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Schenk mir nur eine Nacht

Schenk mir nur eine Nacht

Titel: Schenk mir nur eine Nacht
Autoren: Emma Darcy
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Ich lasse ihn voll tanken und bereitstellen."
    Es war eine gute Idee, jedoch nicht das, was Shontelle als Gegenleistung für ihre Bereitschaft, noch einmal mit ihm zu schlafen, erwartete. Andererseits brauchte er ihre Bedingungen nicht wörtlich zu nehmen, solange das Ergebnis stimmte. Alan würde den Bus bekommen. Um etwas anderes hatte ihn sein ehemaliger Freund nicht gebeten.
    "Wird jemand im Depot sein, um den Bus zu übergeben?"
    fragte Luis.
    "Ja. Nach der Sperrstunde, um halb sieben, schicke ich jemanden ans Tor."
    "Danke, Ramon."
    "Dein Freund ist leichtsinnig, Luis."
    "Er muss selbst wissen, was er tut."
    "Aber es ist unser Bus. Man könnte uns Schwierigkeiten machen."
    "Keine Angst, darum kümmere ich mich. Tu einfach nur das, was ich sage, Ramon."
    "Okay, wie du willst."
    Nachdem das Gespräch beendet war, blieb Luis nachdenklich neben dem Apparat stehen. Die ganze Sache war viel zu riskant.
    Wozu das alles? Die Reisegruppe war im Hotel sicher untergebracht. Was machte es schon aus, eine oder zwei Wochen im luxuriösen Hotel eingeschlossen zu sein? Es war auf jeden Fall besser, als unterwegs in Lebensgefahr zu geraten.
    Und dass ich mich da hineinziehen lasse, ist ein Fehler, überlegte er. Er würde seinen Namen aufs Spiel setzen und seinen Ruf gefährden, ein gutes Gespür für politische Entwicklungen zu haben.
    Und das alles wegen einer Frau, die ihn benutzt hatte und nichts wert war!
    Es war verrückt, dass er sich von seinen Rachegelüsten hatte hinreißen lassen. Das war sonst nicht sein Stil. Am besten schickte er sie sogleich wieder weg. Dann würde sie denken, es sei ihre Schuld, sie habe versagt und er wolle sie nicht mehr. Ja, dann hätte er sich gerächt, wenn auch nicht so, wie er es geplant hatte. Er drehte sich zu ihr um.
    Shontelle stand immer noch am Fenster und blickte ihn erwartungsvoll an. Die Dunkelheit der Nacht hinter ihr schien sie einzurahmen, und um sie her funkelten die Lichter der Großstadt wie Sterne. Dieser Hintergrund ließ Shontelle geheimnisvoll und unwirklich erscheinen. Ihr langes Haar glänzte wie silbriger Mondschein, und ihre Haut schimmerte golden. Die vollen Lippen hatte sie leicht geöffnet, sie schienen nur darauf zu warten, wieder geküsst zu werden. Es kam ihm vor wie eine hinterlistige Verführungsszene.
    Er betrachtete ihren schönen schlanken Hals und ließ den Blick über ihr rotes T-Shirt gleiten. Sie ist völlig herzlos, aber ihre vollen Brüste heben und senken sich im Rhythmus ihres Herzschlags, dachte er und fühlte sich gegen seinen Willen und viel zu stark zu ihr hingezogen.
    Wie ist es möglich, dass ich diese Frau wie wahnsinnig begehre und zugleich hasse? fragte er sich gequält.
    "Wird man den Bus morgen früh bereitstellen?" Ihre Stimme klang angespannt.
    Plötzlich begriff Luis, dass ihr die ganze Sache keinen Spaß machte. Und das war auch gut so, denn ihren Spaß hatte sie schon vor zwei Jahren gehabt. Dieses Mal war er an der Reihe.
    Natürlich könnte er sie jetzt wegschicken, aber was hätte er davon? Erst wollte er ihr heimzahlen, was sie ihm angetan hatte.
    Sie hatte ihn benutzt, um sich körperlich zu befriedigen, und dasselbe würde er heute mit ihr machen.
    "Ja", antwortete er deshalb. "Du bekommst den Bus."
    Luis beobachtete sie. Es interessierte ihn, wie sie die Nachricht aufnahm. Sie senkte den Blick, dann verschränkte sie die Hände über der Taille, als wollte sie ihre eigene Stärke testen. Plötzlich sehnte er sich danach, von ihr berührt zu werden. Er hielt den Atem an und wartete auf ihre
    Entscheidung. Ich will sie heute Nacht haben, sie muss einwilligen, ihren Teil des Deals zu erfüllen, koste es, was es wolle, dachte er und versuchte, mit der Kraft seiner Gedanken ihre Entscheidung zu beeinflussen.
    "Wenn du eine Frau hast, Luis, spielst du ein ganz mieses Spiel, an dem ich mich nicht beteiligen möchte", erklärte sie schließlich, ohne ihn anzusehen.
    Nur ihretwegen habe ich noch keine Frau, ging es ihm durch den Kopf, und er biss die Zähne zusammen. Aber lieber würde er sich die Zunge abbeißen, als es zuzugeben.
    "Wenn ich eine Frau hätte, wäre ich für dich sowieso unerreichbar, Shontelle", stellte er sarkastisch fest.
    Als sie ihn anblickte, leuchtete es in ihren Augen seltsam spöttisch auf. Ihre ganze Haltung deutete auf einen gewissen Fatalismus hin. Sie schien jedoch nicht zu resignieren, sondern bereit ZU sein, das Beste aus der Situation zu machen. Und das irritierte ihn, denn damit hatte er nicht
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