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Schenk mir nur eine Nacht

Schenk mir nur eine Nacht

Titel: Schenk mir nur eine Nacht
Autoren: Emma Darcy
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zukünftige Frau selbst auszusuchen, aber nachdem Shontelle, dieses grünäugige kleine Biest, ihn einfach im Stich gelassen hatte, war ihm alles egal gewesen.
    Er wünschte, die Erinnerung an Shontelle Wright aus seinem Gedächtnis streichen zu können. Nachdem er sie kennen gelernt hatte, erwartete er von seiner zukünftigen Frau eigentlich mehr, als dass sie nur eine gute Partie war und aus denselben Kreisen kam wie er.
    Aber vielleicht war er zu leidenschaftlichen Gefühlen gar nicht mehr fähig. Dann spielte es sowieso keine Rolle, was er für die Frau empfand, die er heiraten sollte. Es war dumm, nach etwas zu suchen, was er wahrscheinlich nicht noch einmal erleben würde. Deshalb wäre es vernünftig, sich mit Christina zu verloben. Sie war dazu bereit, und er war es auch, und sie würden Kinder bekommen, die das große Vermögen erbten.
    Doch auch wenn er sich dem Schicksal, das ihm bestimmt zu sein schien, überließ, wollte er nicht ständig von seiner Mutter zu etwas gedrängt werden. Obwohl er die rebellischen Jahre längst hinter sich und die Verantwortung übernommen hatte, die sein älterer Bruder Eduardo getragen hätte, wenn er noch lebte, sollte seine Mutter nicht denken, sie könne über sein Leben bestimmen. Deshalb empfand er boshafte Freude darüber, nicht rechtzeitig zu der von ihr geplanten und organisierten Verlobungsfeier nach Buenos Aires zurückfliegen zu können.
    Christina würde sowieso geduldig warten. So war sie eben, geduldig und unterwürfig, sie widersprach ihm nie.
    Luis verzog das Gesicht. Manchmal hatte er sogar den Eindruck, sie spielte ihm nur etwas vor, um ihm das Gefühl zu geben, dass er der Größte war. Aber warum auch nicht? Bei ihr wusste er wenigstens, woran er war, und hatte keine hohen Erwartungen.
    Plötzlich läutete das Telefon. Mit dem Glas in der Hand durchquerte er den Raum und überlegte spöttisch, ob seine Mutter eine Möglichkeit gefunden hatte, ihn sicher aus La Paz herauszuholen. Es würde ihn nicht wundern.
    "Luis Martinez", meldete er sich gelangweilt.
    "Alan Wright hier. Bitte, Luis, leg nicht auf. Es hat stundenlang gedauert, dich ausfindig zu machen. Ich brauche unbedingt deine Hilfe."
    Luis spürte, wie sein Stolz sich dagegen aufbäumte, mit dem Mann zu reden, dessen Schwester ihn wie ein Sexobjekt behandelt hatte. Am liebsten hätte er sogleich wieder aufgelegt, tat es jedoch nicht, denn Alans Bitte klang sehr dringend.
    "Was ist los?" fragte er den ehemaligen Freund schroff.
    "Ich bin mit einer Reisegruppe in La Paz, Luis. Den Flug nach Buenos Aires hatten wir für gestern gebucht, aber niemand weiß, wann der Flughafen wieder offen ist. Meine Leute sind in Panik, einige leiden an der Höhenkrankheit. Ich brauche einen Bus, um sie rauszuschaffen. Ich fahre ihn auch selbst. Vielleicht kannst du mir helfen, einen zu organisieren."
    Einen Bus braucht er, dachte Luis und erinnerte sich daran, wie Alan als junger Wilder in einem beinah schrottreifen Bus durch den Amazonasdschungel zu der Mine der Martinez gefahren war, wo er, Luis, sich während der Unruhen in Argentinien aus Sicherheitsgründen aufhielt. Alan hatte dort sechs Monate gearbeitet und fast sein ganzes Gehalt für Ersatzteile ausgegeben, um den Bus zu reparieren, mit dem er ins Tourismusgeschäft hatte einsteigen wollen.
    Alan, der Australier, hatte sich in Südamerika verliebt.
    Wieder zu Hause, hatte er angefangen, Rundreisen zu organisieren, und er hatte sein Geschäft erfolgreich ausgeweitet.
    Luis hatte den Unternehmungsgeist und die Entschlusskraft des jungen Mannes bewundert, aber auch seine heitere, fröhliche Art. Neun Jahre waren sie befreundet gewesen. Wenn nur Alan mir nicht ,seine Schwester vorgestellt hätte, schoss es Luis durch den Kopf.
    "Ist Shontelle bei dir?" fragte er kühl, beinah feindselig.
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen.
    "Ist sie bei dir oder nicht?" wiederholte Luis gereizt. Es war ihm egal, was Alan dachte.
    "Verdammt, Luis! Ich werde den Bus bezahlen. Können wir nicht einfach ein Geschäft machen?" fuhr Alan ihn genauso gereizt und angespannt an.
    Jetzt war Luis klar, dass Shontelle auch in La Paz war. Es traf ihn wie ein elektrischer Schlag, und er konnte nichts dagegen tun, dass heftige Erregung sich in ihm ausbreitete. Trotz der verräterischen Reaktion seines Körpers war es Luis' größter Wunsch, sich an der Frau zu rächen, die das, was sie gemeinsam erlebt hatten, als sexuelles Abenteuer abgetan hatte.
    "Wo bist du?" fragte er.
    "Im
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