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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes
Autoren: Stephanie Madea
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viel passiert. Komm, lass uns essen und ich erzähle dir alles.“
    Amy ließ sich von Cira zum Bett führen, wo ein überquellendes Tablett mit wunderbarem Duft und einem ausgiebigen Frühstück lockte. Sie kuschelte sich in die weiche Decke.
    „Zuerst Flüssigkeit.“ Cira lächelte ihr aufmunternd zu.
    Amy nahm das Wasserglas entgegen und trank in kleinen Schlucken. „Und du? Geht’s dir gut?“
    Cira strahlte glücklich. „Ja, bis auf eine Sache könnte es nicht besser sein. Du wirst staunen, was ich dir zu berichten habe.“
    „Da bin ich sicher“, brummte Amy. Es fühlte sich seltsam an, vieles nicht mitbekommen zu haben. Sie biss in einen warmen Pfannkuchen mit Sirup und stöhnte genüsslich auf. „Du kannscht alsch Vampir jetzt alscho auch kochen, hm?“
    Cira zuckte beinahe unmerklich zusammen.
    „Was ist?“ War das eine Beleidigung? Jetzt, wo sie wohl nur noch Blut lecker fand?
    „Mist.“ Cira blickte auf ihre Hände im Schoß. „Nein, das ist es nicht.“
    Erst da fiel Amy der wunderschöne, orangegelbe Edelstein auf der schillernden Diamantfassung auf, an der Cira drehte. Dieser Ring sah aus wie der, den Jonas gesucht, und den Cira ihr beschrieben hatte. War die Legende wahr geworden? „Ihr habt ihn gefunden?“, hauchte Amy, plötzlich atemlos. Und sie hatte alles verpasst, hatte nicht helfen können.
    Cira räusperte sich und stand auf. „Ja, wir haben sogar drei Ringe aufgespürt. Leider darf … also, es gibt … Mist.“ Cira nahm im Stehen Amys Hände. „Normal könnte ich beides, hier bei dir sein und auch woanders.“ Cira verdrehte die Augen über ihre eigenen Sätze und setzte neu an. „Amy, mich würde gerade jetzt nichts von dir wegholen, außer … es geht um Leben und Tod.“
    Amy sah in Ciras durch die gesenkten Lider halb verdeckten blauen Iris und lächelte. „Das weiß ich doch, Süße. Drück mich noch einmal und dann sieh zu, dass du das machst, was auch immer du machen musst.“
    „Das hört sich alles ziemlich mystisch und vor allem dämlich an, nicht wahr?“
    „Ja.“ Sie lachten beide ein wenig unsicher.
    „Du kommst klar?“
    „Unbedingt.“ Amy blickte über das reichhaltige Frühstück, das für vier Personen gereicht hätte. „Aber bring bitte Fire mit, wenn du wiederkommst. Ich vermisse ihn.“
    Cira lächelte und nickte. „Es tut mir sehr leid.“
    Ciras Flüstern hing noch im Raum, obwohl sie auf wundersame Weise verschwunden war. Amy trug das Tablett ins Badezimmer, drehte die Fußbodenheizung auf Lavatemperatur und bemerkte, wie eine ungewollte Träne in das dampfende Badewannenwasser platschte.
     
    ~  ~
     
    „Nyl?“
    Ny’lane zuckte im Halbschlaf zusammen, obwohl die zarte und leise Stimme sich äußerst sanft durch seine mentale Abwehr geflüstert hatte. Hatte Cira tatsächlich seinen Namen gehaucht? Ein prickelnder Schauder überlief ihn von den Haarspitzen bis zu den Zehen.
    „Nyl, bitte sag doch was.“
    Er wälzte sich stöhnend herum, legte sich die Hände über die Ohren und strampelte etwas Weiches vom Bett. Erschrocken richtete er sich auf und ließ sich mit geschlossenen Augen wieder auf die Matratze sinken. Nur die Bettdecke, kein Körper, den er hinuntergekickt hatte.
    „Nyl, ich brauche deine Hilfe.“
    „Hm. Bin da.“
    „Voll und ganz?“
    Nyl vernahm Ciras Schmunzeln in seinem dröhnenden Schädel. Gott, was für eine Frau … Heilige Jungfrau, was hegte er nur für Gedanken? Er hatte sich gerade weder körperlich noch seelisch unter Kontrolle, und obwohl er diesen Zustand hasste, stürzte er sich eher stündlich als täglich in dasselbe Dilemma. „Ausreichend.“
    „Kannst du mir bitte einen Gefallen tun? Ich bin mit Jonas und Sam unterwegs … du weißt schon.“
    Er wusste es. Sie mussten als Sternträger die Welt retten. Nyl knurrte, vielmehr, weil ihm kotzübel war und nicht, weil er Cira irgendetwas abschlagen würde. Er erinnerte sich genau, wie sie vor einigen Tagen noch menschlich in seinen gierigen Klauen gehangen hatte. Cira hatte ihn auf seiner ‚Silver Angel‘ überrascht, als er sich auspeitschen ließ. Hatte er Cira gespürt, als sie sich seinem Raum genähert hatte? Hatte er sich vielleicht erwischen lassen wollen, damit sie sah, wie schlecht es ihm in Wahrheit ging? Sehnte er sich nicht nur nach Vergessen, sondern auch nach Verständnis … nach Liebe, wie Cira und Jonas sie hatten? Anders ließ sich der ganze Scheiß kaum erklären, obwohl es himmelschreiender Unsinn war.
    Nyl vernahm das
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