Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade
Autoren: Jeri Taylor
Vom Netzwerk:
fort.
    Neelix rührte sich zunächst nicht von der Stelle; seine Gedanken rasten. Hatte der Wächter Verdacht geschöpft? Oder konnte er sich aufgrund seines Rausches überhaupt nicht vorstellen, warum seine Fußspuren verschwunden waren?
    Neelix befürchtete, dass ihrer Gruppe die größte Gefahr seit der Ankunft im Lager drohte. Sie mussten die Ausführung des Fluchtplans beschleunigen, bevor ihnen die Subu auf die Schliche kamen. Er bedauerte, seine Gefährten nicht mit Hilfe des Insignienkommunikators warnen zu können – die
    Schaltkreise des kleinen Kom-Geräts befanden sich nun in den improvisierten Transportern.
    Er wartete noch einige Minuten, kam dann wie beiläufig aus dem Dschungel hervor, nahm einen anderen Antigravschlitten und hantierte daran herum, so als wollte er die
    Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs überprüfen. Als er es an den Behältern vorbeilenkte, erschien eine neuerliche Staubwolke und sank zu Boden, bedeckte sowohl Neelix’ Fußspuren als auch die des Wächters.
    Die nächste Stunde schien sich auf die Länge einer Woche zu dehnen. Neelix sah immer wieder verstohlen zu dem Wächter, der sich übergeben hatte, und versuchte herauszufinden, ob sich der Subu wie jemand verhielt, in dem Argwohn erwacht war. Das schien nicht der Fall zu sein. Der betreffende Wächter rekelte sich schläfrig im Schatten des Felsvorsprungs und beobachtete die Minenarbeiter aus halb geschlossenen Augen.
    Neelix dachte an die Möglichkeit, sich krank zu stellen, um vorzeitig ins Lager zurückzukehren. Aber er entschied sich dagegen. Es hätte Aufmerksamkeit auf ihn gezogen und
    vielleicht noch mehr Verdacht erregt. Außerdem wirkte der Subu, den Neelix am Rand des Dschungels beobachtet hatte, nicht misstrauisch, sondern ausgesprochen lethargisch. Es gab also keinen Grund, in Panik zu geraten.
    Schließlich endete der Arbeitstag und die Gefangenen
    bezogen Aufstellung, um ins Lager zurückgeführt zu werden.
    Neelix konnte es gar nicht abwarten, seine Freunde zu erreichen und von ihnen zu erfahren, wann sie mit der Flucht beginnen konnten. Für gewöhnlich wurden sie von vier
    Wächtern begleitet: einer vorn, einer hinten und jeweils einer rechts und links. Als sich die Gruppe in Bewegung setzte, sah Neelix, wie der Wächter, der bei den Antigravbehältern gewesen war, einem anderen zuwinkte – und dann schritten sie beide in Richtung der abgestellten Antigravschlitten.
    Er hatte doch Verdacht geschöpft! Selbst wenn er nicht verstand, was geschehen war – ihm musste zumindest klar geworden sein, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging.
    Deshalb brachte er jetzt einen älteren Kollegen zu dem betreffenden Bereich, um eine Antwort auf die Frage zu finden, wie Fußspuren einfach so verschwinden konnten.
    Natürlich würden sie dort überhaupt keine Spuren finden und vielleicht blieben sie lange genug stehen, um zu beobachten, wie Staub materialisierte.
    Neelix zwang sich zur Ruhe, ging ebenso langsam wie die anderen Gefangenen und widerstand der Versuchung, über die Schulter zu blicken und festzustellen, ob die beiden Wächter von den Antigravbehältern zurückkehrten. Der Weg zum Lager schien endlos zu sein, und als sie die hohe Metallwand erreichten, keuchte Neelix. Grund war nicht etwa Anstrengung, sondern Sorge.
    Einer der Wächter gab ein Zeichen, woraufhin sich das große Tor öffnete. Die Minenarbeiter betraten das Lager. Neelix ging mit langen, aber nicht zu hastigen Schritten in Richtung der beiden Unterkünfte. Er versuchte, ruhig zu wirken, obwohl alles in ihm danach drängte zu laufen. Schließlich erreichte er die erste Unterkunft und trat durch den Eingang.
    »Commander!«, rief er und Chakotay stand auf. »Ich glaube, die Wächter haben gesehen, wie pulverisiertes Gestein materialisierte. Sie wissen vermutlich nicht genau, was geschieht, aber bestimmt sind sie misstrauisch geworden.«
    Chakotay nickte B’Elanna und Harry zu, die an den beiden Transportern arbeiteten. »Wie sieht’s aus?«, fragte er angespannt.
    B’Elanna strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Ihr Gesicht war schweißfeucht und schmutzig. Die dunklen Ringe unter den Augen wiesen auf Erschöpfung hin. »Das kann ich kaum sagen, ohne mich hinuntergebeamt zu haben. Vielleicht reicht der Platz jetzt aus.«
    »Ich glaube, Sie sollten es überprüfen.«
    »In Ordnung. Harry – geben Sie die Koordinaten ein und treffen Sie Vorbereitungen für den Transfer.«
    Harry betätigte die Kontrollen des Transporters, sah dann auf und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher