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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes
Autoren: Stephanie Madea
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menschenfressenden Vampire.“
    Amy ging langsam an ihm vorbei, die Treppe wieder hinunter. In Nyl brodelten verschiedene Feuer. Wut, Lust, Durst. Er sah sich sie packen, über die Schulter werfen, an der Hauswand emporklettern und sie ins … Er knurrte leise und folgte ihr auf den Gehweg.
    „Tut mir leid, liebe Kollegen. Ich gebe dazu keine Stellungnahme ab.“ Amy lächelte in die Kameras. Ihr Ellbogen drückte verkrampft ihre Handtasche an ihre Seite.
    „Aber Ms. Evans. Sie waren die Erste, die Artikel über Wesen herausgebracht hat. Woher hatten Sie diese Informationen? Sie können berühmt werden, wenn Sie mit uns reden. Haben Sie die Vampire und Werwölfe gesehen, sie persönlich kennengelernt? Wer ist ihr imposanter Begleiter?“
    Nyl zuckte unmerklich zusammen, überprüfte mit der Zungenspitze, ob seine Fänge im Verborgenen lagen. Ein Schauder durchlief ihn wegen der Berührung, wie immer, doch er sah aus wie ein Mensch. Na ja, beinahe jedenfalls.
    Amy lächelte tapfer. „Keine Stellungnahme. Und jetzt belästigt mich nicht weiter, danke.“
    Sie bahnte sich unsicher einen Weg durch die Menge. Früher wäre sie wie ein Güterzug durch sie hindurch, aber ihre körperliche Schwäche drang wie ein Hilferuf zu ihm, tief in sein Herz. Es war … unerträglich, mit anzusehen, wie Amy mit sich kämpfte. Doch sie hatte ihn eben zurückgepfiffen und würde es gleich wieder tun. Also ballte er nur die Fäuste in den Manteltaschen und blieb mitten auf dem Fußgängerweg stehen. Er wirkte wohl wie eine Barriere, denn die Reporter gingen nicht an ihm vorüber, um Amy zu verfolgen. Einige zogen sich zurück, andere sprangen in ihre Vans und würden Amys Spur erneut aufnehmen. Allerdings bog Amy rasch in eine Seitenstraße ab, um auf einem Schotterweg in einen Park zu flüchten, in dem Fahrzeuge nicht erlaubt waren. Er lächelte innerlich und nahm unbemerkt ihre Beschattung auf. Amys freches Mundwerk hatte ihn von jeher eher angestachelt als von irgendetwas abgehalten.
     
    ~  ~
     
    „Wuääähhhh…!“
    Ich zucke wie noch nie in meinem langen Leben zusammen, reiße den fremden Mund auf und schreie gegen dieses permanente Gekreische an, bis ich erkenne, was da in meinen Händen liegt. Ich schließe rasch meine Lippen.
    „Doktor?“
    „Ähm, alles okay. Könnten Sie bitte …“ Ich hebe das mit glitschigem Schaum umgebene Baby hoch und will mich der Schwester neben mir zudrehen, bemerke aber gerade rechtzeitig, dass ich, es und die Mutter nach wie vor verbunden sind. Ich seufze und verdrehe die Augen. Da habe ich ja mal wieder voll ins Schwarze getroffen mit meinem Körpersprung.
    Es dauert, bis die Nabelschnur durchtrennt ist. Derweil brüllt mich das kleine Ding aus vollem Rohr an. Ein Mädchen. Mir ist nach Händewaschen und frischer Luft, aber ich rühre mich nicht. Ihr ovaler Kopf ist verbeult und zu groß, der Körper plump und der Glibber eklig. Und doch ist sie irgendwie … niedlich. Jemand reicht mir ein Handtuch und ich wickle das Monster fest ein. Das Geschrei bricht ab. Ups, wohl zu fest. Allerdings scheint es nun zu grinsen oder so ähnlich. Es gefällt ihr. Ich lächle, lege es der ziemlich zerzausten Mami in die Arme und beuge mich zu ihrem Ohr hinab. „Danke. Das war meine erste Geburt.“ Sie schaut erschrocken zu mir auf, doch ich drehe mich bereits zu den Schwestern und eile an ihnen vorüber. „Ich mache Feierabend.“
    „Aber Doktor! Nebenan, die Zwillinge … Es ist so weit.“
    „Die sollen warten. Machen wir morgen.“
    „Aber …?“
    Ich bleibe an der Tür stehen. Ich und mein großes Herz haben das Bedürfnis, mich zu erklären. „Ich habe Migräne.“
    „Wie?“
    Sagen das nicht immer alle? Zumindest, wenn sie keinen Sex haben wollen. Okay, reicht in dieser Angelegenheit wohl nicht ganz aus. „Und meine Tage.“
    „Was?“
    Egal, jetzt reicht’s mit Erklärungen. „Man kann nicht immer alles sofort haben. Sollte man gleich bei der Geburt lernen. Morgen irgendwann bin ich wieder da.“ Schließlich stecke ich so lange in Doktor Geburtswehe fest. Der Schwester scheint’s die Sprache verschlagen zu haben. Ich hebe die Hand zum Gruß, werfe den Kittel über einen Rollstuhl und verschwinde rasch aus dem Krankenhaus.
    So. Hey da! Wen ich meine? Dich natürlich! In diesem Ort kenne ich doch sonst keinen … also wirklich. Eine lockere Begrüßung bist du mir inzwischen schon wert. Ich sehe mich um. Es sieht hier aus wie in einer Wildwest-Kulisse. Vielleicht bin ich nach
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