiten vertraut. Seine Sorge galt nicht etwa der Flucht, sondern einem anderen Punkt. Als Chakotay seine Ausführungen beendete, wandte er sich an ihn.
    »Kann ich Sie draußen sprechen, Sir?«
    Chakotay richtete einen verwunderten Blick auf ihn, nickte und verließ die Unterkunft zusammen mit Harry. Die
    Temperatur sank, als die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand, und die von der Hitze verursachte Lethargie im Lager ließ allmählich nach. Neelix befand sich bei den Rai’
    und bereitete eine Mahlzeit zu – selbst an diesem kritischen Abend wich er nicht von seiner üblichen Routine ab.
    »Was ist los?«, fragte Chakotay.
    »Ich weiß nicht, wie Sie dazu stehen, aber ich möchte Coris mitnehmen.«
    Chakotay schwieg einige Sekunden lang und Harry fürchtete, dass der Commander Einwände erheben wollte.
    »Ich weiß, dass sie keine Starfleet-Ausbildung hat, aber sie ist intelligent und flink«, fügte Kim rasch hinzu. »Sie hält uns bestimmt nicht auf, das garantiere ich.«
    Chakotay lächelte. »Natürlich kommt sie mit«, sagte er zu Harrys großer Erleichterung. »Ich würde sie auf keinen Fall zurücklassen.«
    »Danke, Sir«, erwiderte Harry erfreut.
    Dann hörten sie ein vertraut gewordenes Geräusch – das große Tor in der metallenen Wand öffnete sich. Harry hob den Kopf und rechnete damit, die Antigravplattformen mit den Abendrationen zu sehen. Aber stattdessen betraten bewaffnete Wächter das Lager. Sofort entfalteten die Gefangenen sinnlose Aktivität und vermieden es, den Subu Beachtung zu schenken.
    Harry und Chakotay wechselten einen Blick. Was bedeutete die unerwartete Präsenz der Wächter? Plötzlich stand Neelix vor ihnen und hielt einen mit Flüssigkeit gefüllten Napf in den Händen. Der Talaxianer wirkte ein wenig blass und
    verunsichert.
    »Bitte probieren Sie diese Suppe, Commander. Ich glaube, es fehlt noch etwas.«
    Als Chakotay den Napf entgegennahm, beugte sich Neelix vor und flüsterte: »Etwas sagt mir, dass wir sofort aufbrechen sollten.«
    Chakotay hob den Napf an die Lippen und blickte über
    seinen Rand hinweg zu den nächsten Wächtern, die etwa fünfzig Meter entfernt waren. Drei von ihnen rissen einen primitiven Unterstand ein und durchsuchten die wenige Habe der Gefangenen, die hilflos in der Nähe standen.
    Harry schätzte, dass sich zehn bis zwölf Unterkünfte
    zwischen den Wächtern und der Voyager- Gruppe befanden.
    Wenn die Subu so weitermachten wie bisher, würden sie in zehn bis fünfzehn Minuten eintreffen und die Transporter finden.
    Sie durften keine Zeit verlieren.
    Harry, Chakotay und Neelix kehrten ins Innere der ersten Unterkunft zurück.
    »Harry, bereiten Sie sich auf den Transfer in die ausgehöhlte Kammer vor. Vorik, suchen Sie die zweite Unterkunft auf und geben Sie den anderen Bescheid. Sie sollen nacheinander hierher kommen, sich dabei ganz ruhig und locker geben.«
    »Ja, Sir.«
    »Wir müssen das Lager jetzt sofort verlassen. Alles klar, B’Elanna?«
    Sie nickte ernst und sah zu Harry, der nach dem zweiten Transporter griff und ihn an sich drückte. »Also los«, sagte er und hörte, dass seine Stimme ein wenig hohl klang.
    »Energie«, sagte Torres und genau in diesem Augenblick bemerkte Harry eine Bewegung im rückwärtigen Bereich der Unterkunft. Er sah die Furcht in Coris’ Gesicht und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher