Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes
Autoren: Stephanie Madea
Vom Netzwerk:
Hollywood gesprungen? Wie du weißt, muss ich als Körperdämon ohne Nephilims Himmelsgeheimnisse und ohne einen der Zauberringe nach einer Weile in einen anderen Körper springen – bevor der Organismus zu schwach wird, mich auszuhalten. In irgendeinen. Ob ich will oder nicht. Und genauso, wie das unumstößlich ist, sitze ich dann erst einmal in dem Homo-irgendwas oder animal-irgendwas für einen Tag verdammt fest.
    Ich stelle mich vor ein angelaufenes Schaufenster und versuche mich in einer Pirouette. Da ich mich fast auf die bärtige Fresse lege, leuchtet mir ein, dass Mister Grauschläfe ein absolut menschlicher Menschendoktor ist. Toll!
    Am alten Zugbahnhof entdecke ich eine Steintafel mit der Information, die ich zwar suche, aber … doch nicht so! Der Ort heißt: Los Mochis. Ich bin ganz nach Mexiko gehüpft! In ein Dorf am Allerwertesten von Nirgendwo, inmitten einer Eingeborenenbande Wischmöpse … Wischmoppes … Wischmobs … Wie auch immer man die Muschis übersetzen muss. Heiliger Azteke! Jetzt bin ich 24 Stunden ebenfalls el mocho; ein Besen, dabei hat der Doktor-Kerl nicht mal lange Fransen auf dem Kopf. Verflucht!
    Ich lasse den Doc in einen offen stehenden Truck hüpfen und brause mit einem Affengetöse Richtung Grenze nach Nordamerika. Ich steckte schon in fast toten Schildkröten, die schneller vorankamen. Ich stelle das Radio an, schließlich kann ich mexikanisch. Sogar hier am Staubwedel der Welt kann man die Spuren der Niederfuhr meines Ex-Bosses Nephilim weder überhören noch übersehen. Ich muss einen Umweg fahren, weil eine Brücke, zugegebenermaßen in präkolumbianischer Zeit entstanden, eingestürzt ist.
    Ich starre durch die staubige Scheibe auf die hügelige, endlose Sandlandschaft. Nephilim tauchte tatsächlich um Mitternacht des 1. Mai auf der Erde auf und verwüstete sie innerhalb von Stunden. Ein erotisches Kribbeln war in dem Moment durch Amys schwachen Körper geflossen, das ich, ich schwöre!, nicht verursacht habe und dann ist sie gestorben, und hat mich auf unglaublich freche Weise einfach vor die Tür gesetzt. Mich hinausgetreten. Mir den Laufpass gegeben. Mich aus ihrem Prachtleib geschleudert und ausgerechnet in die Wüste geschickt.
    Zumindest habe ich noch während meiner Zeit in Amy Evans Informationen sammeln können, um zu verstehen, weshalb die zwei Zauberringe von Jonas und Cira mir nicht meinen sehnlichsten Wunsch erfüllten und mir einen mächtigen Körper schenkten, in dem ich für immer bleiben darf, sondern mich ohrfeigenmäßig enttäuschten.
    Es gibt drei! Ringe. Deshalb funktionierten die zwei bei mir nicht. Wer kann das ahnen? Dieses junge Rambogirl Samantha, das mich verprügelte und im Jeep einsperrte, gehört ebenfalls dazu. Die Kleene von Cira. Wer hätte das gedacht? Cira macht eher den Eindruck eines prüden Mäuschens und ist wohl doch eine sehr befriedigende Eier legende Wollmilchsau. Jonas hat unbezweifelbar seinen Spaß …
    Wo war ich? Ach ja, ich überlege, ob ich verspielt habe … Habe ich noch eine Chance? Was meinst du? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die drei Grazien ihre Ringe jemals wieder abnehmen. Du?
    Aber insgesamt ist diese Geschichte zu spannend, um jetzt den Anschluss zu verlieren. Und nur wer den Mut verliert, hat schon verloren. Nicht wahr? Aber da ist das Schicksal bei mir an der falschen Adresse. Sooo leicht lasse ich mich nicht ins Bockshorn jagen. Es gibt jemanden, der mir einen Gefallen schuldet. Schließlich hat Cira nur dank mir überlebt. Du siehst das doch auch so? Oder? Gut.
     
    ~  ~
     
    Ny’lane huschte von Baum zu Baum, ließ Amy nicht aus den Augen. Ihre Haarmähne hatte sie ganz untypisch mit einem Haargummi zu einem Pferdeschwanz gebunden und sich eine Baseballkappe übergestülpt. Die braunen Wellen fächerten sich leicht auf ihrem knielangen Wollmantel. Sie setzte ihre Sneakers in einem langsamen Rhythmus in kurzen Abständen voreinander, nur ab und zu bückte sie sich und warf einen Stock ins Unterholz, als wäre ihr Husky Fire bei ihr. Wenn er Jonas’ Gabe hätte, würde er fraglos spüren, wie einsam und durcheinander sie war, wie verletzt und ängstlich. Dabei konnte sie wahrlich nichts dafür, von der Dämonin schändlich benutzt worden zu sein. Er machte einen Satz nach vorn auf den Schotterpfad, hastete aber rasch hinter einen Busch. Cira sollte es ihr erklären, nicht er. Er würde nichts tun, außer sie zu beobachten.
    Amy steuerte auf einen Ausgang aus dem Park zu, der auf eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher