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Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)
Autoren: Linda Winstead Jones
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sich inzwischen schon besser in der Küche aus als er.
    Justin hatte zwar immer wieder betont, dass er absolut keine Lasagne mochte, aber als seine Geschwister davon schwärmten, wie lecker der überbackene Nudelteig schmeckte, hatte er sie schließlich doch probiert. Und mit einem einzigen Bissen waren seine Vorurteile aus der Welt geschaffen: Was die neue Nachbarin da für sie zubereitet hatte, schmeckte nämlich ganz anders als die gefrorene Fertiglasagne aus dem Supermarkt, die sie sonst manchmal hatten.
    Hank kratzte den letzten Rest vom Teller und schob ihn sich in den Mund. „Frag sie doch mal, ob sie Lust auf ein Date hat“, sagte er.
    Automatisch ermahnte Cole seinen Sohn, nicht mit vollem Mund zu sprechen. „Ich möchte aber kein Date“, erwiderte er dann.
    „Was ist denn das? Ein Date?“, wollte Justin wissen.
    Meredith erklärte es ihm: „Das ist, wenn ein Junge und ein Mädchen oder ein Mann und eine Frau zusammen essen und ins Kino gehen. Manchmal gehen sie auch tanzen oder bowlen, je nachdem.“ Keine Sekunde lang löste sie den Blick von ihrem Teller.
    „Ja“, bestätigte Hank. „Und danach küssen sie sich.“
    „Ich will auch ein Date!“, sagte Justin. „Aber ohne küssen, das finde ich eklig. Vielleicht geht unsere Nachbarin ja mit mir in diesen neuen Film mit den sprechenden Hamstern. Und danach holen wir uns noch ein Eis. Das ist doch ein gutes Date, oder?“
    Meredith holte ungeduldig Luft. „Du bist viel zu jung für unsere Nachbarin“, erwiderte sie unterkühlt. „Außerdem will sie sich gar nicht mit dir treffen, sondern mit Dad. Darum hat sie uns auch die Lasagne und das Pfirsichdessert vorbeigebracht und ihn angestarrt, als wäre er Justin Bieber oder so. Ihr bildet euch doch wohl nicht ein, dass sie das ganze Essen für uns Kinder gemacht hat? In Wirklichkeit will sie damit nur angeben und Dad zeigen, wie toll sie kochen kann und wie schön sie aussieht. Wenn wir nicht da gewesen wären, hätte sie sich wahrscheinlich gleich auf ihn gestürzt und ihn abgeknutscht …“
    „Meredith!“, rief Cole. „Jetzt reicht’s aber!“
    Dass Hank gerade laute Schmatzgeräusche von sich gab, machte die Sache auch nicht besser. Cole warf ihm einen ermahnenden Blick zu, und er verstummte.
    Meredith wiederum gab sich nicht so schnell geschlagen. „Erst müssen wir von Tante Janet und unseren ganzen Freunden wegziehen“, beschwerte sie sich. „Und jetzt wohnen wir neben dieser Lauren Russell, die auch schon wieder alles verändern will. Aber wenn Justin ihr übers Kleid spuckt, läuft sie bestimmt auch heulend weg. Genau wie diese andere Frau damals.“
    Gerade wollte Cole wieder mit seiner Tochter schimpfen, da fiel ihm auf, dass dem Mädchen eine dicke Träne über die Wange lief. „Das ist doch schon so lange her, Meredith“, sagte er leise. „Inzwischen habe ich gar kein Interesse mehr an irgendwelchen Dates. Weiß eigentlich jemand, wie spät es ist?“ Er hatte weder Zeit noch Nerven für ein Privatleben, das seine Kinder nicht mit einschloss.
    „Hier soll sich überhaupt nichts verändern“, sagte er mit fester Stimme. „Wir sind gerade umgezogen, ich fange bald wieder an zu arbeiten, und wir müssen uns hier in Huntsville alle erst mal einleben … das reicht doch an Veränderungen.“ Er wusste nur zu gut, wovor Meredith solche Angst hatte: Von den drei Kindern war sie die Einzige, die sich noch an ihre Mutter erinnern konnte. Ihr war sehr bewusst, wie unendlich sie unter ihrem Verlust gelitten hatte. Hank und Justin waren noch so klein gewesen, als Mary gestorben war.
    „Wir sind eine Familie, und wir halten zusammen“, sagte er entschlossen. „Uns kann nichts und niemand auseinanderreißen. Nur damit ihr’s wisst.“
    „Wir sind die vier Musketiere!“, rief Hank aus, sprang zur Bekräftigung auf einen Stuhl und riss seine Gabel in die Höhe, als wäre sie ein Schwert.
    Das war mal wieder typisch Hank: Der Junge lebte in einer Fantasiewelt, in der die Menschen Umhänge und weite Mäntel trugen und mit Schwertern und Zauberstäben für Recht und Ordnung sorgten.
    „Wir brauchen keine Lauren Russell“, flüsterte Meredith. „Wir brauchen überhaupt niemanden.“
    „Nein“, bestätigte Cole. Aber während er die Worte aussprach, spürte er einen Anflug von Enttäuschung. Denn eigentlich hatte er nicht vorgehabt, den Rest seines Lebens als Single zu verbringen, und er wollte auch nicht wie ein Mönch leben.
    Außerdem fühlte er sich auf eine unerklärliche
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